badenovaZielgebiet für Geothermie eingegrenzt

Schematische Darstellung einer Geothermie-Anlage.
(Bildquelle: badenova)
badenovaWÄRMEPLUS hat jetzt das Zielgebiet für die Erdwärme-Förderung aus dem Oberrheingraben weiter eingegrenzt. Wie badenova mitteilt, liegt der Schwerpunkt des potenziellen Tiefenwasserreservoirs nach umfangreichen Untersuchungen (wir berichteten) unter der Gemarkung Hartheim, teilweise auch unter Bad Krozingen und Breisach. Als mögliche Standorte für die Bohrung und das geplante Heizwerk werden Hartheim und angrenzende Flächen in Betracht gezogen. Der exakte Standort wird auf Basis weiterer geologischer Analysen sowie praktischer Rahmenbedingungen wie Erschließung und Zuwegung festgelegt.
Klimaneutralität bis 2035
„Bis 2035 wollen wir in der Region klimaneutral sein. Für die Versorgung der Menschen in unseren Fernwärmegebieten ist das eine gewaltige Herausforderung“, erklärte Klaus Preiser, Geschäftsführer von badenovaWÄRMEPLUS. Die geografische Lage im Oberrheingraben biete dabei Vorteile: In bis zu 3.500 Metern Tiefe könnte heißes Thermalwasser mit einer Temperatur von etwa 130 Grad Celsius genutzt werden. Ab Ende 2028 soll die so gewonnene Energie in das Fernwärmenetz von Freiburg und weiteren Transportleitungen eingespeist werden. Ziel ist es, bis zu 20.000 Menschen mit grüner Wärme zu versorgen.
Seit 2021 wurden zur Eingrenzung des Zielgebiets umfangreiche geologische Analysen durchgeführt (wir berichteten). Die Aufsuchungsfläche wurde von ursprünglich über 300 Quadratkilometer auf etwa zehn Quadratkilometer reduziert. Eine detaillierte 3D-Seismik liefert dabei ein präzises Abbild der Untergrundschichten bis in eine Tiefe von 3.500 Metern. Die betroffenen Gesteinsschichten aus Bundsandstein und Muschelkalk bieten laut Experten ein hohes Potenzial für die Nutzung von Thermalwasser. Die exakten Parameter wie Temperatur und Fließgeschwindigkeit sollen durch Probebohrungen ab 2026 bestätigt werden.
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger
Parallel zur technischen Planung setzt badenovaWÄRMEPLUS weiterhin auf Bürgerbeteiligung und Information. Bereits seit 2021 wird die Bevölkerung in der Region aktiv über den Projektfortschritt informiert. Ein eigens eingesetzter Bürgerschaftsrat hatte das Vorhaben unterstützt und 74 Empfehlungen formuliert, die in die Projektentwicklung eingeflossen sind (wir berichteten). Weitere Informationsmöglichkeiten sind für die kommenden Wochen und Monate geplant.
Der finale Standort für die Bohrung und das Heizwerk soll Anfang 2025 feststehen. Nach Genehmigung beim Landratsamt könnte Ende 2026 mit ersten Bohrungen begonnen werden. Der Bau des Heizwerks und der zugehörigen Transportleitung nach Freiburg würde anschließend ab 2027 erfolgen. Die Inbetriebnahme der Geothermie-Anlage ist für Ende 2028 vorgesehen.
Fraunhofer IEG: Bau eines Reallabors für Geothermie
[19.02.2025] Mit einer neuen Forschungsinitiative will das Fraunhofer IEG das Potenzial der Tiefengeothermie in Nordrhein-Westfalen erschließen. Mit einer Förderung von 52 Millionen Euro entsteht in der Städteregion Aachen eine europaweit einzigartige Forschungsinfrastruktur, die erneuerbare Wärmequellen für Kommunen und Industrie nutzbar machen soll. mehr...
Stadtwerke Münster: Positives Fazit zur 3D-Seismik
[14.02.2025] Die Stadtwerke Münster haben jetzt die umfangreiche geologische Untersuchung des Untergrunds abgeschlossen. Die Messungen sollen die Basis für eine klimaneutrale Fernwärmeversorgung durch Tiefengeothermie schaffen. mehr...
