[30.6.2023] 96 Hektar will die Stadt Wolfsburg jetzt für den Ausbau von Photovoltaikanlagen ausweisen. Dabei wird darauf geachtet, dass die ausgewiesenen Flächen nicht in Konflikt mit anderen Nutzungen stehen.
In Wolfsburg sollen jetzt insgesamt 96 Hektar für den Ausbau von Photovoltaikanlagen ausgewiesen werden. Wie die Stadt mitteilt, geht das mit einer Inanspruchnahme von freien beziehungsweise anderweitig genutzten Flächen einher, die in der Stadt rar sind. Das berge Nutzungskonflikte.
Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) erläutert: „Gemeinsam mit der Politik haben wir eine grundsätzliche Positionierung für Freiflächen erarbeitet, die es uns erlaubt, schnell und zielgerichtet mit potenziellen Investoren und Grundstückseigentümern Lösungen zu finden.“
Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung soll der Schwerpunkt des PV-Ausbaus nach Angaben der Stadt weiterhin auf bereits versiegelten Flächen sowie auf Flächen auf oder an Gebäuden liegen. Die aktuelle Ausbaudynamik und die Resonanz auf das städtische Förderprogramm zeigten, dass hier weitere Potenziale bestehen. Die Inanspruchnahme von Freiflächen solle begrenzt werden, um Flächennutzungskonflikte zu vermeiden. Dabei orientiere sich die Stadt Wolfsburg am Niedersächsischen Klimaschutzziel, 0,47 Prozent der Landesfläche für Freiflächenphotovoltaik auszuweisen.
Kombination mit weiteren Nutzungen
Im Vordergrund der auszuweisenden Flächen stünden Deponien und Altablagerungen, Flächen entlang von Autobahnen und Schienenwegen sowie Flächen mit Bodenbelastungen. Ausgeschlossen werden sollen dagegen Flächen im Siedlungsbereich sowie Flächen mit besonderer Bedeutung für die Landwirtschaft, für Natur, Klima und Erholung sowie für das Stadt- und Landschaftsbild. Auch Flächen für den Hochwasserschutz sowie für die Siedlungs- und Gewerbeentwicklung sollen nicht in Betracht kommen.
„Im Hinblick auf Flächenkonkurrenzen soll der Ausbau reguliert und auf raumverträgliche und konfliktarme Standorte gelenkt werden“, erklärt Erster Stadtrat und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Um die Flächeneffizienz der mit PV-Anlagen bebauten Flächen zu erhöhen, wird nach Angaben der Stadt auf eine Kombination mit anderen Nutzungen wie Agro-Photovoltaik oder Schafhaltung verwiesen. Durch eine naturverträgliche Planung und Errichtung könnten Freiflächenanlagen zudem einen Beitrag zur Biodiversität leisten und neue Lebensräume schaffen.
Der Grundsatzbeschluss sei bereits im Strategieausschuss und im Umweltausschuss politisch beraten worden. Die endgültige Entscheidung über den Grundsatzbeschluss habe der Rat der Stadt Wolfsburg am 28. Juni getroffen. Anschließend habe die Stadtverwaltung die auszuweisenden Freiflächen für Photovoltaikanlagen erarbeitet. Neben der Freiflächen-Photovoltaik plane die Stadt Wolfsburg auch, den Fördertopf für private PV-Anlagen um 50.000 Euro aufzustocken. Darüber hinaus treibe die Verwaltung auch die Ausstattung eigener Gebäudedächer mit PV-Anlagen voran. 25 Anlagen seien bereits installiert, weitere 75 sollen folgen.
(th)
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