[31.1.2013] Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 1.000 Windenergieanlagen mit einer Leistung von fast 2.500 Megawatt neu installiert. Damit gingen rund 20 Prozent mehr Leistung ans Netz als im Vorjahr. Die meisten Windräder gingen in Niedersachsen in Betrieb, Schlusslicht im Bundesländervergleich bleibt Baden-Württemberg mit nur neun Anlagen.
Der Deutsche Windmarkt verzeichnete im Jahr 2012 erneut ein stabiles Wachstum. Nach aktuellen Erhebungen der Deutschen WindGuard im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie (BWE) und des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) wurden im vergangenen Jahr knapp über 1.000 Windenergieanlagen mit einer Leistung von fast 2.500 Megawatt neu installiert. Damit gingen 2012 rund 20 Prozent mehr Leistung ans Netz als im Vorjahr. Laut der Erhebung wird Windenergie im gesamten Bundesgebiet ausgebaut. „Der leichte Zuwachs beim Ausbau zeugt auch von einer guten Akzeptanz der Windenergie und von der Bereitschaft der Bürger, die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen. Wir verzeichnen seit einiger Zeit eine verstärkte Gründung von Energiegenossenschaften und Bürgerwindparks“, sagte BWE-Vizepräsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch bei der Vorstellung der Jahreszahlen in Berlin.
Auch wenn im Bundesländervergleich nach wie vor Niedersachsen (Zubau 2012: 361 Megawatt, 154 Windenergieanlagen) und Schleswig-Holstein (333 Megawatt, 135 Windenergieanlagen) die Spitzenposition einnehmen, erreichen südliche Bundesländer wie Rheinland-Pfalz (288 Megawatt, 100 Windenergieanlagen) und Bayern (201 Megawatt, 81 Windenergieanlagen) ebenfalls sehr gute Ausbauwerte. Mit nur 19 Megawatt und neun Windenergieanlagen bleibt Baden-Württemberg noch Schlusslicht unter den Flächenländern. Im Bereich der Windenergie auf See gingen im vergangenen Jahr 16 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 80 Megawatt neu ans Netz. Damit speisen gegenwärtig in der deutschen Nord- und Ostsee insgesamt 68 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 280 Megawatt Strom ein.
Die Erhebungen der Deutschen WindGuard auf Basis einer Herstellerbefragung haben sich ebenfalls auf die Konfiguration der neu angeschlossenen Anlagen erstreckt. Demnach offenbart sich vor allem bei den Turmhöhen eine weite Spreizung im Bundesländervergleich. So verzeichnen die Anlagen in Schleswig-Holstein mit durchschnittlich 82 Metern etwa die bei weitem niedrigste Nabenhöhe. Im Vergleich dazu liegt die Nabenhöhe in Bayern bei 134 und in Baden-Württemberg bei 130 Metern. „Das zeigt, dass es hier enormes Verbesserungspotenzial gibt. Denn höhere Türme und größere Rotordurchmesser sorgen in ganz Deutschland für eine bessere Windausbeute. Bei optimaler Anlagenkonfiguration können wir im Norden und im Süden für mehr Vollaststunden sorgen und so entscheidend zur Netzstabilität beitragen", so BWE-Vizepräsidentin Pilarsky-Grosch.
(al)
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