Waren: Wartung des Bohrlochs
[13.02.2025] Die Stadtwerke Waren investieren knapp eine Million Euro in die Wartung eines Bohrlochs der Geothermieanlage am Papenberg. Die Arbeiten sind entscheidend für den weiteren Ausbau der geothermischen Wärmeversorgung in der Region. mehr...
Geothermie: Multitalent für die Wärmeversorgung
[11.02.2025] Tiefengeothermie gilt als Rückgrat der Wärmewende und ist für die Bestückung neuer Netze mit Wärme und die Dekarbonisierung von Bestandsnetzen alternativlos. Um sie wirtschaftlich nutzen zu können, müssen sich allerdings zahlreiche politische Rahmenbedingungen ändern. mehr...
Stadtwerke Erfurt: Genehmigung für 3D-Seismik-Messungen beantragt
[30.01.2025] Die Stadtwerke Erfurt haben jetzt beim Thüringer Bergamt die Genehmigungsunterlagen für eine 3D-Seismik-Messung im Raum Erfurt eingereicht. Die Untersuchung soll die Grundlage für die Nutzung von Tiefengeothermie zur klimafreundlichen Fernwärmeversorgung der Stadt schaffen. mehr...
GeoTHERM: Einblick in Potenzial der Geothermie
[15.01.2025] Die GeoTHERM 2025 bietet vom 20. bis 21. Februar in Offenburg eine Plattform für Fachleute, Studierende und Bürger, um sich über die neuesten Entwicklungen in der Geothermie auszutauschen. mehr...
München: Allianz für den Klimaschutz
[18.11.2024] Die Landeshauptstadt München, acht Kommunen der NordAllianz und die Stadtwerke München wollen enger zusammenarbeiten, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und die Versorgungssicherheit zu verbessern. mehr...
Münster: Stadt wird durchgerüttelt
[24.10.2024] Die Stadtwerke Münster starten Anfang November eine groß angelegte geologische Erkundung, um das Potenzial der Tiefengeothermie auszuloten. Diese könnte in Zukunft einen großen Teil des Wärmebedarfs in Münster klimaneutral decken. mehr...
Fraunhofer-Studie: Vorhandene Bohrlöcher nutzen
[23.10.2024] Eine neue Studie des Fraunhofer IEG zeigt, dass alte Erdgasbohrungen für die Gewinnung von Erdwärme genutzt werden können. Insbesondere für Kommunen im norddeutschen Becken könnten ungenutzte Bohrungen eine wertvolle Wärmequelle darstellen. mehr...
Praxisforum Geothermie.Bayern: Goldenes Heizwerk steht in München
[21.10.2024] Die bayerischen Geothermieanlagen haben im Jahr 2023 etwa 2,8 Terawattstunden Wärme erzeugt und einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende geleistet. Im Rahmen des Praxisforums Geothermie.Bayern wurden herausragende Anlagen für ihre Effizienz prämiert. mehr...
Tiefe Geothermie: Bochums Untergrund wird kartiert
[21.10.2024] Um das Aufsuchen untertägiger Wärmespeicher zu erleichtern, wird jetzt ein fünf Kilometer langes Stück des Bochumer Untergrunds kartiert. Die Messungen reichen bis in 2.000 Meter Tiefe und sollen bis einschließlich Februar 2025 stattfinden. mehr...
Hannover: Geothermieprojekt startet
[16.10.2024] Die Stadt Hannover geht einen weiteren Schritt in Richtung Wärmewende: Gemeinsam mit dem Energieversorger enercity und der Firma Eavor soll Erdwärme für das Fernwärmenetz gewonnen werden. Jetzt sind die ersten Vorbereitungen für das Geothermieprojekt gestartet. mehr...
München: Spatenstich für Geothermieanlage
[07.10.2024] In München haben jetzt die Bauarbeiten für die größte Geothermieanlage in Europa begonnen. Die Anlage am Michaelibad soll ab 2033 rund 75.000 Haushalte in der Region mit klimaneutraler Fernwärme versorgen und ist ein wichtiger Baustein für die Wärmewende der Stadt. mehr...
NRW-Geothermiekonferenz: Schatz aus der Tiefe heben
[07.10.2024] Nordrhein-Westfalen will 20 Prozent seines Wärmebedarfs klimaneutral aus Erdwärme decken. Auf der 19. NRW-Geothermiekonferenz werden aktuelle Projekte und technologische Entwicklungen für die kommunale Wärmeplanung vorgestellt. mehr...