BDEW-Waermewend-2406.05-rotation

Mittwoch, 3. Juli 2024

Stadtwerke Schweinfurt:
Brennstoffzellenheizung im Test


[11.12.2019] Die Stadtwerke Schweinfurt testen eine stromerzeugende Brennstoffzellenheizung. Für den Betrieb wird ein Contracting-Modell genutzt. Der Strom kann teils in einem Haushalt selbst genutzt werden, die entstehende Wärme dient der Heizung und der Warmwasserbereitung.

Die Brennstoffzellen-Technologie bietet die Möglichkeit, aus umweltschonendem Wasserstoff Wärme und Strom zu erzeugen und dabei hohe Wirkungsgrade zu erzielen. Dies testen nun die Stadtwerke Schweinfurt in einem ersten Contracting-Projekt. „Die Brennstoffzellen-Heizung arbeitet dabei nach dem Prinzip der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung. Im Gegensatz zu Blockheizkraftwerken funktioniert dies aber nicht über die klassische Verbrennung, sondern über eine elektrochemische Reaktion, bei der Wasserstoff mit Sauerstoff reagiert und dabei Wärme und Strom entstehen“, erklärt Andreas Göb, Bereichsleiter Technik bei den Stadtwerken Schweinfurt. Dieser Vorgang werde auch als kalte Verbrennung bezeichnet. Da es in Deutschland noch kein Wasserstoffleitungsnetz gebe, sei für den Betrieb der Brennstoffzellenheizung ein Gasanschluss notwendig. Mithilfe eines so genannten Reformers werde der Wasserstoff aus Erdgas, das zum Großteil aus H2 besteht, abgespalten und genutzt. Der gewonnene Gleichstrom werde zu Wechselstrom umgewandelt und könne danach direkt als Eigenstrom im Haushalt genutzt werden.
„Ich freue mich, dass wir mit unserem ersten Brennstoffzellen-Projekt eine zukunftsweisende Technologie für unsere Kunden testen können und damit die Gestaltung der Energiewende am Standort Schweinfurt weiter vorantreiben“, sagt Thomas Kästner, Geschäftsführer der Stadtwerke Schweinfurt.
Das bestehende Gasnetz kann auch Wasserstoff in vielen Gebieten bereits bis zu zehn Prozent aufnehmen. Damit kann Wasserstoff in der Gasinfrastruktur gespeichert und über die vorhandenen rund 484.500 Kilometer Gasnetz transportiert werden. Das hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) berechnet. (ur)

https://www.stadtwerke-sw.de

Stichwörter: Kraft-Wärme-Kopplung, Schweinfurt, Brennstoffzelle, Wasserstoff



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Kraft-Wärme-Kopplung

Energie SaarLorLux: Umstellung auf grünen Wasserstoff
[1.7.2024] Das Gasmotorenkraftwerk GAMOR in Saarbrücken soll auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden. Dazu haben die INNIO-Gruppe und der Energieversorger Energie SaarLorLux eine Absichtserklärung unterzeichnet. mehr...
Absichtserklärung unterzeichnet: Das Gasmotorenkraftwerk GAMOR soll auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden.
Bioenergie: Bedeutung von Biogas und Biomethan Bericht
[1.7.2024] Der Einsatz von Biogas und Biomethan bietet Stadtwerken eine Chance. Denn die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ist nicht nur schneller am Netz als große Kraftwerke, auch der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft wird deutlich früher gelingen. mehr...
Stadtwerke können das Rohbiogas ankaufen und damit in das Speicherkraftwerk investieren.
KWK: Wichtige Säule im Klimaschutz
[25.6.2024] Die Branche diskutierte auf dem 22. Duisburger KWK-Symposium Potenziale und Herausforderungen. mehr...
Podiumsdiskussion zur Zukunft der KWK in Duisburg.
Interview: KWK als grüner Teamplayer Interview
[24.6.2024] In der Energiepolitik fehlt ein klares Bekenntnis zur Kraft-Wärme-Kopplung, sagt Christian Grotholt. stadt+werk sprach mit dem Chef des Anlagenherstellers 2G Energy über die Rolle der KWK im künftigen Energiesystem. mehr...
Christian Grotholt
Kraft-Wärme-Kopplung: Wird die Renaissance eingeläutet? Bericht
[18.6.2024] Gemäß einer Entscheidung des EuG stellt das im Jahr 2020 novellierte KWK-Gesetz als umlagebasiertes Förderinstrument keine Beihilfe dar. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, eröffnet das der Kraft-Wärme-Kopplung neue Perspektiven. Auch einige Bremsklötze ließen sich beseitigen. mehr...
Mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) lässt sich Primärenergie effizienter verwerten.