[21.9.2023] Das Unternehmen MIBRAG plant in Sachsen-Anhalt einen 90-Megawatt-Elektrolyseur für grünen Wasserstoff in Profen zu errichten. Hierfür investiert es insgesamt 251 Millionen Euro, unterstützt durch das Land Sachsen-Anhalt.
Das Energieunternehmen MIBRAG hat konkrete Pläne für die Zeit nach dem Kohleausstieg in Sachsen-Anhalt entwickelt. Wie die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt mitteilen, will sich das Unternehmen zu einem modernen Energiedienstleister auf Basis erneuerbarer Energien entwickeln und am Standort Profen im Burgenlandkreis unter anderem einen 90-Megawatt-Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff errichten. Dafür will das Unternehmen insgesamt 251 Millionen Euro investieren, das Land Sachsen-Anhalt unterstütze die Pläne. Das Kabinett habe kürzlich eine Absichtserklärung verabschiedet, das Projekt im Rahmen der regulatorischen und fördertechnischen Vorgaben bestmöglich zu unterstützen.
Das Projekt sei Teil des länderübergreifenden MIBRAG-Projekts EMIR und umfasse neben dem bis Ende 2026 geplanten Bau des Elektrolyseurs auch den Aufbau der grünen Stromnetzinfrastruktur, eines Wasserstoffspeichers sowie Anlagen zur Wasser- und Abwasseraufbereitung. Dafür wolle MIBRAG nach eigenen Angaben länderübergreifend insgesamt rund 251 Millionen Euro investieren, davon gut 218 Millionen in Sachsen-Anhalt und knapp 33 Millionen in Sachsen. Der in Profen erzeugte grüne Wasserstoff soll nach Angaben des Unternehmens perspektivisch vor Ort im Energie- und Chemiepark genutzt und über das mitteldeutsche Wasserstoffpipelinenetz vermarktet werden.
Für die Umsetzung des Wasserstoffprojekts habe MIBRAG eine Förderung aus dem europäischen „Fonds für einen gerechten Übergang“ (Just Transition Fund, JTF) vorgesehen. Die Realisierung des Vorhabens stehe unter dem Vorbehalt, dass die derzeit laufende beihilferechtliche Prüfung durch die Europäische Kommission, die unter Federführung des Freistaats Sachsen erfolgt, rechtzeitig positiv abgeschlossen werden kann und die Wirtschaftlichkeit gesichert ist. Der JTF sei von der EU zur Unterstützung des Strukturwandels in den europäischen Kohleregionen aufgelegt worden und umfasse rund 17,5 Milliarden Euro, wovon rund 2,5 Milliarden Euro auf Deutschland entfielen.
Die JTF-Fördermittel für Sachsen-Anhalt beliefen sich auf rund 364 Millionen Euro und sollen vor allem für den Auf- und Ausbau einer zukunftsfähigen industriellen Infrastruktur im Mitteldeutschen Revier eingesetzt werden. Dazu gehöre auch der Förderbereich Grüner Wasserstoff, für den 150 Millionen Euro zur Verfügung stehen, um Investitionen in die Erzeugung, Speicherung, den Transport und die Verteilung von grünem Wasserstoff zu unterstützen. Ziel sei eine langfristig klimaneutrale Rohstoff- und Energieversorgung des Industrie- und Wirtschaftsstandorts Mitteldeutsches Revier in Sachsen-Anhalt.
(th)
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