[3.9.2014] Die Bundesregierung wird die meisten ihrer Energiewendeziele verfehlen, prognostiziert die Unternehmensberatung McKinsey.
Trotz des massiven Ausbaus erneuerbarer Energien ist das Erreichen zentraler Ziele der Energiewende bis zum Jahr 2020 nicht mehr realistisch. Dazu zählen die Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 sowie die Ziele, den Primärenergie- und Stromverbrauch zu senken und mehr Windanlagen vor den Küsten zu bauen. Das ergeben aktuelle Daten des Energiewende-Index (EWI) der Unternehmensberatung McKinsey. Demnach müsste sich beispielsweise der jährliche Rückgang an CO2-Emissionen um den Faktor fünf erhöhen, um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Auch beim Gesamtverbrauch von Kohle, Öl und Gas sei die Entwicklung noch weit vom ursprünglich angestrebten Ziel entfernt. Lege man ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent jährlich bis 2020 zugrunde, müsste sich die Energieproduktivität in Deutschland von derzeit durchschnittlich 1,4 Prozent auf 4,3 Prozent jährlich verbessern. Der Ausbau der Offshore-Windenergie gehe zwar voran, sei aber immer noch zu langsam. Auch gemessen an den neuen, angepassten Zielen – von aktuell 6,5 Gigawatt bis 2020 – liege der Zubau deutlich unter den ursprünglich formulierten Zielen: 11 von derzeit 20 geplanten Windparkprojekten seien im Verzug. Fortschritte sieht die Unternehmensberatung nur in vereinzelten Fällen. Dazu gehören unter anderem der Photovoltaikausbau, die Eingrenzung des jährlichen Stromausfalls sowie der Ausbau der Transportnetze.
(ma)
Zum McKinsey-Energiewende-Index (Deep Link)
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