Montag, 23. Dezember 2024

Mitteldeutsche NetzgesellschaftZertifiziertes Asset Management

[06.09.2019] Eine wichtige Norm im Bereich Asset Management ist DIN ISO 55001. Noch ist keine Prüforganisation in Deutschland dafür akkreditiert, das Audit durchzuführen. Dennoch hat die Mitteldeutsche Netzgesellschaft die Zertifizierung vom TÜV SÜD erhalten – ermöglicht durch einen Umweg über Singapur.
Wartungsarbeiten: Mitnetz Strom mit zertifiziertem Asset-Management-System.

Wartungsarbeiten: Mitnetz Strom mit zertifiziertem Asset-Management-System.

(Bildquelle: www.mitnetz-strom.de)

Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft ist der erste Konzern in Deutschland, der eine Zertifizierung eines offiziell zugelassenen Audit-Unternehmens nach DIN ISO 55001 erhalten hat – der wichtigsten Norm im Bereich Asset Management. Die DIN ISO 55001 ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, das Management ihrer physischen Assets aller Art mithilfe eines Anforderungskatalogs zu überprüfen und zu steuern, um so für eine gleichbleibend hohe Qualität zu sorgen.
Das Asset-Management-System befasst sich mit der Anlagenwirtschaft eines Betriebs oder einer Organisation. Es regelt die Investitions- und Kostenplanung des Anlagevermögens und managt Planung und Neubau, Umbau und Stilllegung von Anlagen, Infrastrukturen und Gebäuden. Der gesamte Lebenszyklus der Assets wird intensiv betrachtet, potenzielle Risiken identifiziert und gesteuert sowie die Effektivität der Anlagen durch ein proaktives Instandhaltungsmanagement gesteigert. Das Asset-Management-System 55001 ist daher vor allem für kapitalintensive Branchen aus Öl und Gas, IT-Infrastruktur, Strom- und Versorgungsunternehmen oder Immobilien von großer Bedeutung.

Konformität mit den Vorgaben der Norm

Eine Zertifizierung nach DIN ISO 55001 beweist, dass Systeme hinsichtlich ihrer Qualität und Sicherheit geprüft und für gut befunden wurden. Außerdem bestätigen sie die Einhaltung eines technischen Mindestniveaus und die Konformität mit den Vorgaben der Norm, sowie mit entsprechenden Gesetzen. Unternehmen können durch Nachweis einer vertrauenswürdigen Zertifizierung ihre Bemühungen beispielsweise um Effizienz und Nachhaltigkeit für Kunden transparent und nachvollziehbar belegen.
Allerdings war der Wunsch der Mitteldeutschen Netzgesellschaft nach einer Zertifizierung gemäß DIN ISO 55001 nicht einfach zu erfüllen. Denn in Deutschland ist noch keine Prüforganisation dafür akkreditiert. TÜV SÜD konnte jedoch auf akkreditierte Kollegen bei einer Tochtergesellschaft in Singapur zurückgreifen. „Über diesen Umweg können wir als derzeit einziger Anbieter auf dem deutschen Markt Konformitätsprüfungen im Asset Management durch einen akkreditierten Zertifizierer anbieten“, erklärt Michael Weigl, TÜV SÜD Regionalleiter Ost.

Vorteile der Zertifizierung

Welche Vorteile Mitnetz sich von einer Zertifizierung durch einen amtlichen Kontrolleur verspricht, erklärt Ulf Matthes, der Beauftragter für das Asset Management-System ist: „Durch die Zertifizierung erhoffen wir uns auch einen Wettbewerbsvorteil. Die Kommunen, für die wir Netze betreiben, sind natürlich stark daran interessiert, dass wir das effizient machen – und das können wir mit der Zertifizierung nochmal extra belegen. Und auch im Netzdienstleistungsgeschäft, wo wir zum Beispiel Windparks anschließen, Anlagen errichten und betreiben, können wir so nachweisen, dass wir das nicht nur mit großem Know-how, sondern normgerecht und effizient machen.“ Mitnetz könne seinen Kunden nun einen Mehrwert durch ein erprobtes und geprüftes Management-System im Bereich Asset Management bieten.





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