DVGW-2407.18-rotation

Montag, 19. August 2024

Handelsblatt-Tagung:
Digitale Nachzügler


[9.6.2015] Die Digitalisierung macht auch vor der Energiewirtschaft nicht Halt. Erstmals bringt deshalb eine Handelsblatt-Tagung Vertreter der Energie- und IT-Branche zusammen, um die Chancen der digitalen Transformation zu diskutieren.

EU-Kommissar Günther Oettinger: „Basis für eine erfolgreiche Digitalisierung der Energiewirtschaft ist das Thema Datensicherheit.“ Zum Auftakt der Handelsblatt-Tagung „Digitalisierung der Energiewirtschaft“ (8. bis 9. Juni 2015 in Berlin) erklärte Günther Oettinger: „Wir erleben eine digitale Revolution, die sämtliche Bereiche der Industrie erfasst.“ Deutschland müsse im Bereich Industrie 4.0 die eigenen Stärken nutzen, um nicht von amerikanischen Unternehmen abgehängt zu werden, so der EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Basis für eine erfolgreiche Digitalisierung der Energiewirtschaft sei das Thema Datensicherheit. Bisher gebe es in Europa 28 Datenschutzgesetze. Dies sei im Vergleich zu den USA ein Wettbewerbsnachteil, sagte Oettinger. Es brauche eine europäische Datenschutzrichtlinie und gemeinsame Standards. Gerade angesichts einer Zunahme der dezentralen Energieerzeugung seien zentrale Standards von besonderer Bedeutung.

Echter Mehrwert durch Daten

Carl-Ernst Giesting, Vertriebschef bei RWE, sieht die Energieversorgungsunternehmen allerdings als „digitale Nachzügler“, die auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren müssen: „Die digitalen Erwartungen der Kunden haben sich verändert, drei Viertel der Deutschen sind bereits online, 63 Prozent kaufen online ein“, sagte Giesting. „Customer centricity ist daher einer der Grundpfeiler eines erfolgreichen Vertriebsmodells. Wir müssen da sein, wo unsere Kunden sind.“ Auch im Bereich Datenanalyse sieht Giesting großes Potenzial, denn anhand der Kundendaten ließen sich neue Produkte entwickeln, die einen echten Mehrwert böten und so zur Kundenbindung beitragen. Giesting: „Daten sind die Basis, um Wertschöpfung generieren zu können. Wir müssen die Unternehmensstrategie an das digitale Zeitalter anpassen.“

Plattformen gehört die Zukunft

Andreas Cerbe, Vorstand beim kommunalen Versorger RheinEnergie, prognostizierte für die kommenden zehn Jahre einen größeren Umbruch als in den vergangenen 60 Jahren. Er sieht großes Potenzial im Bereich plattformbasierte Dienstleistungen wie virtuelle Kraftwerke, die Angebot und Nachfrage organisieren. Ähnlich sieht das Oliver Tuszik, Chef von Cisco Deutschland. „Die Zukunft liegt in Plattformen, nicht in der Infrastruktur. Beispiele in der Telekommunikation zeigen, dass die Betreiber der Telekommunikationsnetze die Infrastruktur schaffen und Unternehmen wie Google diese nutzen und mit ihren Services das Geld verdienen.“ Tuszik forderte die Energiewirtschaft auf, bei der Digitalisierung nicht länger zu warten: „Die Frage ist, ob man selber neue Geschäftsmodelle schaffen will oder von ihnen verdrängt wird.“ (al)


Stichwörter: Informationstechnik, Handelsblatt-Tagung, Digitalisierung

Bildquelle: Dietmar Gust / EUROFORUM Deutschland SE

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