Freitag, 22. November 2024

HamburgZwischenbericht zum Klimaplan

[07.11.2022] In Hamburg liegt nun die erste Berichterstattung zum Klimaplan 2019 vor. Für die kommende Zweite Fortschreibung des Klimaplans ist eine Reduzierung der CO2-Emissionen auf 70 Prozent bis 2030 vorgesehen.
In Hamburg liegt nun die erste Berichterstattung zum Klimaplan 2019 vor.

In Hamburg liegt nun die erste Berichterstattung zum Klimaplan 2019 vor.

(Bildquelle: LGV & www.mediaserver.hamburg.de/Aufwind-Luftbilder.de)

Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hat jetzt die erste Berichterstattung zum Hamburger Klimaplan 2019 (wir berichteten) vorgelegt. Wie die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) mitteilt, waren in der damaligen Ersten Fortschreibung als neue Ziele eine Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent und um mindestens 95 Prozent bis 2050 gesetzt worden (Basisjahr 1990). Für die kommende Zweite Fortschreibung des Klimaplans sei bisher eine Verschärfung dieser Ziele auf 70 Prozent bis 2030 geplant.
Aus der Berichterstattung gehe hervor, dass der Senat sein Ziel aus dem Masterplan Klimaschutz von 2013 erreicht hat. Dieses habe vorgegeben, bis 2020 gegenüber 2012 rund zwei Millionen Tonnen CO2 einzusparen.
Fast 90 Prozent der im Klimaplan 2019 festgeschriebenen Maßnahmen würden inzwischen entweder begonnen, seien in Vorbereitung oder bereits umgesetzt. Darunter seien Maßnahmen wie der weitere Ausbau von Mobilitätshubs (hvv switch Punkte), der Aufbau eines Clusters Wasserstoffwirtschaft, die Machbarkeitsstudie zur Erreichung der Klimaschutzziele im Bereich der Wohngebäude oder ein Förderkonzept für die Nachverdichtung von Wärmenetzen im Gebäudebestand.

Neue Maßnahmen

In allen Transformationspfaden seien seit Beschluss der Ersten Fortschreibung im Jahr 2019 neue Maßnahmen hinzugekommen. Der Senat habe mit den bisherigen Maßnahmen wichtige Schritte zur Transformation eingeleitet. Zahlreiche Maßnahmen würden mit fortschreitender Umsetzung in den Folgejahren zu CO2-Einsparungen führen.
Die im September 2022 veröffentlichte Verursacherbilanz des Jahres 2020 zeige, dass mittlerweile eine CO2-Reduktion von 34,7 Prozent gegenüber 1990 erreicht werden konnte. Zur Fortschreibung des Klimaplans in 2019 seien es noch 20,8 Prozent für das Jahr 2017 gewesen. In den letzten drei Jahren bis 2020 haben somit laut Verursacherbilanz fast drei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können.
Für die Zielerreichung in den unterschiedlichen Bereichen seien verschiedene Fachbehörden im Rahmen ihrer Zuständigkeiten verantwortlich, daneben seien seitens der Stadt weitere Fachbehörden, alle Bezirke sowie eine Reihe von öffentlichen Unternehmen beteiligt.

Große Herausforderungen

Steigende Temperaturen, Starkregen, Dürre und der Meeresspiegelanstieg stellten die Stadt vor große Herausforderungen. Zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels würden Maßnahmen umgesetzt, welche die Stadt und die Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen schützen. Hierzu sei in der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft eine Stabsstelle Klimafolgenanpassung/RISA eingerichtet worden. RISA, die RegenInfraStrukturAnpassung, sei ein zentraler Prozess zum zukunftsfähigen Umgang mit Regenwasser. In diesem Zusammenhang würden unter anderem die Starkregenhinweiskarte veröffentlicht und – in Zusammenarbeit mit den bezirklichen Dienststellen – konkrete Maßnahmen zur Starkregenvorsorge ausgearbeitet, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden. So solle beispielsweise am Wiesenweg im Bezirk Wandsbek die Wahrscheinlichkeit eines Schadeneintritts durch Starkregenereignisse minimiert werden, indem Rückhalteräume zukünftig geschaffen werden. Für Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer gebe es einen kostenlosen Klimaanpassungs-Check vor Ort durch die Hamburger Energielotsen. Der mit dem Blauen Kompass preisgekrönte Expertenkreis der BUKEA und der Handwerkskammer Hamburg sorge für einen intensiven Austausch von Handwerksbetrieben, um Kundinnen und Kunden in Bezug auf Vorsorgemaßnahmen beraten zu können.

Stadt wird ihrer Vorbildfunktion gerecht

Die Stadt werde zudem ihrer Vorbildfunktion beim Klimaschutz gerecht. Öffentliche Gebäude und vor allem die Schulen würden fortlaufend saniert, bis 2030 solle die Landesverwaltung einschließlich des öffentlichen Fuhrparks klimaneutral organisiert sein.
Bei der anstehenden Fortschreibung des Klimaplans werde es nun darum gehen, insbesondere die energetische Sanierung des Gebäudebestands und eine klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden ohne Fernwärmeanschluss in den Fokus zu nehmen. Hier stehe Hamburg in der Umsetzungsverantwortung, genauso wie bei der Mobilitätswende. Der Umweltverbund aus Bahn, Bus, Fahrrad und Fußgängerinnen werde weiter gestärkt; zentrale Bausteine dafür seien die komplette Umstellung der Busflotte auf emissionsfreie Fahrzeuge und die Einführung des Hamburg-Takts bis 2030. Um den Herausforderungen bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels gerecht zu werden, entwickele die Stadt eine eigenständige Klimaanpassungsstrategie.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende

[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...

Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...