Sonntag, 22. Dezember 2024

BundesnetzagenturZubau Erneuerbarer im Jahr 2023

[15.01.2024] Im vergangenen Jahr ist die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen um 17 Gigawatt gestiegen und damit auf eine Gesamtleistung von knapp 170 Gigawatt. Dies zeigen jetzt erste Zahlen der Bundesnetzagentur.

Die Bundesnetzagentur hat jetzt erste Zahlen zum Zubau erneuerbarer Energien im Jahr 2023 ermittelt. Wie die Agentur mitteilt, ist die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen um 17 Gigawatt (GW) auf eine Gesamtleistung von knapp 170 GW gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einem Zuwachs von zwölf Prozent. Den größten Anteil an dieser Entwicklung hätten die Energieträger Sonne und Wind.

Solar

Der Zubau an Solarleistung habe sich im Jahr 2023 mit 14,1 GW gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Dies sei auf zahlreiche private Anlagen zurückzuführen. Auch der Zubau von Solaranlagen auf Gewerbedächern und Freiflächen sei gestiegen. In Bayern sei 2023 mit 3,5 GW die meiste Solarleistung installiert worden. Ende 2023 habe die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81,7 GW betragen. Dies bedeute, dass zukünftig ein jährlicher Zubau von 19 GW erforderlich sei, um das Ausbauziel von 215 GW Solar im Jahr 2030 zu erreichen.
Ein Großteil der privat betriebenen Gebäudeanlagen umfasse einen Speicher. Im Jahr 2023 sei dies bei einem Anteil von circa 70 Prozent der Solaranlagen der Fall gewesen.
Als so genannte Balkonanlagen (steckerfertige Solaranlagen) habe die Bundesnetzagentur im Jahr 2023 rund 260.000 Anlagen im Marktstammdatenregister erfasst. Dies sei eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Dieser Boom bei Balkonanlagen habe einen Anteil von 1,5 Prozent (0,2 GW) am gesamten deutschen Solarzubau. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Zahl dieser Anlagen noch höher liegt, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind.

Wind an Land

Der Zubau an Windenergieleistung im Jahr 2023 liege mit 2,9 GW über dem Niveau des Vorjahrs. In diesem Zubauwert seien von den neu in Betrieb genommenen Anlagen die stillgelegten Anlagen abgezogen. Die installierte Gesamtleistung zum Ende des Jahres 2023 betrage damit 60,9 GW. Bis 2030 soll die installierte Leistung auf 115 GW steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten in Deutschland jährlich 7,7 GW zugebaut werden. Im Jahr 2023 seien die meisten Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein (1,1 GW) in Betrieb gegangen (wir berichteten). In den süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr zusammen rund 0,08 GW an Windenergieanlagen neu in Betrieb genommen (Bayern: 0,023, Baden-Württemberg: 0,054).
Im Jahr 2023 seien 80 Prozent mehr Genehmigungen für Windenergieanlagen an Land erteilt worden als im Vorjahr. Diese wurden für rund acht GW ausgesprochen und sollen in den kommenden Jahren realisiert werden.

Wind auf See und Biomasse

Im Jahr 2023 sei ein neuer Offshore-Windpark mit 27 Windenergieanlagen in Betrieb gegangen. Dabei handele es sich um den in der Ostsee gelegenen Windpark Arcadis Ost I mit einer Leistung von 0,3 GW. Damit sei 2023 etwa so viel Windleistung auf See zugebaut worden wie im Vorjahr. Insgesamt sei in Ost- und Nordsee eine Leistung von 8,5 GW installiert.
Der Zubau an Biomasseanlagen habe sich im Jahr 2023 mit 0,12 GW gegenüber dem Vorjahr auf niedrigem Niveau verdoppelt. Den größten Anteil daran haben drei neu in Betrieb genommene Heizkraftwerke, die neben Strom auch Nutzwärme erzeugen. Insgesamt seien damit rund neun GW Biomasseleistung in Betrieb.

