[7.7.2015] Durch den rasanten Ausbau erneuerbarer Energien in der baden-württembergischen Region Hohenlohe stößt das Verteilnetz an Grenzen. Um mehrere geplante Windparks anzuschließen, baut Energieversorger EnBW jetzt ein zentrales Einspeise-Umspannwerk.
In Obersteinach, einem Ortsteil der Stadt Ilshofen (Kreis Schwäbisch Hall), errichtet der Energiekonzern EnBW Energie Baden-Württemberg ein neues Umspannwerk zur Anbindung der Windenergieanlagen an das Stromnetz. Die Stadt liegt auf der Hohenloher Ebene, eine der windhöffigsten Gebiete in ganz Baden-Würtemberg. Nun entstehen in der Region vier weitere Windparks. Nach Angaben von EnBW stößt das dortige Verteilnetz bereits jetzt durch die rasante Entwicklung insbesondere von Photovoltaik- und Biogasanlagen an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Auf Nieder- und Mittelspannungsebene könne vielerorts keine dezentralen Erzeuger mehr ohne vorherige Netzverstärkungsmaßnahmen aufgenommen werden. Darum weise der örtliche Netzbetreiber Windparkplanern immer öfter einen Netzverknüpfungspunkt an Hochspannungsleitungen zu. Die Windenergieanlagen liefern ihren Strom mit einer Spannung von 20 oder 30 Kilovolt. Um in das Hochspannungsnetz einspeisen zu können, muss der Strom auf 110 Kilovolt hochtransformiert werden.
EnBW-Projektleiter Josef Miller sagt, dass eigentlich ein Umspannwerk pro Windpark nötig ist. Das aber hätte bedeutet, dass auf dem Gemeindegebiet von Ilshofen zusätzlich zwei Umspannwerke sowie zwei weitere in unmittelbarer Nähe zur Gemeindegrenze notwendig gewesen wären. Mit dem zentralen Einspeise-Umspannwerk sei eine alternative Lösung worden. Josef Miller: „Durch die Konzentration auf einen Ort erreichen wir für die vier anzuschließenden Windparks einen optimalen Betriebsfall mit nur zwei Trafos, die an windschwachen Tagen sogar alternierend im Einzelbetrieb geführt werden können. Außerdem haben wir mit dieser Lösung – ein Umspannwerk statt vier – einen wesentlich geringeren Eingriff in das Landschaftsbild und auch, was den Landverbrauch angeht.“
(al)
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