BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Mittwoch, 17. Juli 2024

Breites Bündnis:
Mehr Schwung für die Wärmewende


[14.5.2020] Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Verbänden, Genossenschaften und Klimaschutzorganisationen fordert ein konjunkturstimulierendes Förderprogramm für grüne Wärmenetze.

Solarthermie kann auch als Quelle für ein Wärmenetz dienen, wie hier in Berlin. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Verbänden, Genossenschaften und Klimaschutzorganisationen wirbt für mehr grüne Wärme in der Nah- und Fernwärmeversorgung. Das Bündnis schlägt ein konjunkturstimulierendes Förderprogramm für grüne Wärmenetze vor. Es soll die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare oder klimaneutrale Quellen erleichtern. Eine erfolgreiche Wärmewende brauche dringend mehr Investitionen in grüne Wärmenetze, um eine Umstellung von fossilen Energien auf erneuerbare oder klimaneutrale Wärme voranzutreiben, heißt es in dem Papier von dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), den 8KU, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), der Deutschen Umwelthilfe (DUH), der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und der Klima-Allianz Deutschland.

Förderung grüner Wärmenetze

Die bestehenden Ansätze, etwa im Programm Wärmenetze 4.0 oder im Entwurf des Kohleausstiegsgesetzes, seien für die vielfältigen Herausforderungen der Wärmewende zu zaghaft oder schlössen einige erneuerbare Technologien sogar aus. Das Bündnis wirbt deshalb dafür, die Förderung grüner Wärmenetze zu verbessern und sie auf eine breitere Basis zu stellen. Flankiert werden sollte das Förderprogramm etwa durch eine Überarbeitung des Systems für Abgaben, Umlagen und Steuern im Energiebereich. Dies fördere nicht nur die Sektorkopplung, sondern bringe auch Innovation und Klimaschutz mit den notwendigen Impulsen für Wirtschaft und Konjunktur zusammen.
Das Programm solle vor allem darauf abzielen, Wärmenetze in Stadt und Land um- und auszubauen, sie zu verdichten und sukzessive mit erneuerbarer Wärme zu befüllen. Um diese nachhaltige Wärme den Menschen zur Verfügung stellen zu können, müssen insbesondere bestehende Wärmenetzsysteme in Ballungsräumen großflächig umgebaut werden. Ein Schwerpunkt sollte dabei auch auf dem breiten Einsatz von Wärmespeichern und Power-to-Heat-Anlagen liegen. Das würde helfen, der Maxime Nutzen-Statt-Abregeln zu folgen, indem mehr Strom aus erneuerbaren Energien in ein Wärmesystem integriert statt abgeregelt wird.

Kommunale Wärmeplanung

Grundlage für eine nachhaltige Umstellung der Wärmenetze auf erneuerbare Wärme müsse eine kommunale Wärmeplanung sein. Sie muss laut dem Bündnis die Schritte festlegen, die für eine Versorgung mit grüner Wärme notwendig sind. Eine solche kommunale Wärmeplanung sei zu fördern. Eine Verbesserung der personellen und finanziellen Ausstattung der Kommunen trage zudem zu einer hohen Qualität der Wärmeplanung bei. „Für eine erfolgreiche Wärmewende und eine qualitativ hochwertige Umsetzung von Maßnahmen sind ausreichend Fachkräfte notwendig. Bei der Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen im Bereich der Wärmenetze muss auf gute Arbeitsbedingungen und Bezahlung nach Tarif geachtet werden. Auch begleitende Qualifizierungsmaßnahmen sind dringend notwendig", unterstreicht das Bündnis. (ur)

Das gemeinsame Positionspapier kann hier heruntergeladen werden. (Deep Link)
https://www.vku.de

Stichwörter: Wärmeversorgung, VKU, Wärmenetze

Bildquelle: Frank Urbansky

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