[10.5.2023] Thüringen will ein bundesweites Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen werden.
Thüringen will seine Forschungskompetenzen im Bereich des nachhaltigen Bauens in den kommenden Jahren deutlich erweitern. Entsprechende Planungen stellten Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und Vertreter der „Thüringer Allianz für ressourcenschonendes und klimafreundliches Bauen“ Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bei ihrem Besuch in Weimar vor. „Mit vier Forschungseinrichtungen in Weimar und Nordhausen verfügt Thüringen auch im Bundesvergleich über einen echten Kompetenzschwerpunkt im Bereich des nachhaltigen Bauens“, sagte Tiefensee. Das Thema stehe in Deutschland derzeit noch weitgehend am Anfang.
Wie hoch die Effekte tatsächlich wären, zeigen schon wenige Zahlen: Jährlich werden allein in Deutschland gut 30 Millionen Tonnen Beton verbaut, für die Herstellung des darin verwendeten Bindemittels Zement fallen etwa 20 Millionen Tonnen CO2 an. Weltweit sind es sogar drei Milliarden Tonnen CO2 – das sind etwa acht Prozent der globalen CO2-Emissionen und ist etwa dreimal so viel, wie der globale Flugverkehr verursacht. Dabei könnte nach Einschätzung des Umweltbundesamts rund ein Viertel des Bedarfs in der Betonherstellung durch recyceltes Baumaterial gedeckt werden – aktuell liegt die Rückgewinnungsquote allerdings bei lediglich einem Prozent.
Das Land hat deshalb, neben der institutionellen Förderung verschiedener Institute und Einrichtungen, seit 2016 mehr als 32 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln in die Forschungen zum Thema nachhaltiges Bauen gesteckt. Zudem profitieren die Thüringer Akteure auch von bundesgeförderten Projekten für ressourceneffizientes Bauen im Umfang von knapp 22 Millionen Euro. Das Thema werde in der Innovationsstrategie des Landes auch künftig eine zentrale Rolle spielen und damit auch die Schwerpunkte der künftigen Förderung bleiben, versicherte Tiefensee.
(ur)
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