SWLBZuschlag für neue Energiezentrale
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) jetzt den Zuschlag im Ausschreibungsverfahren für Biomasse-Anlagen erteilt. Wie die SWLB mitteilt, hat sie für ihr neues Großprojekt Energiezentrale Waldäcker III am 1. September 2022 an der Ausschreibung nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) teilgenommen.
Christian Schneider, Vorsitzender der SWLB-Geschäftsführung, erläutert: „Das Bemerkenswerte ist, dass unsere Anlage unter 69 von 101 Geboten den Zuschlag erhalten hat. Es gab 23-Megawatt (MW)-Neuanlagen. Und davon hat unsere Anlage allein neun MW. Die Anlage ist fast dreimal größer als die zweitgrößte Anlage und das bei einer bundesweiten Ausschreibung. Jetzt, da uns der Zuschlag von der Bundesnetzagentur schriftlich vorliegt, gehen wir schnellen Schritts Richtung Energiewende. Mit der anstehenden Errichtung von Waldäcker III und der damit einhergehenden Erweiterung des Ludwigsburger Fernwärme-Verbundnetzes können wir zusätzliche Kunden im angrenzenden Industriegebiet versorgen und die Wärmequalität weiter deutlich verbessern.“
Jede Menge Leistung
Angaben der SWLB zufolge ist die geplante Erzeugungsanlage mit 25 mal 25 Meter Grundfläche recht klein und kompakt, dahinter stecke jedoch jede Menge Leistung, sowohl thermisch als auch elektrisch. Im Vergleich dazu habe das im Jahr 2009 gebaute Holzheizkraftwerk eine Leistung von zehn MW thermisch, die im Jahr 2020 in Betrieb genommene (damals) größte Solarthermie-Anlage Deutschlands habe neun MW Spitzenleistung (thermisch). Die neue Energiezentrale Waldäcker III übertreffe diese Anlagen mit 13,6 MW thermischer Erzeugungskapazität.
Die Erzeugungsstruktur siehe zwei große Biomethan-Blockheizkraftwerke (BHKW) mit zusammen 9,7 MW elektrisch vor. Zusätzlich plane die SWLB ein Blockheizkraftwerk (ein MW elektrisch), mit dem Strom für die Wärmepumpen erzeugt wird, um die Abwärme aus allen drei BHKW zu nutzen. Die Wärmepumpe habe 3,6 MW Leistung. Die Investitionssumme der SWLB liege bei 21 Millionen Euro. Pro Jahr würden, nach Fertigstellung der Anlage im Jahr 2025, 39 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom, davon 96 Prozent erneuerbar, und rund 54 Millionen kWh Wärme, davon 85 Prozent erneuerbar, erzeugt. Mit 53,7 Millionen kWh Wärmeerzeugung pro Jahr könnten knapp 3.000 Haushalte versorgt werden. Zudem spare die Energiezentrale Waldäcker III pro Jahr rund 13.000 Tonnen CO2 gegenüber einer Wärmeerzeugung mittels Gaskessel ein.
Weiteres Vorgehen
Parallel zum Ausschreibungsverfahren der BNetzA habe SWLB das Vergabeverfahren für die Planungsleistungen angestoßen. Aufgrund der hohen Investitionen müsse ein europaweites Vergabeverfahren durchgeführt werden. Dieses dauere voraussichtlich vier bis fünf Monate. Im Februar visierten die Stadtwerke an, das Planungsbüro zu beauftragen, das die Ausführungsplanung umsetzen wird. Danach werde recht schnell mit der Ausschreibung der Bauleistungen gestartet, auch vor dem Hintergrund der derzeit langen Lieferzeiten für zum Beispiel Baumaterial. Der Baubeginn sei für das 2023 vorgesehen, die Inbetriebnahme der Energiezentrale für Mitte 2025 geplant.
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