Mittwoch, 16. Oktober 2024

HamburgZentrum für Ressourcen und Energie

[21.04.2023] In Hamburg wurde jetzt der Grundstein für eines der modernsten Abfallverwertungszentren Europas gelegt – dem Zentrum für Ressourcen und Energie.
Rüdiger Siechau und Senator Jens Kerstan (r.) bei der Grundsteinlegung.

Rüdiger Siechau und Senator Jens Kerstan (r.) bei der Grundsteinlegung.

(Bildquelle: BUKEA)

Mit dem Zentrum für Ressourcen und Energie entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Müllverwertungsanlage Stellinger Moor ein Pionierprojekt und Meilenstein der Abfallwirtschaft. Es wird nach seiner Fertigstellung 2025 eines der modernsten Abfallverwertungszentren Europas sein und sowohl etwa 9.600 Tonnen an Wertstoffen pro Jahr durch eine mehrstufige Hausmüllsortieranlage für Recycling-Prozesse zurückgewinnen als auch durch die thermische Abfallbehandlung Strom und Wärme generieren. Damit leistet es einen wichtigen Beitrag zum Ressourcenschutz und stärkt die Entsorgungssicherheit in Hamburg.
Durch die Flexibilität der Anlage können im Winter bis zu 75 Megawatt Fernwärmeleistung ausgekoppelt und im Sommer – wenn weniger Wärme nachgefragt wird – bis zu 22 Megawatt elektrische Leistung zur Verfügung gestellt werden. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) wird nach Fertigstellung der Anlage in der Lage sein, bis zu 50 Prozent des Fernwärmebedarfs der Hamburger Haushalte durch die Abfallbehandlung in ihren Anlagen zu decken.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (Bündnis 90/Die Grünen), sagt: „Abfall ist eine Ressource, die wir so effizient wie möglich nutzen wollen. Mit dem ZRE entsteht in Hamburg eines der modernsten Abfallverwertungszentren Europas. Es gewinnt in einem mehrstufigen Verfahren Wertstoffe wie Metall, Glas, Plastik und Papier aus Hausmüll zurück und erzeugt aus dem Rest klimafreundliche Wärme und Energie. Mit dem ZRE stärken wir langfristig die Entsorgungssicherheit unserer Stadt, tragen maßgeblich zum Kohleausstieg in der Hamburger Fernwärme bei und liefern einen wichtigen Beitrag zur Energieunabhängigkeit.“
SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau erklärt „Bald werden wir rund die Hälfte der Fernwärme für Hamburger Haushalte liefern und damit – als Kreislaufwirtschaftsunternehmen – größte Lieferantin für den Hamburger Bedarf sein. Auch beim Bau des ZRE beweisen wir Mut zur Wiederverwendung: Noch von der MVA Stellinger Moor vorhandene Anlagenkomponenten und Infrastruktur nutzen wir weiter. So wird die neue Abfallsortieranlage im ehemaligen Kesselhaus errichtet, was ein Stück weit den Wandel von der Abfall- zur Ressourcenwirtschaft symbolisiert.“
Das innovative ZRE unterscheidet sich von konventionellen Abfallverbrennungsanlagen unter anderem dadurch, dass vor den unterschiedlichen Verbrennungslinien (Hochkalorik- und Niederkalorik-Heizkraftwerk) eine mehrstufige Sortierung geschieht. Im ersten Schritt werden die Wertstoffe aus dem Restabfall herausgefiltert. Die übriggebliebenen, nicht recycelbaren Restabfälle werden in hoch- und niederkalorische Fraktionen für die jeweiligen Verbrennungslinien sortiert. Ziel ist es, einen möglichst hohen Anteil des hier angelieferten Restmülls für das stoffliche Recycling zurückzugewinnen. Die mehrstufige Sortieranlage ist für 145.000 Tonnen Hausmüll pro Jahr ausgelegt. Mit der Sortierung sollen etwa 9.600 Tonnen an Wertstoffen zurückgewonnen werden, wobei eine Weiterentwicklung der Sortieranlagen denkbar und möglich ist.
Das ZRE ist ein zentraler Baustein des Konzepts „Realisierung Stellinger Moor“ (RSM). Städtische Unternehmen planen unter Beteiligung der SRH auf dem 15 Hektar großen Gelände des stillgelegten Klärwerks Stellinger Moor (in unmittelbarer Nachbarschaft des Betriebsplatzes Schnackenburgallee 100) im Auftrag des Senats einen klimafreundlichen Gewerbehof der Zukunft (wir berichteten).





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