[13.5.2020] Am Wasserkraftwerk Rain am Lech in Bayern ist ein Batteriespeicher in Betrieb gegangen, der bis zu drei Megawatt Primärregelleistung für den kurzfristigen Ausgleich von Netzschwankungen bereitstellen kann.
Mit der Inbetriebnahme eines Hybridsystems aus Wasserkraftanlage und einer Lithium-Ionen-Batterie wollen die Lechwerke einen Beitrag zur Stabilität im Stromnetz leisten. LEW Wasserkraft, eine Tochtergesellschaft der Lechwerke, hat dafür auf dem Gelände des Laufwasserkraftwerks in Rain am Lech einen Hochleistungs-Batteriespeicher mit einer Kapazität von mehr als 1.600 Kilowattstunden installiert und mit der Turbinensteuerung des Kraftwerks gekoppelt.
Bei Bedarf könne der Batteriespeicher innerhalb von nur 30 Sekunden zusätzlichen Strom in das Netz einspeisen. Ebenso schnell reagiert das Hybridsystem laut LEW bei Stromüberschuss – beispielsweise, wenn energieintensive Industrieprozesse unvermittelt abgeschaltet werden müssen oder bei starker Sonneneinstrahlung auf die Photovoltaikanlagen in der Region. In diesem Fall könne das System Strom aus dem Netz aufnehmen und in der Batterie speichern. Wenn die Batteriekapazität allein nicht ausreicht, um die Netzfrequenz zu stabilisieren, könne die intelligente Steuerung des Hybridsystems zusätzlich die Stromerzeugung der Wasserkraftturbinen je nach Bedarf kurzzeitig drosseln oder erhöhen.
Diese Primärregelleistung könne das Hybridsystem des Wasserkraftwerks Rain am Lech mindestens 15 Minuten lang ohne Unterbrechung bereitstellen und so einen Beitrag dazu leisten, Frequenzschwankungen im europäischen Stromverbundnetz kurzfristig auszugleichen. LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann erklärt: „Das Hybridsystem in Rain am Lech ist bayernweit das erste seiner Art. Die Lechwerke übernehmen damit eine Vorreiterrolle bei der Bereitstellung von Primärregelleistung in Verbindung mit regenerativem Strom aus Wasserkraft.“
(al)
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Bildquelle: LEW Wasserkraft GmbH