Samstag, 23. November 2024

Plattform EE BWZustimmung zur Klimaneutralität

[12.10.2022] Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg unterstützt, dass das Bundesland bis 2040 klimaneutral werden will. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Plattform EE BW.
Die meisten Menschen im Südwesten haben nichts gegen Windenergie- und Photovoltaikanlagen – auch nicht in ihrem unmittelbaren Umfeld.

Die meisten Menschen im Südwesten haben nichts gegen Windenergie- und Photovoltaikanlagen – auch nicht in ihrem unmittelbaren Umfeld.

(Bildquelle: Plattform EE BW, A. Jung)

Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Plattform EE BW zeigt, dass die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg das Bundesland in seinem Vorhaben unterstützt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Wie die Plattform EE BW mitteilt, wünschen sich mehr als zwei Drittel einen stärkeren Ausbau der Photovoltaik und Solarthermie. Fast zwei Drittel schätzten die Ausbaunotwendigkeit für Windenergie und gut die Hälfte für Wasserkraft als hoch ein. Außerdem befürworteten die Meisten Windenergie- und Solaranlagen im unmittelbaren Wohnumfeld. In der Onlinepanel-Befragung seien Ende Juli 1.002 Personen befragt worden.
Franz Pöter, Geschäftsführer der Plattform EE BW, erläutert: „Die Ergebnisse sollten Regionen und Kommunen ermutigen, die Planungs- und Genehmigungsverfahren offensiver voranzutreiben. Beim Ausbau vor Ort braucht es mehr Tatkraft. Insbesondere angesichts der überwältigenden Mehrheit für die erneuerbaren Energien gilt es, sich nicht von Widerständen und lautstarken Minderheiten einschüchtern zu lassen.“
Angaben der Plattform EE BW zufolge finden es 71 Prozent der Befragten gut, dass Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral sein will und die Strom- und Wärmeversorgung bis dahin zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bestehen soll. 17 Prozent könnten dies nicht einschätzen. Nur 12 Prozent lehnten dies ab. Bei der Frage, ob die Ziele des Landes zu erreichen sind, antworteten nur 26 Prozent mit ja, knapp die Hälfte, 47 Prozent, denken dies nicht. 27 Prozent könnten es nicht einschätzen.

Am beliebtesten: Photovoltaik

Bei den Zugpferden der erneuerbaren Stromerzeugung, Solarenergie, Windenergie und Wasserkraft, wünsche sich die Mehrheit einen Ausbau: Auf Platz 1 der Beliebtheitsskala stehe die Photovoltaik, 71 Prozent wollten mehr Solarstromanlagen. Bei solarthermischen Anlagen, die Heizwärme und Warmwasser für Gebäude und Wärmenetze erzeugen, plädierten 69 Prozent für einen Zuwachs. Auch bei der Windenergie stehe eine starke Mehrheit pro Windkraft im Südwesten: 62 Prozent unterstützten einen Ausbau ausdrücklich. Nur 24 Prozent wollten die Zahl der Anlagen auf dem aktuellen Stand belassen (15 Prozent) oder verringern (neun Prozent). Bei der Wasserkraft befürworteten 52 Prozent einen Ausbau.
Die allgemeine Unterstützung für die Erneuerbaren sei also groß. Auch im unmittelbaren Umfeld seien die Vorbehalte gegenüber Solar und Wind gering. Bei Solaranlagen auf dem Dach hätten 85 Prozent keine oder nur geringe Bedenken. Bei Solarparks seien es 76 Prozent, ebenso bei der Wasserkraft. Rund zwei Drittel, 64 Prozent der Befragten, hätten keine oder weniger große Vorbehalte gegen die Windenergie in der Umgebung. Auch bei Geothermie- und Erdwärmeanlagen (59 Prozent), Biogasanlagen (55 Prozent) und größeren Heizwerken, etwa mit Holzhackschnitzeln, (55 Prozent) hätten die meisten Leute keine Bedenken, wenn sie sich in der Nähe befinden.

