[4.12.2018] Die Stadtwerke Georgsmarienhütte werden zukünftig wieder Industriewärme aus der Stahlproduktion der Georgsmarienhütte GmbH auskoppeln und diese in das bestehende Fernwärmenetz einspeisen.
Ein Großteil der industriellen Abwärme wird künftig aus dem Abhitzekessel des Elektro-Ofens der Georgsmarienhütte GmbH für die Wärmeversorgung von Wohngebäuden und öffentlichen Gebäuden in der niedersächsischen Stadt Georgsmarienhütte genutzt. Gemeinsam soll auf diesem Weg ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden, melden die Stadtwerke Georgsmarienhütte. Der Heißdampf, der im Prozess entsteht, wird in einem Wärmetauscher mit einer Leistung von elf Megawatt in Warmwasser umgewandelt. Über eine Wärmetrasse wird die Energie dann in das Heizkraftwerk der Stadtwerke transportiert. Da die Wärme durch den Produktionsprozess des Stahlwerks nicht gleichmäßig zur Verfügung steht, wird ein Wärmespeicher eingesetzt. Der Fernwärmespeicher dient zudem zur Spitzenlastabdeckung der Wärmeversorgung im Winter und gewährleistet darüber hinaus einen lastentkoppelten Betrieb des vorhandenen Blockheizkraftwerks, informieren die Stadtwerke. Eine Sanierung des Wärmespeichers, der bereits seit 30 Jahren in Betrieb ist, erfolgte in diesem Sommer. Nach der Sanierung würden sich Umbauarbeiten am Heizkraftwerk sowie der Bau der Wärmetrasse anschließen. Für die sichere Wärmeversorgung stehe in der Heizzentrale neben einem hocheffizienten Blockheizkraftwerk (BHKW), ein Erdgas-Spitzenlastkessel und ein Heizölkessel zur Verfügung. Betrieben wird das BHKW mit umweltschonendem Biomethangas. Durch den Einsatz von Biomethan und der zukünftigen Nutzung der industriellen Abwärme gewährleisten die Stadtwerke Georgsmarienhütte nach eigenen Angaben im Wärmehauptnetz CO2-neutrale grüne Wärme.
Dieses von der Deutschen Energie-Agentur (dena) bereits zum „Leuchtturm energieeffizienter Abwärmenutzung“ ausgezeichnete Projekt biete ein enormes Renommee sowohl für den Kreis Osnabrück als auch für das Land Niedersachsen. Die Stadtwerke investieren Planbaukosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Der Förderbescheid der KfW für einen Investitionszuschuss zum Bau der Verbindungsleitung zur Weitergabe von Wärme in Höhe von 148.000 Euro (Förderquote 40 Prozent) liegt nach Angaben der Stadtwerke bereits vor. Mit der anstehenden Nutzung der industriellen Abwärme aus der Stahlproduktion würden jährlich über 900 Tonnen CO2 eingespart.
(sav)
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Bildquelle: Stadtwerke Georgsmarienhütte