[31.3.2017] Mit der Ausgründung des Start-up ucair startet innogy in die Drohneninspektion von Solaranlagen. Die Inspektion soll auf diese Weise beschleunigt und preiswerter werden.
Der Energieversorger innogy hat jetzt das Start-up ucair ausgegründet. ucair ermöglicht die Inspektion von Solaranlagen mittels Drohne. Der Hintergrund: Studien und Umfragen unter Photovoltaik-Sachverständigen zeigen, dass mehr als 80 Prozent der in Deutschland installierten PV-Anlagen Mängel aufweisen. Über die gesamte Nutzungsdauer könnten so Ausfälle von mehreren Zehntausend Euro entstehen.
Wie innogy meldet, führt ucair den Check künftig per Drohne durch anstatt Techniker auf die Dächer zu schicken. Das gehe nicht nur schneller, sondern sei auch noch deutlich preiswerter. ucair-Gründer Christian Shuster erläutert: „Kein Sonnenstrahl soll wegen defekter Solarzellen vergeudet werden. Um dies zu erreichen, nutzen wir ein Netzwerk von über 40 Drohnenpiloten in ganz Deutschland, die mit Thermografie-Drohnen Aufnahmen der Anlagen unserer Kunden erstellen.“ Im Anschluss leiten die Piloten die Thermografie-Daten zur Analyse an ucair weiter. In einer teilautomatisierten Auswertung durch Experten werden Schäden an Zellen und Modulen oder Komplettausfälle einzelner Bauteile durch Temperaturunterschiede sichtbar. „Der Kunde erhält auf Basis dieser Auswertung einen detaillierten Bericht sowie Empfehlungen von uns, welche Reparaturen erforderlich sind, um einen maximalen Ertrag zu erreichen“, erklärt ucair-Mitgründer Marian Krüger.
ucair hat seit dem Projektstart im August 2016 bereits Solaranlagen mit einer Kapazität von 25 Megawatt inspiziert und Einsparmöglichkeiten von mehr als 90.000 Euro identifiziert. In den kommenden Wochen will das Unternehmen weitere Anlagen mit einer Kapazität von fast 30 Megawatt befliegen.
Thomas Birr, Senior Vice President Innovation & Business Transformation bei innogy, sagt: „Mit einer installierten Gesamtkapazität an Solar-Anlagen von 40 Gigawatt bildet Deutschland einen idealen Startmarkt für ucair. Angesichts der erheblichen Wachstumsraten des weltweiten Solarmarkts sehen wir zudem viel Potenzial für eine Expansion und Internationalisierung des Geschäfts.“ Dabei setze man vergleichbar mit großen Anbietern aus anderen Branchen wie uber oder airbnb auf das Plattform-Modell und vermittle die Inspektionsleistung ohne selbst eine Drohne zu besitzen. Mit der eigenen Datenanalyse im Haus unterscheide man sich dann aber doch von den reinen Marktplatz-Lösungen.
(me)
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