[19.11.2013] In Berlin sind die Energy Awards 2013 vergeben worden. Ausgezeichnet wurden die innovativsten Ideen und Akteure zum Gelingen der Energiewende — darunter auch ein kommunaler Energieversorger.
Es soll so etwas wie die Oscar-Verleihung innerhalb der Energiebranche sein: Im Umspannwerk Kreuzberg in Berlin wurden am vergangenen Donnerstag (14. November 2013) die innovativsten Projekte und Akteure für ihre Verdienste bei der Umsetzung der Energiewende mit dem Energy Award ausgezeichnet. Vier Kategorien standen im Raum. Zum „Energie-Startup des Jahres“ wurde Etogas gekürt. Das Unternehmen hat ein Power-to-Gas-Verfahren entwickelt, welches Strom aus erneuerbaren Energien in Gas (Wasserstoff oder Methan) umwandelt. Dieses Gas könne dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder verstromt und zur Mobilität oder zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Etogas hat erst kürzlich die weltgrößte Anlage dieser Art für das Unternehmen Audi gebaut und in Betrieb genommen. Die Auszeichnung „Energie-Haus des Jahres“ erhält das M1 Haus in Mecklenburg-Vorpommern. Es produziert mehr Strom, als es verbraucht. Erreicht werde dies durch das intelligente Zusammenspiel von Dämmung, Beleuchtung und regenerativen Energieträgern — in diesem Fall Photovoltaikanlagen, die auf dem Dach des Hauses installiert sind. Beim „Fortbewegungsmittel des Jahres“ handelt es sich nicht um ein Fahrzeug an sich, sondern um ein neuartiges Mobilitätskonzept: Das Unternehmen Finc hat eine App entwickelt, mit der Nutzer spontan Fahrgemeinschaften bilden können — zugunsten der Umwelt und der eigenen Haushaltskasse.
Die „Gewerbliche Anlage des Jahres“ 2013 stammt von den Stadtwerken Karlsruhe. In der Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRo) fallen jährlich riesige Mengen ungenutzter Abwärme an. Das Unternehmen hat einen Weg gefunden, die überschüssige Energie in Form von Heizwärme für rund 20.000 Wohneinheiten in Karlsruhe zur Verfügung zu stellen. Wie der Energieversorger mitteilt, wurde hierzu eine über drei Kilometer lange Leitung auf dem MiRO-Raffineriegelände gebaut, die an sieben Orten die
Niedertemperaturprozessabwärme einsammelt und an einem Punkt
bündelt. Von dort strömt heißes Wasser unter Druck zum über fünf
Kilometer entfernten Heizkraftwerk West der Stadtwerke, wo es die Wärme
an das Karlsruher Fernwärmenetz abgibt. „Diese Wärme muss also nicht in
Kesselanlagen erzeugt werden, sodass Primärenergie eingespart wird“,
sagt Karl Roth, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke. Es sei
ein Win-win-Projekt für alle Beteiligten und für die Umwelt.
(ma)
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