mcc-2408.30-rotation

Sonntag, 6. Oktober 2024

Stuttgart:
Wärme für Feuerbach


[29.3.2023] Die Stadtwerke Stuttgart wollen gemeinsam mit ihrer Tochter Energiedienste in der Landeshauptstadt Stuttgart das Quartier am Wiener Platz im Stadtbezirk Feuerbach klimaneutral mit Warmwasser und Heizenergie versorgen. Ein entsprechendes Energiekonzept haben sie bereits ausgearbeitet, jetzt sollen die Fördermittel beantragt werden.

EDS-Geschäftsführer Jean-Claude Schmiedle und Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart, erkunden Stuttgart Feuerbach. Am Wiener Platz in Stuttgart Feuerbach soll jetzt das erste Quartier der Landeshauptstadt mit einer klimaneutralen Wärmeversorgung entstehen. Wie die Stadtwerke Stuttgart (SWS) mitteilen, haben sie gemeinsam mit ihrer Tochter Energiedienste der Landeshauptstadt Stuttgart (EDS) eine Lösung vorgelegt, wie das gesamte Areal CO2-neutral mit Warmwasser und Heizenergie versorgt werden kann und dabei vollständig mit lokaler Umweltwärme und Ökostrom auskommt. Dazu entstehe ein Nahwärmenetz, das komplett ohne Gas oder fossile Rohstoffe konzipiert ist.
Die EDS habe das Konzept zum einen auf das gesamte Quartier erweitert, nachdem zwei weitere Baufelder mit Wärme versorgt werden sollen. Zum anderen werde die Wärmeversorgung so ausgestaltet, dass überhaupt kein Gas zum Einsatz kommt. Auch auf Biogas könne vollständig verzichtet werden. Die SWS beantragten für das Projekt die Bundesförderung effizienter Wärmenetze. Mit der Fertigstellung des Energiekonzepts könnten nun die Fördermittel beantragt werden. EDS-Geschäftsführer Jean-Claude Schmiedle erklärt: „Wir rechnen mit einem positiven Förderbescheid noch in diesem Jahr. Wenn alles nach Plan läuft, starten die Bauarbeiten für die Wärmeversorgung im Herbst.“ Die Grundsteinlegung für das Quartier sei für den 31. März geplant.

Wärmepumpe als Herzstück

Laut SWS bleibt Kernstück des Energiekonzepts die ökostrombetriebene Wärmepumpe. Projektleiter Alexander Horn führt aus: „Wir bringen einen Wärmetauscher in den Abwasserkanal ein. Dort herrschen im Schnitt Temperaturen über zehn Grad, auch im Winter. Das ist ideal für eine zuverlässige und lokale Lösung.“ Die so gewonnene Heizenergie gelangt über eine Trägerflüssigkeit in einem eigenen Kreislauf in die Heizzentrale, heißt es von den SWS.
Dort erhöhe eine Wärmepumpe die Temperatur energieeffizient auf ein nutzbares Niveau. Über spezielle Versorgungsleitungen gelange die Wärme schließlich in die Gebäude und stehe dort zum Heizen und für Warmwasser zur Verfügung. Als Redundanz, wenn die Wärmeerzeugung der Wärmepumpen nicht ausreichen sollte, also wenn besonders viel Wärme benötigt wird, hätten die Stadtwerke zudem große elektrisch betriebene Heizkessel eingeplant – vergleichbar mit großen Durchlauferhitzern. Diese trügen laut Planstand weniger als zehn Prozent zum Jahreswärmebedarf bei. Über 90 Prozent des Jahreswärmebedarfs werde von den Wärmepumpen gedeckt.
Möglich mache das ein Pufferspeicher mit einem Volumen von 50 Kubikmetern, der Lastspitzen auffangen kann. „Das ist wichtig, damit die energieintensiven Kessel nur selten zum Einsatz kommen“, betont Alexander Horn. Denn in Pufferspeichern, so die SWS, kann erzeugte Wärme lagern, wenn der Bedarf gering ist – etwa nachts. Morgens, wenn viel Warmwasser und Heizenergie gleichzeitig benötigt werden, stehe sie dann zur Verfügung. Strom für die Wärmepumpe werde auch lokal auf den Dächern des Quartiers erzeugt. Geplant seien Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von ungefähr 250 Kilowatt peak. (th)

https://www.stadtwerke-stuttgart.de

Stichwörter: Wärmeversorgung, Stuttgart, SWS

Bildquelle: Stadtwerke Stuttgart GmbH

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Wärmeversorgung

Ebringen: Nahwärmenetz modernisiert
[4.10.2024] Die Gemeinde Ebringen hat ihr Nahwärmenetz grundlegend modernisiert. Mit einem neuen Holzhackschnitzelkessel, Solarthermie und einem reduzierten Gasanteil spart die Gemeinde bis zu 70 Prozent CO2 ein. Finanziert wurde die Modernisierung über ein Contracting-Modell. mehr...
Verlegung von Rohrleitungen für ein Wärmenetz.
Salem: Wärmenetz digitalisiert
[4.10.2024] Das Wärmenetz im Quartier „Neue Mitte Salem“ wurde jetzt digitalisiert. Das Projekt, das von thüga solutions-Partnern durchgeführt wurde, zielt auf eine Senkung der Emissionen und eine effizientere Steuerung des Wärmenetzes ab. mehr...
Das Wärmenetz im Quartier „Neue Mitte Salem“ wurde jetzt digitalisiert.
EWE: Grüne Wärme für Erkner
[30.9.2024] Die EWE-Tochtergesellschaft TEWE baut die Wärmeversorgung in Erkner hin zu einer klimaneutralen um. mehr...
Baustein Nr. 1 für die klimafreundliche Wärmeversorgung in Erkner: Vor wenigen Tagen wurde der Motor für das Blockheizkraftwerk geliefert, das aus Biomethan Strom und Wärme erzeugen wird.
Magdeburg: Workshop für Wärmeplanung
[27.9.2024] Magdeburg erstellt einen kommunalen Wärmeplan. Dafür wurde ein erster Workshop mit relevanten Akteuren der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt durchgeführt. mehr...
Arnsberg: Wärmeplanung gestartet
[25.9.2024] Die Stadt Arnsberg hat ihre kommunale Wärmeplanung offiziell gestartet. Ziel ist es, die Wärmewende vor Ort voranzutreiben und die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen. Der Prozess soll gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie lokalen Akteuren gestaltet werden. mehr...

Suchen...

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Wärmeversorgung:
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH
Meriaura Energy Oy
22761 Hamburg
Meriaura Energy Oy

Aktuelle Meldungen