[18.9.2018] Ein Modell zur Umsetzung von Mieterstromprojekten haben die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck entwickelt. Ein erstes Projekt wird gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft Hermsdorf/Thüringen realisiert.
Das Potenzial für Mieterstrom ist in Thüringen groß. So geht das Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz von 11.000 Wohngebäuden aus, die sich für dieses Modell eignen. Davon wollen auch die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck profitieren. Wie die Stadtwerke mitteilen, wurde mit der Wohnungsgenossenschaft Hermsdorf/Thüringen im August dieses Jahres ein Vertrag über die Umsetzung eines ersten Mieterstromprojekts unterzeichnet. 33 Wohneinheiten können dabei über eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 50 Kilowatt peak (kWp) mit Mieterstrom versorgt werden. Mit der Wohnungswirtschaft in Jena und Umgebung laufen laut den Stadtwerken zudem bereits Gespräche über weitere Mieterstromprojekte.
Das Interesse seitens der Mieter schätzt Stadtwerke-Vertriebsleiter Frank Müller als sehr groß ein. Bei den Gebäudeeigentümern sei hingegen vielfach noch Überzeugungsarbeit zu leisten. Vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen in Jena hält Frank Müller die derzeit diskutierten Änderungen am Mieterstromgesetz für nicht erforderlich. „Vielmehr sind Offenheit und ganzheitliche Ansätze bei der praktischen Umsetzung von Mieterstromangeboten gefragt“, so Müller. „Insbesondere die Themen Elektromobilität und Batteriespeicher müssen zwingend mitgedacht werden.“ Möglichkeiten zum Aufladen von elektrisch betriebenen Fahrzeugen anzubieten, mag aktuell noch kein Vermietungsvorteil sein. „Das wird sich aber in naher Zukunft ändern. Aus unserer Sicht kann es sich kein Bauherr mehr leisten, bei Planung oder Kernsanierung von Mietshäusern Energieeffizienz- und Mobilitätsfragen außer Acht zu lassen.“
(bs)
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