[10.11.2020] Die STAWAG baut ein zweites, großes Blockheizkraftwerk in Aachen. Investiert werden 30 Millionen Euro. Im September 2022 soll das BHKW den Betrieb aufnehmen.
Die STAWAG Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft erweitert ihre Kapazitäten für die Wärmeerzeugung. Am nördlichen Stadtrand von Aachen startet jetzt der Bau eines neuen Blockheizkraftwerks (BHKW), das im September 2022 den Betrieb aufnehmen soll. „Umweltfreundliche Fernwärme ist im Trend", sagt STAWAG-Vorstand Christian Becker. „Die Nachfrage unserer Kunden nach Fernwärme steigt. Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten für die Erzeugung kontinuierlich weiter aus. Das neue BHKW am Schwarzen Weg ist dabei ein wichtiger Schritt." Auf der Grundlage einer maximalen Gasleistung von 50 Megawatt liefert die Anlage laut STAWAG jeweils 22 MW an elektrischer und thermischer Gesamtleistung. Mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent sei das BHKW um ein Vielfaches effizienter als konventionelle Anlagen.
Entstehen wird das Blockheizkraftwerk auf einem Grundstück, das der STAWAG schon länger gehört. Bis Oktober 2021 soll der zentrale Baukörper stehen, eine 50 Meter lange, 25 Meter breite und 15 Meter hohe Halle. „Die Anlagentechnik, die wir hier installieren werden, macht mehr als die Hälfte der gesamten Investitionen von rund 30 Millionen Euro aus", erklärt Frank Brösse, Geschäftsführer der STAWAG-Tochtergesellschaft, STAWAG Energie. Herzstück sind fünf große Motoren, die mit Erdgas betrieben werden. Jeder dieser Motoren wird laut der STAWAG in einer eigenen Modulkammer installiert. So bleibe der Schalldruckpegel im Rahmen und für notwendige Wartungsarbeiten müsse immer nur der betroffene Motor abgeschaltet werden. Auf einem speziellen Fundament werde auf der rückwärtigen Gebäudeseite der Wärmespeicher errichtet. Er fasse 2.500 Kubikmeter Wasser, sein Durchmesser werde elf Meter, seine Höhe 30 Meter betragen. Mit Blick in die Zukunft verfüge der Wärmespeicher, der vor Ort gefertigt wird, über eine hydraulische Besonderheit. Er könne aus dem Netz, also quasi „rückwärts" befüllt werden. Steht beispielsweise Wärme aus Geothermie oder einer anderen ökologisch günstigen Quelle zu Verfügung, kann er diese stückweise bevorraten. Mit dem neuen BHKW reduziert sich der Primärenergiefaktor der von der STAWAG erzeugten Fernwärme von aktuell 0,7 auf 0,492.
(ur)
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