EWEWasserstoffprojekt nimmt Gestalt an
In Emden plant der Oldenburger Energieversorger EWE den Bau einer der größten Wasserstoff-Produktionsanlagen Europas (wir berichteten). Bis 2027 soll eine 320-Megawatt-Elektrolyse-Anlage in Betrieb gehen und jährlich bis zu 26.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Dieser Wasserstoff soll vor allem in der Stahlindustrie der Region zum Einsatz kommen und wird mit Windenergie erzeugt.
Mit der Projektsteuerung hat EWE das auf Infrastruktur, Bau und Immobilien spezialisierte Unternehmen Drees & Sommer beauftragt. Das Stuttgarter Beratungsunternehmen übernimmt die Projektsteuerung, das Genehmigungsmanagement und das Engineering Management. Außerdem begleitete das Unternehmen die Ausschreibung und Vergabe des Elektrolyseurs, der als Herzstück der Anlage gilt. Den Zuschlag dafür erhielt Siemens Energy. Der Technologiekonzern liefert einen 280-Megawatt-Elektrolyseur auf Basis der PEM-Technologie (Proton Exchange Membrane). Diese Technologie ermöglicht es, Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten.
Das Projekt in Emden ist Teil des EWE-Wasserstoff-Großprojekts Clean Hydrogen Coastline (CHC), das mit Bundes- und Landesmitteln gefördert wird. Neben dem Großprojekt in Emden plant EWE auch eine Elektrolyseanlage in Bremen mit einer Kapazität von 50 Megawatt, die von der EWE-Tochter Stadtwerke Bremen (SWB) realisiert werden soll. Neben der Errichtung der Wasserstoff-Produktionsanlagen in Emden und Bremen plant EWE im Rahmen des Projekts auch die Umrüstung einer Erdgaskaverne in Huntorf zur Speicherung von Wasserstoff sowie den Bau und die Umrüstung mehrerer Pipelineabschnitte.
Mitte Juli dieses Jahres erhielt EWE in Berlin aus den Händen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen Förderbescheid in Höhe von 500 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen für das gesamte CHC-Projekt beläuft sich laut EWE auf über 800 Millionen Euro. EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „EWE ist mit seinen Wasserstoffprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv. Mit der Standortwahl im Nordwesten Deutschlands und der Entscheidung für Siemens Energy setzen wir sowohl auf regionale als auch auf nationale Wertschöpfung.“
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