[6.8.2013] Die Deutsche Umwelthilfe reagiert scharf auf die Annahme, in Deutschland gebe es ein Zuviel an Ökostrom. Stattdessen sei Kohlekraft maßgeblich für den Zuwachs beim Stromexport verantwortlich.
Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist der Hauptschuldige für den enormen Zuwachs an Ökostrom-Exporten ins Ausland keineswegs bei den erneuerbaren Energien zu finden. Die Interpretation der Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes von Anfang April in einigen Medien sei ein „klassischer Kurzschluss“ gewesen, der völlig an der Realität vorbeigehe, heißt es in einer Stellungnahme der Umweltorganisation. „Der Detailvergleich zeigt, dass die erneut kräftig gestiegenen Stromexporte allein aus klimaschädlichen Kohlekraftwerken stammen“, sagt Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse der DUH. „Das Gerede vom Ökostrom-Überschuss ist ein Märchen.“ Als Ursache nennt Rosenkranz das vermeintliche Ende des europäischen CO2-Zertifikatehandels, durch das klimaschädliche Kraftwerke ihren Strom konkurrenzlos billig erzeugen könnten. Als Folge dieser Kohlepolitik würden in den Nachbarländern als auch in Deutschland klimaschonende Gaskraftwerke aus dem Markt gedrängt. Die DUH ruft daher die Bundesregierung auf, umzudenken und zu handeln. So sollten zusätzliche Klimaschutzinstrumente auf nationaler Ebene auf den Weg gebracht werden. Ansonsten bleibe Deutschland ewig Kohleland.
(ma)
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