EEG-UmlageZu Lasten des Mittelstands
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) haben eine Prognose über die realistische Bandbreite der Ökostromumlage veröffentlicht. Demnach wird sie im Jahr 2016 voraussichtlich zwischen 5,66 und 7,27 Cent pro Kilowattstunde Strom betragen. Nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber nimmt die Menge des privilegierten Stromverbrauchs durch die besondere Ausgleichsregelung (BesAR) und den Eigenverbrauch weiter zu. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) mahnt daher zur Vorsicht. „Die zukünftige Entwicklung der EEG-Umlage hängt nicht zuletzt davon ab, ob die Umlage der EEG-Kosten auf Mittelstand, Privatpersonen und Industrie fair verteilt wird“, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer. Die umfangreichen Begünstigungen industrieller Großverbraucher hätten dazu beigetragen, dass immer weniger nicht-privilegierte Endverbraucher eine umso höhere EEG-Umlage zahlen müssten. Waren 2009 noch 401 Milliarden Kilowattstunden Stromverbrauch voll umlagepflichtig, werden es laut AEE im Jahr 2015 nur noch 351 Milliarden Kilowattstunden sein. Das entspricht einer Minderung um 13 Prozent. „Die EEG-Differenzkosten lasten also auf immer weniger Schultern. Betroffen sind vor allem Haushalte und mittelständische Unternehmen“, sagt Vohrer. Große und kleine Stromverbraucher sollte das Interesse einen, durch eine gerechte Lastenverteilung die EEG-Umlage niedrig und die Akzeptanz der Energiewende hoch zu halten. „Die energieintensive Industrie profitiert mehrfach von den erneuerbaren Energien: Günstige Börsenstrompreise und neue Aufträge durch den Ausbau der Erneuerbaren stehen auf der Habenseite“, so Vohrer. „Ein etwas mutigerer Beitrag zur Finanzierung der Energiewende stünde der Industrie daher gut zu Gesicht.“
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