Bereitschaft zum Umstieg

Die Energiewende selbst mit vorantreiben wolle auch eine große Anzahl, auch wenn die Zahlen hier nicht so deutlich sind: Mehr als die Hälfte der Südwestdeutschen beziehe bereits jetzt Ökostrom (43 Prozent) oder habe dies in den nächsten zwei Jahren vor (13 Prozent). Immerhin wollten 41 Prozent der Gebäudeeigentümer in den nächsten zwei Jahren eine Photovoltaikanlage installieren oder hätten schon eine (19 und 22 Prozent). 32 Prozent hätten dies vielleicht vor.
Die alte Heizung gegen eine Ökoheizung austauschen, etwa eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung, oder sie für erneuerbare Energien optimieren, möchten 40 Prozent; 21 Prozent hätten dies bereits oder seien dabei, 19 Prozent wollten dies in den nächsten 24 Monaten tun. 28 Prozent hätten dies vielleicht vor. Den Anschluss an ein Wärmenetz nutzten oder erwägten 16 Prozent, acht Prozent seien bereits dabei, weitere acht wollten dies in der nächsten Zukunft, 30 Prozent hätten es eventuell vor.
Die Gründe für die Zurückhaltung: Für 50 Prozent seien die Investitionskosten für eine Anlage zu hoch, 37 Prozent fänden die Beantragung von Fördermitteln zu kompliziert. Die Verfügbarkeit von Fachkräften und Material sehe fast jeder Dritte als zentrales Hemmnis. Franz Pöter rät in diesen Punkten zu mehr Zuversicht. „Öl- und Gasheizungen verursachen angesichts der rasant gestiegenen Energiekosten in der Regel deutlich höhere Gesamtkosten, ganz zu schweigen von deren schlechten Klimabilanz. Wer Kosten senken und Klimaschutz voranbringen möchte, kommt um eine erneuerbare Heizung nicht herum. Die Förderung vom Staat liegt bei bis zu 45 Prozent, die Beantragung müssen Fachleute übernehmen. Und auf die Handwerker wartet man notfalls ein dreiviertel Jahr – das ist immer noch besser, als gar nichts zu tun.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz
VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...

Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert

[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...

Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau

[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...

Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...

Niedersachsen: Elf Sieger bei „Klima kommunal“

[05.09.2024] Elf niedersächsische Kommunen wurden für vorbildlichen Klimaschutz im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 ausgezeichnet. mehr...

Chemnitz wurde als Energiekommune für den Monat August ausgezeichnet.

Chemnitz: Bürger gestalten Energiewende mit

[02.09.2024] Die AEE zeichnet im August 2024 die Stadt Chemnitz als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist das gemeinsame Gestalten der Energiewende mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft. mehr...

Auch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Förderung des Programms KlimaBonus Karlsruhe für Photovoltaikanlagen beantragt.

Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen

[09.08.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...

Die Stadtwerke Münster planen den Bau großer PV-Freiflächen-Anlagen

Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt

[02.08.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...

Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf

[02.08.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...

Der Rat der Metropolregion hat den Klimapakt einstimmig in der vergangenen Ratssitzung verabschiedet.

Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen

[01.08.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...

Im Hafen Kehl entstehen jetzt Landstromanlagen.

Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen

[30.07.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...

Der KEA-BW erstellt aus den Informationen der Kommunen einen individuellen Kommunensteckbrief.

Baden-Württemberg: Energieverbrauch übermittelt

[29.07.2024] In Baden-Württemberg haben 547 von 1.136 Kommunen und Landkreisen ihre Energieverbräuche für 2023 fristgerecht veröffentlicht. Die KEA-BW erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Steckbriefe, die den Gemeinden helfen, ihre Energiedaten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. mehr...

Gemeinsam mit 71 weiteren Kommunen hat die Stadt Gütersloh das dritte Kommuniqué im Rahmen der Klimakampagne OWL unterzeichnet.

Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele

[23.07.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...