Marktstammdatenregister

Die Daten für das Gesamtjahr 2023 wurden von der Bundesnetzagentur auf Basis der Eintragungen im Marktstammdatenregister ermittelt. Für den Monat Dezember seien die Daten abgeschätzt worden. Eine abschließende Analyse der Zubauzahlen werde mit der monatlichen Veröffentlichung der Bundesnetzagentur Ende Januar 2024 veröffentlicht.
Das Marktstammdatenregister (MaStR) ist ein umfassendes amtliches Register für alle stromerzeugenden Anlagen in Deutschland. Im MaStR müssen alle netzgekoppelten Stromerzeugungsanlagen und Batteriespeicher registriert werden. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Anlagen erfasst. Das MaStR wird von der Bundesnetzagentur geführt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Auf dem Bild sind Photovoltaikanlagen und im Hintergrund Windräder zu sehen.

ZSW/BDEW: Rekordjahr für Erneuerbare

[16.12.2024] Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen von ZSW und BDEW lieferten Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms. mehr...

Bayern: Grüne stellen Dringlichkeitsantrag

[13.12.2024] Die Grünen im Bayerischen Landtag haben gestern im Plenum einen Dringlichkeitsantrag für konsequenten Klimaschutz eingebracht. Ziel ist es, die bayerischen Klimaziele bis 2040 zu sichern und notwendige Maßnahmen, insbesondere in der Wärmepolitik, zügig umzusetzen. mehr...

Das Bild zeigt Franziska Giffey (SPD), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Bürgermeisterin von Berlin, bei der Eröffnungsrede auf den Vienna Science Days in Berlin.
bericht

Wien/Berlin: Gemeinsam für die urbane Energiewende

[09.12.2024] Bei den Vienna Science Days in Berlin trafen sich Ende November Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, um über die Herausforderungen der Energiewende und Dekarbonisierung in Großstädten zu diskutieren. Im Fokus standen die Zusammenarbeit zwischen Wien und Berlin. mehr...

Auf dem Bild ist das Kohlekraftwerk Weisweiler zu sehen, im Vordergrund stehen zwei Windräder.
bericht

Monitoringbericht: Energiemarkt in Bewegung

[09.12.2024] Der aktuelle Monitoringbericht von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur zum Strom- und Gasmarkt zeigt: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt, konventionelle Kraftwerke bleiben aber unverzichtbar. Und: Sinkende Strom- und Gaspreise entlasten die Verbraucher. mehr...

Das Bild zeigt einen Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestags. Zusehen sind die Reihen der Abgeordneten und im Hintergrund der Bundesadler.

KWKG: Bundestag berät über Verlängerung

[09.12.2024] Ein Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht vor, die Geltungsdauer des KWK-Gesetzes bis zum 31. Dezember 2030 zu verlängern. Der Bundestag hat jetzt erstmals darüber beraten. Unterstützung für die Initiative der Unionsfraktion kommt aus der Energiewirtschaft. mehr...

Biogasalage: Der Bundesverband Bioenergie (BBE) hat die herausragende Bedeutung der Bioenergie betont.

BMWK: Bioenergiepaket soll Anreize schaffen

[09.12.2024] Die Flexibilität und Planungssicherheit für Biogasanlagen sollen verbessert werden. Dazu hat das Bundeswirtschaftsministerium ein Bioenergiepaket vorgelegt. Der Entwurf zur Änderung des EEG 2023 ist allerdings noch nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. mehr...

interview

Interview: Volle Unterstützung für Holzenergie

[05.12.2024] Die energetische Holznutzung ist eine wichtige Säule für die Wertschöpfung im ländlichen Raum, sagt Hubert Aiwanger. stadt+werk sprach mit dem bayerischen Wirtschaftsminister über die Ziele des Pakts Holzenergie Bayern. mehr...

SAENA: Neues Umfragetool

[04.12.2024] Die SAENA bietet jetzt für die finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Umfragetools und Workshops an. mehr...

Saarland: Förderprogramm für Straßenbeleuchtung

[02.12.2024] Das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie fördert jetzt mit dem neuen Programm ZEP-Kommunal die Umrüstung von Straßenbeleuchtungen in Kommunen auf LED-Technologie. mehr...

Das Bild zeigt das Gaskrafterk Irsching.

Kraftwerkssicherheitsgesetz: Die Politik ist gefordert

[25.11.2024] Ein Referentenentwurf für ein Kraftwerkssicherheitsgesetz liegt vor, berichten Medien. Er sieht neben neuen Regelungen für wasserstofffähige Gaskraftwerke auch eine Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes vor. Der BDEW betont den dringenden Handlungsbedarf für die Energieversorgung. mehr...

Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende

[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...