[27.9.2016] Um die Umstellung von L- auf H-Gas vorzunehmen, hat die swb-Gruppe in eine neue Gasübernahmestation in Brinkum-Nord, südlich von Bremen, investiert.
Bremen und die Umlandgemeinden bekommen bereits die bevorstehende Gasumstellung in Nordwestdeutschland zu spüren. So passt etwa wesernetz, der Netzbetreiber der swb-Gruppe, bereits seit Monaten die Netztechnik im gesamten Gasnetz an. Wie die swb-Gruppe mitteilt, findet eine der größten Einzelinvestitionen im Stuhrer Ortsteil Brinkum statt. Hier sichert eine neue Übernahmestation die Gas- und Wärmeversorgung für die Stadt und die Region. Sie soll während der fünfjährigen Umstellungsphase dafür sorgen, das jederzeit noch genügend L-Gas und schon genügend H-Gas in das Verteilnetz von wesernetz fließt. Dazu filtert und misst die moderne Anlage das eingehende Erdgas, wärmt es vor und reduziert den Eingangsdruck von rund 70 bar aus dem Ferngasnetz auf einen Ausgangsdruck von 16 bar. Den Filter muss das Ferngas passieren, um das nachgelagerte Anlagensystem vor Verunreinigungen wie Staub zu schützen. Danach misst ein Zähler, wie viel Erdgas aus dem Ferngasnetz bezogen wird. Das ist für die Abrechnung mit dem Betreiber des Ferngasnetzes, dem niederländischen Unternehmen Gasunie, nötig. Da Erdgas bei der Druckreduzierung abkühlt und einfrieren kann, muss es zunächst vorgewärmt werden. Ein Ventil reduziert schließlich das Erdgas auf den gewünschten Ausgangsdruck von 8,5 bis 13,5 bar. Mit 23 Millibar gelangt das Erdgas über weitere Druckreduzierungsanlagen schließlich bis zum Hausanschlusss. Insgesamt 80.000 Kubikmeter Erdgas kann die Anlage pro Stunde in das Versorgungsnetz von wesernetz einspeisen. Das sind laut dem Unternehmen 55.000 Kubikmeter mehr als zuvor. Die Kosten für die hocheffiziente Anlage belaufen sich auf 2,8 Millionen Euro. Am 16. September 2016 konnte die Station in Betrieb genommen werden. „Erdgas ist nicht nur für den Wärmemarkt wichtig, sondern auch für Produktionsprozesse in der Industrie und im Gewerbe. Dem haben wir jederzeit mit einer hohen Versorgungssicherheit durch entsprechenden Netzausbau Rechnung getragen“ sagt Timo Poppe, Vorstand für Infrastruktur bei swb. Lothar Wimmelmeier, in der Gemeinde Stuhr verantwortlich für das Ressort Wirtschaft, Stadtmarketing und Kultur, ergänzt: „Die starke Verknüpfung der Stadt Bremen mit den Umlandgemeinden zeigt sich einmal mehr bei diesem Projekt. Infrastruktur ist überregional und darf nicht an administrativen Grenzen enden.“ Nach Angaben der swb-Gruppe werden rund 80 Prozent der Häuser und Wohnungen in Bremen mit Erdgas beheizt. Dafür betreibe wesernetz rund um Bremen acht solcher Übernahmestationen. Die Station in Brinkum sei dabei die modernste. Die vollautomatisierte Gasübernahmestation kann zentral aus dem Netzleit-Center in Bremen-Woltmershausen überwacht werden.
(me)
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Bildquelle: swb AG