Montag, 23. Dezember 2024

Stadtwerke TübingenZwei Hybridbusse als Übergangslösung

[17.05.2017] Die Stadtwerke Tübingen haben erstmals zwei Hybridbusse in den Tübinger Linienverkehr integriert. Ziel ist die Umstellung auf voll elektrische Busse. In bisherigen Tests konnten diese jedoch noch nicht überzeugen.
Die Stadtwerke Tübingen haben zwei gebrauchte Hybridbusse des Typs Mercedes-Benz Citaro O 530 GDH von der Hamburger Hochbahn übernommen.

Die Stadtwerke Tübingen haben zwei gebrauchte Hybridbusse des Typs Mercedes-Benz Citaro O 530 GDH von der Hamburger Hochbahn übernommen.

(Bildquelle: Stadtwerke Tübingen GmbH)

Die Stadtwerke Tübingen (swt) setzen ab Juni 2017 erstmals zwei Hybridbusse im Linienbetrieb ein. Die beiden Fahrzeuge werden mit Radnabenmotoren rein elektrisch angetrieben, während ein Dieselaggregat bei Bedarf Strom für den Elektromotor liefert. Eine Batterie dient als Zwischenspeicher. Wie die Stadtwerke melden, wollen sie die Brückentechnologie solange einsetzen, bis geeignete E-Busse auf dem Markt sind. Bis dahin planen sie auch, ihre Testreihen mit neuen E-Bus-Modellen fortzusetzen.
Erworben hat swt die beiden Niederflur-Gelenkbusse vom Typ Mercedes-Benz Citaro O 530 bei der Hamburger Hochbahn. „Für uns ist der Kauf der beiden Hybrid-Busse aus mehreren Gründen sinnvoll und logisch“, erklärt Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen. „Wir haben immer betont, dass wir rein elektrisch betriebene Busse in unsere Flotte aufnehmen wollen. Bislang mussten wir jedoch bei unseren Tests regelmäßig erkennen, dass kein aktuell verfügbares E-Bus-Modell den Anforderungen unseres Liniennetzes und der Tübinger Topografie genügt.“ Ab 2018 oder 2019 rechnet Wiebecke mit den ersten Modellen, die über die nötige Serienreife verfügen könnten. „Bis dahin sondieren wir den E-Bus-Markt permanent und testen weiter. Die Hybrid-Busse sind für uns zum jetzigen Zeitpunkt ein sinnvoller Zwischenschritt und sie ermöglichen es uns, das Know-how in Sachen elektrischer Busantriebe weiter auszubauen.“
Generell komme die Hybridtechnik den Tübinger Steigungen entgegen, weil bei der Abfahrt und beim Bremsen Energie wieder zurück in den Speicher gebracht werde. Je nach Batterieladung könnten die Busse einige Kilometer bei abgeschaltetem Dieselmotor zurücklegen. Erfahrungen anderer Verkehrsbetriebe hätten gezeigt, dass der Dieselmotor während rund der Hälfte der Einsatzzeit nicht laufe. Beim Kraftstoffverbrauch hoffen die Tübinger, etwa 20 Prozent unter dem vergleichbarer Busse mit herkömmlichem Antrieb zu liegen.
Die beiden Gebrauchtfahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 5 EEV ersetzen zwei Dieselbusse mit Abgasnorm Euro 3. Ende des Jahres wollen die Stadtwerke dann alle Busse mit der Abgasnorm Euro 3 ausmustern. Seit Kurzem bestehe in Tübingen außerdem die Möglichkeit, Hybrid-Busse zu reparieren – eine wesentliche Voraussetzung für einen zuverlässigen Linieneinsatz.





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