ZEBAU-2408.19-rotation

Sonntag, 1. September 2024

Hamburg :
Sektorkopplung und Wärmewende


[1.6.2023] Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet im Mai die Hansestadt Hamburg als Energie-Kommune des Monats für das Engagement für Sektorkopplung und Wärmewende aus.

Hamburger Energieberg Georgswerder auf der ehemaligen Mülldeponie. Hamburg will noch in diesem Jahr die zweite Fortschreibung seines Klimaplans verabschieden. Eine starke Vernetzung der Sektoren sowie große Investitionen in die Wärmewende sind wesentlicher Bestandteil dieses Plans. Bis 2030 will die Hansestadt so 70 Prozent weniger CO2 ausstoßen als noch 1990.
Entscheidend für das Gelingen der Transformation der Stadt sind eine sektorenübergreifende Planung sowie die Vorbereitung der Strom- und Wärmenetze auf die zukünftigen Anforderungen eines nachhaltigen Energiesystems. Hamburg kann hier bereits auf Erfahrungen vorheriger Projekte zurückgreifen. Als Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energiewende“ des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft wurde zwischen 2016 und 2020 das Projekt Norddeutsche Energiewende 4.0 (NEW 4.0) umgesetzt.
Aber auch in Zukunft sind Investitionen in Millionenhöhe zur Herstellung von grünem Wasserstoff und der Auslotung des Geothermiepotenzials in der Stadt geplant. „Erneuerbarer Strom wird in absehbarer Zeit zur Grundlage unseres Energiesystems werden. Das funktioniert nur über die konsequente Kopplung der Sektoren“, erklärt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), welche die Hansestadt dafür als Energiekommune des Monats auszeichnete. Hamburg sei gerade dabei, die Grundlagen zu schaffen, damit die Millionenstadt in Zukunft, wo immer möglich, Wärme sowie Verkehr elektrifizieren könne.

55 Millionen Euro für grünen Wasserstoff

Im Februar 2023 gab die EU-Kommission der Förderung des Vorhabens der Bundesregierung zur Produktion von grünem Wasserstoff im Hamburger Werk eines großen Stahlproduzenten in Höhe von 55 Millionen Euro grünes Licht. Durch die Umstellung der Anlage auf das wasserstoffbasierte Direct-Reduced-Iron-Verfahren will der Stahlproduzent ab 2030 im Hamburger Werk nur noch kohlenstoffneutralen Stahl produzieren.
Im Bereich der Wärmewende arbeiten die Hamburger Energiewerke darüber hinaus daran, Geothermie in Hamburg-Wilhelmsburg für die Wärmeversorgung möglich zu machen. Nachdem bereits in einer ersten Bohrung ein vielversprechendes Thermalwasservorkommen gefunden wurde, wird dessen Eignung zur Wärmeversorgung des Stadtteils mittels Wärmepumpe oder anderweitiger technischer Lösungen gerade geprüft. Bis zum Herbst 2023 rechnet das Projekt-Team damit, Ergebnisse präsentieren zu können (wir berichteten).

Abwärme aus Industrieprozessen

Mit dem zweitgrößten Wärmenetz Deutschlands versorgen die im städtischen Eigentum befindlichen Hamburger Energiewerke bereits weite Teile der Stadt. Der momentan im Bau befindliche 1.160 Meter lange Tunnel unter der Elbe legt die Grundlage dafür, dass auch der Norden der Stadt in Zukunft mittels Abwärme aus Industrieprozessen im Hamburger Süden versorgt werden kann. Somit bildet er eine wichtige Voraussetzung, damit der geplante Energiepark „Hafen an der Dradenau“ das Kohlekraftwerk in Hamburg Wedel 2025 ablösen kann. Die bis dahin vom Kohlekraftwerk versorgten Haushalte werden dann durch überwiegend klimaneutrale Wärme versorgt. Mit Fertigstellung des Energieparks Tiefstack sinken die CO2-Emissionen der zentralen Hamburger Stadtwärmeversorgung gegenüber heute insgesamt um 70 bis 80 Prozent. (ur)

Das ausführliche Portrait zu der Energie-Kommune des Monats findet sich hier. (Deep Link)
https://www.unendlich-viel-energie.de

Stichwörter: Energieeffizienz, Hamburg, AEE, Sektorkopplung

Bildquelle: Hamburger Energiewerke

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Energieeffizienz

Essen: Umstellung von Laternen auf LED
[29.8.2024] Die Stadt Essen plant, 14.000 Straßenleuchten auf energieeffiziente LED-Technologie umzustellen. Dieses Vorhaben soll innerhalb von anderthalb Jahren umgesetzt werden und Kosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro verursachen. mehr...
14.000 Straßenleuchten will die Stadt Essen jetzt auf energieeffiziente LED-Technologie umstellen.
WE-EF Leuchten: Neue Solarleuchten vorgestellt
[9.8.2024] Mit der Erweiterung der AFL100-Serie um zwei innovative Solarlösungen bietet WE-EF Leuchten moderne und umweltfreundliche Beleuchtungslösungen für Städte und Gemeinden. Die neuen Modelle punkten mit Nachhaltigkeit, hoher Lichtqualität und einfacher Installation. mehr...
Radwegleuchten mit integriertem Solarpanel.
Gummersbach: Energie und Kosten sparen
[8.8.2024] Die Stadt Gummersbach will mit Unterstützung von Engie Deutschland den Energieverbrauch städtischer Gebäude senken und so rund 800.000 Euro einsparen. Das Energiespar-Contracting startet im Sommer 2025 und läuft über zehn Jahre. mehr...
Rathaus von Gummersbach: Städtische Gebäude sollen energieeffizienter werden.
Rheinland-Pfalz: Förderung für energetische Sanierung
[1.8.2024] Die Stadt Diez erhält rund 2,2 Millionen Euro Fördermittel für die umfassende energetische Sanierung einer Sporthalle. Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder hat jetzt den Förderbescheid übergeben. mehr...
Klimaschutzministerin Katrin Eder (r.) überreicht Bürgermeisterin Annette Wick den Förderbescheid.
Bayreuth: Partnerschaft von Stadt und Umland
[31.7.2024] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet im Juli die Region Bayreuth als Energie-Kommune des Monats aus. mehr...
Die Solaroffensive beginnt auf dem Dach des Landratsamts Bayreuth.

Suchen...

 Anzeige

roedl-2408.12-cont.txt

 Anzeige

langmatz-2408.22-cont.txt

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Energieeffizienz:
Trianel GmbH
52070 Aachen
Trianel GmbH

Aktuelle Meldungen