Sonntag, 20. April 2025

TWLZuschlag für energetische Quartierslösung

[28.08.2020] Wohnraum und Gewerbeflächen soll die neue Heinrich-Pesch-Siedlung zwischen Ludwigshafen und Oggersheim schaffen. Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) haben das Bewerbungsverfahren um die energetische Gestaltung des Quartiers für sich entschieden. Sie konnten sich mit einem nachhaltigen und emissionsarmen Konzept durchsetzen.

Seit Januar 2019 lief das Bewerbungsverfahren für die energetische Gestaltung der geplanten Heinrich-Pesch-Siedlung zwischen Ludwigshafen-West und Oggersheim in Rheinland-Pfalz. Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) konnten sich laut eigener Angabe mit dem Konzept einer nachhaltigen energetischen Quartierslösung durchsetzen. Nun hätten die Projektverantwortlichen und TWL den Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Die Heinrich-Pesch-Siedlung zwischen Ludwigshafen-West und Oggersheim soll im Wesentlichen Wohnraum für bis zu 1.500 Menschen und daneben auch Gewerbeflächen bieten. Eigentümer des rund zehn Hektar großen Areals seien das Heinrich Pesch Haus und die Katholische Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen. Sie würden das Bauprojekt realisieren. Entstehen soll ein neues urbanes Gebiet, in dem Arbeiten, Wohnen, Bildung und Soziales miteinander verzahnt werden. Zentrales Konzept sei eine soziale Durchmischung, in der neue Wohnformen und Nachbarschaften entwickelt werden.

Begegnen und mitgestalten

„In einer Zeit der Unübersichtlichkeit brauchen Menschen mehr denn je Nachbarschaften, in denen die Vielfalt der Gesellschaft sich als Reichtum zeigen und begegnen kann“, erklärt der Direktor des Heinrich Pesch Hauses, Pater Tobias Zimmermann SJ. „Wir wollen einen Raum eröffnen, in dem Menschen sich begegnen können, einen Raum, den sie selbst mitgestalten können im Sinne eines humanen und im Blick auf die Umwelt nachhaltigen Miteinanders.“ Für Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des Heinrich Pesch Hauses und Direktorin Bildung, sind sowohl der Rückzug in die eigenen vier Wände als auch das Gemeinschaftserleben in einem Quartier wichtig. Unerlässlich sei die Vernetzung mit dem städtischen Leben im Umfeld. „Die spürbare Zugehörigkeit zum eigenen Quartier und die Verortung im urbanen Leben der Stadt – beides wird durch die Heinrich-Pesch-Siedlung ermöglicht und gefördert. Damit leistet sie einen Beitrag zu einer gerechten und solidarischen Gesellschaft“, sagt Ulrike Gentner.

Nachhaltiges Energiekonzept

Dieses innovative Wohnkonzept soll von einem ökologisch hochwertigen, nachhaltigen Energiekonzept begleitet werden. „Das Energiekonzept soll, wie die Siedlung selbst, zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten realisierbar sein“, betonen die Projektmanager Ernst Merkel und Michael Böhmer. Sie haben laut TWL dazu einen Anforderungskatalog für die Bewerber zur energetische Gestaltung der neuen Siedlung entwickelt. Dabei unterstützt habe sie Olaf Hildebrandt vom Tübinger Fachbüro für Planung und Entwicklung ebök. Wichtige Punkte seien Photovoltaik, Elektromobilität und ein Glasfasernetz in der Siedlung gewesen. „Auch das Mieterstrommodell war eine der Vorgaben an die Bewerber“, erläutert Michael Böhmer. Daher gehörten zu den Anforderungen im Bewerbungsverfahren nicht nur eine wirtschaftlich und technisch vorbildliche Integration von erneuerbaren Energien, die für Strom und Wärme vorzugsweise aus lokalen Energiequellen kommen sollen, sondern auch eine möglichst hohe Nutzung von eigenerzeugtem Strom. „Wir möchten in der Siedlung so wenig CO2-Emissionen wie möglich. Teil des Konzepts sollen auch Ladestationen für Elektromobilität sein“, sagt Ernst Merkel. Am Ende sei TWL der beste Anbieter gewesen.





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