Donnerstag, 21. November 2024

BundesnetzagenturZubau Erneuerbarer im Jahr 2023

[15.01.2024] Im vergangenen Jahr ist die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen um 17 Gigawatt gestiegen und damit auf eine Gesamtleistung von knapp 170 Gigawatt. Dies zeigen jetzt erste Zahlen der Bundesnetzagentur.

Die Bundesnetzagentur hat jetzt erste Zahlen zum Zubau erneuerbarer Energien im Jahr 2023 ermittelt. Wie die Agentur mitteilt, ist die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen um 17 Gigawatt (GW) auf eine Gesamtleistung von knapp 170 GW gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einem Zuwachs von zwölf Prozent. Den größten Anteil an dieser Entwicklung hätten die Energieträger Sonne und Wind.

Solar

Der Zubau an Solarleistung habe sich im Jahr 2023 mit 14,1 GW gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Dies sei auf zahlreiche private Anlagen zurückzuführen. Auch der Zubau von Solaranlagen auf Gewerbedächern und Freiflächen sei gestiegen. In Bayern sei 2023 mit 3,5 GW die meiste Solarleistung installiert worden. Ende 2023 habe die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81,7 GW betragen. Dies bedeute, dass zukünftig ein jährlicher Zubau von 19 GW erforderlich sei, um das Ausbauziel von 215 GW Solar im Jahr 2030 zu erreichen.
Ein Großteil der privat betriebenen Gebäudeanlagen umfasse einen Speicher. Im Jahr 2023 sei dies bei einem Anteil von circa 70 Prozent der Solaranlagen der Fall gewesen.
Als so genannte Balkonanlagen (steckerfertige Solaranlagen) habe die Bundesnetzagentur im Jahr 2023 rund 260.000 Anlagen im Marktstammdatenregister erfasst. Dies sei eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Dieser Boom bei Balkonanlagen habe einen Anteil von 1,5 Prozent (0,2 GW) am gesamten deutschen Solarzubau. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Zahl dieser Anlagen noch höher liegt, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind.

Wind an Land

Der Zubau an Windenergieleistung im Jahr 2023 liege mit 2,9 GW über dem Niveau des Vorjahrs. In diesem Zubauwert seien von den neu in Betrieb genommenen Anlagen die stillgelegten Anlagen abgezogen. Die installierte Gesamtleistung zum Ende des Jahres 2023 betrage damit 60,9 GW. Bis 2030 soll die installierte Leistung auf 115 GW steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten in Deutschland jährlich 7,7 GW zugebaut werden. Im Jahr 2023 seien die meisten Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein (1,1 GW) in Betrieb gegangen (wir berichteten). In den süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr zusammen rund 0,08 GW an Windenergieanlagen neu in Betrieb genommen (Bayern: 0,023, Baden-Württemberg: 0,054).
Im Jahr 2023 seien 80 Prozent mehr Genehmigungen für Windenergieanlagen an Land erteilt worden als im Vorjahr. Diese wurden für rund acht GW ausgesprochen und sollen in den kommenden Jahren realisiert werden.

Wind auf See und Biomasse

Im Jahr 2023 sei ein neuer Offshore-Windpark mit 27 Windenergieanlagen in Betrieb gegangen. Dabei handele es sich um den in der Ostsee gelegenen Windpark Arcadis Ost I mit einer Leistung von 0,3 GW. Damit sei 2023 etwa so viel Windleistung auf See zugebaut worden wie im Vorjahr. Insgesamt sei in Ost- und Nordsee eine Leistung von 8,5 GW installiert.
Der Zubau an Biomasseanlagen habe sich im Jahr 2023 mit 0,12 GW gegenüber dem Vorjahr auf niedrigem Niveau verdoppelt. Den größten Anteil daran haben drei neu in Betrieb genommene Heizkraftwerke, die neben Strom auch Nutzwärme erzeugen. Insgesamt seien damit rund neun GW Biomasseleistung in Betrieb.

Marktstammdatenregister

Die Daten für das Gesamtjahr 2023 wurden von der Bundesnetzagentur auf Basis der Eintragungen im Marktstammdatenregister ermittelt. Für den Monat Dezember seien die Daten abgeschätzt worden. Eine abschließende Analyse der Zubauzahlen werde mit der monatlichen Veröffentlichung der Bundesnetzagentur Ende Januar 2024 veröffentlicht.
Das Marktstammdatenregister (MaStR) ist ein umfassendes amtliches Register für alle stromerzeugenden Anlagen in Deutschland. Im MaStR müssen alle netzgekoppelten Stromerzeugungsanlagen und Batteriespeicher registriert werden. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Anlagen erfasst. Das MaStR wird von der Bundesnetzagentur geführt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende

[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...

Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...