[25.7.2013] Laut einer Umfrage engagieren sich 130.000 Mitglieder in Energiegenossenschaften. Bei diesen steht nicht nur das Errichten von Stromerzeugungsanlagen, sondern auch die Vermarktung des Stroms auf dem Programm. Örtliche Stadtwerke sind oft ein geeigneter Vertriebspartner.
Energiegenossenschaften haben bereits rund 1,2 Milliarden Euro in Bürgerkraftwerke investiert. Die Zahl ihrer Mitglieder ist in den vergangenen 12 Monaten um 50 Prozent auf 130.000 gestiegen – 90 Prozent davon sind Privatpersonen. Das hat eine Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes (DGRV), des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) ergeben. Auch die Zahl der Energiegenossenschaften wächst auf hohem Niveau weiter, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Auffällig sei, dass die Genossenschaften ihre Projekte mit einem hohen Eigenkapital von rund 50 Prozent realisieren. „Die Bürger wollen eben mit eigenem Geld an der Energiewende mitwirken und dabei auch die regionale Wertschöpfung unterstützen“, sagt Eckhard Ott, Vorsitzender des Vorstands des DGRV. „Und das ist kein Privileg der Wohlhabenden. Die Beteiligung an einer Energiegenossenschaft ist bereits mit kleinen Beiträgen von unter 100 Euro möglich.“
Die genossenschaftlich errichteten Kraftwerke erzeugen jetzt rund 580 Millionen Kilowattstunden Strom und können damit rechnerisch den Bedarf von 160.000 Haushalten decken. Laut der Meldung setzt die Mehrheit bei ihren Investitionen auf Solarstrom. Jede zweite Energiegenossenschaft (53 Prozent) plane für die kommenden 12 Monate zusätzliche Investitionen in Solaranlagen. 41 Prozent wollen in Windkraft investieren.
52 Prozent der befragten Genossenschaften denken über die regionale Direktvermarktung des Stroms nach. Eine andere Möglichkeit der Stromvermarktung sind Vertriebskooperationen. Ott: „Die Genossenschaften suchen nach neuen Geschäftsmodellen und denken dabei über mögliche Partnerschaften nach. So sind beispielsweise die örtlichen Stadtwerke in vielen Fällen ein geeigneter Partner für Energiegenossenschaften.“ Stadtwerke verfügen über eine einzigartige Kundennähe, sind erfahren in der Stromvermarktung und ergreifen immer öfter die Chance, umweltfreundlichen Strom aus Bürgerkraftwerken in ihr Portfolio zu integrieren, heißt es in der Meldung weiter.
Im Rahmen der Umfrage sind die rund 650 im DGRV organisierten Energiegenossenschaften im Zeitraum von Januar bis März 2013 befragt worden.
(ve)
http://www.unendlich-viel-energie.dehttp://www.bsw-solar.dehttp://www.dgrv.de
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