BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Montag, 22. Juli 2024

Studie:
Preistreiber Kohle und Atom


[19.1.2015] Laut einer aktuellen Studie sind die finanziellen Belastungen durch konventionelle Energieträger weitaus höher als bei den erneuerbaren Energien. Eine Konventionelle-Energien-Umlage wäre doppelt so teuer wie die Ökostromumlage.

Konventionelle Energieträger belasten Verbraucher und Gesellschaft weitaus stärker als erneuerbare Energien. Eine finanzielle Mehrbelastung von voraussichtlich elf Cent pro Kilowattstunde würde auf die Verbraucher in Deutschland zukommen, wenn die versteckten Mehrkosten für konventionelle Energieträger auf den Strompreis umgelegt werden würden. Die Kosten wären doppelt so hoch als bei der Ökostromumlage. Zu diesem Schluss gelangt das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag der Energiegenossenschaft Greenpeace Energy in einer Studie. Demnach belaufen sich die versteckten Zusatzkosten in den Jahren 2014 und 2015 auf jeweils rund 40 Milliarden Euro. Darin enthalten sind sowohl staatliche Subventionen und finanzielle Vergünstigungen für konventionelle Energien als auch externe Kosten, mit denen die Gesellschaft für Umweltschäden oder die Endlagerung von Atommüll aufkommt. Eine Konventionelle-Energien-Umlage würde nach den Berechnungen des FÖS im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr sogar leicht steigen, während die EEG-Umlage sinkt. „Erneuerbare Energien sind nicht nur sauberer, sondern unterm Strich auch deutlich kostengünstiger als Kohle und Atom“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy. „Das Problem ist aber, dass die hohen Kosten von Kohle und Atom vor dem Stromkunden versteckt werden und indirekt über Steuern und Abgaben bezahlt werden.“
Das Fazit der Wissenschaftler: Anders als häufig angenommen sind nicht die erneuerbaren Energien die Preistreiber der Stromversorgung. Stattdessen ersetzen sie Energieträger mit viel höheren Folgekosten für Steuerzahler und Gesellschaft. „Müssten die Energieversorger diese Zusatzkosten der Stromerzeugung in ihrer Kostenkalkulation berücksichtigen, wären erneuerbare Energien größtenteils heute schon wettbewerbsfähig“, sagt Swantje Küchler, Leiterin Energiepolitik beim FÖS. Laut der Studie kostet beispielsweise eine Kilowattstunde Windstrom aus neuen Anlagen 5,1 bis 8,7 Cent pro Kilowattstunde. Bei der Atomenergie lägen die Vollkosten mit 18,5 bis 49,8 Cent pro Kilowattstunde um ein Vielfaches höher. Auch Braunkohle (12,6 bis 14,1 Cent pro Kilowattstunde) und Steinkohle (14,7 bis 16,7 Cent pro Kilowattstunde) schneiden hier deutlich teurer ab. (ma)

Die FÖS-Studie „Was Strom wirklich kostet“ (PDF, 2 MB) (Deep Link)

Stichwörter: Politik, Greenpeace Energy, EEG-Umlage, FÖS

Bildquelle: FotoHiero / pixelio

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