NiedersachsenWindenergie nicht ausgeschöpft
Eine im Auftrag des Landesverbands Erneuerbare Energien Niedersachsen|Bremen (LEE) durchgeführte Studie legt erstmals dar, welche Flächenpotenziale für Windenergieanlagen in Niedersachsen pro Landkreis zur Verfügung stehen. Laut LEE werden dabei unterschiedliche Abstände zu Siedlungsbereichen und zu Wohnbebauungen berücksichtigt. Das Ergebnis zeige, dass sich einige Landkreise dem Zubau erneuerbarer Energien verweigern. „Die vorgelegte Studie belegt klar, dass in zahlreichen Landkreisen noch erhebliches Potenzial steckt, das genehmigungsrechtlich gehoben werden muss. Wir können uns beispielsweise nicht mit Flächenzielen von 0,44 Prozent der Landkreisfläche zufriedengeben, wenn deutlich mehr Flächenpotenzial zur Verfügung steht“, erklärt die LEE-Vorsitzende Bärbel Heidebroek.
Die Studie legt dar, dass pauschale Abstände zu Wohnbebauungen einen Großteil der Flächenpotenziale verhindern. Insbesondere für das Repowering etablierter Windkraftstandorte ist die Unterscheidung zwischen Innen- und Außenbereich von enormer Bedeutung. Der LEE setzt sich deshalb dafür ein, statt pauschaler Mindestabstände die Vorgaben zur optisch bedrängenden Wirkung sowie die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm als Standortkriterium zugrunde zu legen. Eine Erhöhung der Mindestabstände zur Wohnbebauung im Innenbereich verringert der Studie zufolge die Flächenpotenziale im Offenland erheblich. Niedersachsen verfüge über einen Waldflächenanteil von 24,1 Prozent. Weitere 3,69 Prozent der niedersächsischen Landesfläche bieten der Studie zufolge durch eine Öffnung der Wälder Potenzial für die Errichtung zusätzlicher Windkraftanlagen. Dabei weisen insbesondere die nordöstlichen Landkreise aus Sicht des LEE erhebliche Zubaupotenziale für Windenergie auf, vor allem die Landkreise Uelzen, Celle, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Im so genannten Offenland stehen der Windkraft bei konsequenter Umsetzung der niedersächsischen Klimaschutzziele 10,25 Prozent der Landesfläche zur Verfügung. Vor allem nördliche Landkreise wie Cuxhaven und Rotenburg (Wümme) und ostniedersächsische Landkreise wie beispielsweise Gifhorn, Wolfenbüttel oder Helmstedt weisen erhebliches Zubaupotenzial auf.
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