[18.6.2019] Gute Förderkonditionen älterer Blockheizkraftwerke können unter bestimmten Voraussetzungen auf ein anderes BHKW übertragen werden. Die Stadtwerke Amberg haben von der Leistungsübertragung bereits Gebrauch gemacht.
Betreiber älterer, bislang mit Erdgas betriebener Blockheizkraftwerke stehen häufig vor folgendem Problem: Die Förderung nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) läuft aus. Mangels Alternativen werden technisch einwandfreie Motoren ausgetauscht oder ohne Förderung betrieben. Eine sinnvolle und wirtschaftliche Alternative dazu bietet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Damit eine Anschlusslösung für das BHKW möglich ist, gibt es die gesetzlich verankerte Option zur so genannten Leistungsübertragung. Ein relativ altes Blockheizkraftwerk, das mit Biomethan nach EEG 2009 oder 2012 betrieben wird, kann diese guten Konditionen unter bestimmten Voraussetzungen auf ein anderes BHKW übertragen, wenn es selbst den Betrieb einstellt. Voraussetzungen für eine Leistungsübertragung sind, dass das abgebende Blockheizkraftwerk mit Biomethan betrieben wird, das empfangende BHKW vor dem 1. August 2014 den Betrieb mit Erdgas aufgenommen hat und der Betriebsstoff fortan Biomethan ist.
Langfristig attraktive Wärmepreise
Optional ist das Kriterium, dass Betriebsstunden beim empfangenden BHKW veränderbar sind. „Das Tolle ist: Wenn die guten Förderkonditionen auf ein BHKW übertragen werden, welches vor dem 1. August 2014 in Betrieb gegangen ist, dann geht es nicht nur um die geringe Restlaufzeit der Förderung des abgebenden BHKW. Die 20-jährige EEG-Förderung gilt ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des empfangenden BHKW, wenn es fortan Biomethan einsetzt“, sagt Alexander Grad, Vertriebsexperte bei bmp greengas.
Auch für Standorte, an denen bis dato noch kein BHKW betrieben wurde, bietet die EEG-Leistungsübertragung einen Weg, langfristig attraktive Wärmepreise zu realisieren: Ein vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommenes Erdgas-BHKW kann an einen neuen Standort versetzt und dort durch eine Leistungsübertragung zur Alt-EEG-Anlage gemacht werden.
Alexander Grad weiß: „Das macht den Einsatz von umweltfreundlichem Biomethan für ältere Blockheizkraftwerke noch über Jahre hinweg wirtschaftlich. Diese Möglichkeit und die im Hinblick auf die Förderung ideale Ausgestaltung solcher Projekte wird allerdings nur selten betrachtet, denn sie ist nur wenigen Betreibern bekannt.“
Stadtwerke Amberg profitieren
Die Stadtwerke Amberg profitieren von solch einer Leistungsübertragung. Ihr BHKW ging im Jahr 2011 mit Erdgas in Betrieb und wurde bis Mitte 2018 nach dem KWKG gefördert. Gemäß der Leistungsübertragung nach dem EEG 2017 kann dort jetzt bis 2031 die Förderung nach dem EEG 2009 in Anspruch genommen werden. „Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz haben zwischenzeitlich einen hohen Stellenwert. Diese Möglichkeit der Leistungsübertragung ist für uns also ideal“, erklärt Thomas Reiß, Leiter Energiebeschaffung und Vertrieb der Stadtwerke Amberg. „Mit der Leistungsübertragung und Förderoptimierung des BHKW-Betriebs mit Biomethan haben wir jetzt die wirtschaftlichste Lösung für unsere Wärmeerzeugung gefunden.“
bmp greengas ist einer der größten Vermarkter von Biomethan. „Daher sind wir in der Lage, diejenigen zusammenzubringen, die von der Leistungsübertragung profitieren“, erklärt Alexander Grad. „Durch unsere guten Kontakte zu vielen BHKW-Betreibern – eben auch zu denen, die den Betrieb einstellen – können wir eine Leistungsübertragung für jene ermöglichen, welche die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen.“
Jasmin Hanf ist Texterin bei der wyynot GmbH.
https://www.stadtwerke-amberg.dehttps://www.bmp-greengas.deDieser Beitrag ist in der Ausgabe Mai/Juni 2019 von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)
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Kraft-Wärme-Kopplung,
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Bildquelle: Stadtwerke Amberg Versorgungs