Sonntag, 13. April 2025

BrandenburgWasserstoffprojekt erhält zusätzliche Fördermittel

[08.04.2025] Das Brandenburger Pilotprojekt H2BAR erhält zusätzliche Fördermittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Damit ist die Fortführung des regionalen Wasserstoffvorhabens trotz gestiegener Kosten gesichert.

Das Brandenburger Pilotprojekt H2BAR erhält zusätzliche Fördermittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro.

(Bildquelle: Torsten Stapel)

Mit der Übergabe von Änderungsbescheiden über rund 2,3 Millionen Euro hat Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) die Fortsetzung des innovativen Projekts H2BAR offiziell bestätigt. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz (MWAEK) Brandenburg mitteilt, stammen die zusätzlichen Mittel aus dem Zukunftsinvestitionsfonds des Landes und sollen helfen, die durch globale Krisen und Lieferengpässe entstandenen Mehrkosten im Projektverlauf abzufedern.

„Gerade bei solchen innovativen und komplexen Pilotvorhaben besteht die große Herausforderung, viele neue Technologien – von der Wasserstofferzeugung über die Logistik bis hin zur Anwendung in den Zügen und Straßenfahrzeugen – parallel an den Start zu bringen“, betonte Keller bei der Übergabe. Ziel des Projekts sei es, das erste regionale Cluster für grüne Wasserstoffmobilität in Brandenburg zu realisieren.

Umstellung auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenzüge

Ein zentraler Bestandteil von H2BAR ist die Umstellung des Betriebs auf der Heidekrautbahn (RB27) auf wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenzüge durch die Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB). Ergänzt wird das Vorhaben durch die sukzessive Umrüstung der Busflotte der Barnimer Busgesellschaft sowie der Abfallsammelfahrzeuge der Barnimer Dienstleistungsgesellschaft auf Wasserstoffbetrieb. Alle Fahrzeuge sollen künftig über eine eigene, in Basdorf errichtete Wasserstofftankstelle versorgt werden. Der benötigte Wasserstoff wird regional und ausschließlich aus erneuerbaren Energien produziert.

„Mit der Erweiterung des Zuwendungsbescheids kann NEB die notwendigen Voraussetzungen für den Betrieb ihrer Wasserstoffzüge schaffen“, erläuterte Sven Tombrink, Prokurist von NEB. Besonders der Umbau des Betriebsgeländes in Basdorf zur Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge sei dafür entscheidend.

Auch Christian Mehnert, Geschäftsführer von Kreiswerke Barnim, sieht in der zusätzlichen Förderung einen wesentlichen Schritt zur Fertigstellung der erforderlichen Infrastruktur. „Die Etablierung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Brandenburg rückt damit in greifbare Nähe“, so Mehnert.

Projekt als Wendepunkt

Für Enertrag-Vorstand Gunar Hering markiert das Projekt einen Wendepunkt: „H2BAR ist ein entscheidender Meilenstein für die Sektorenkopplung in der Mobilität. Es verbindet erneuerbare Energien mit Wasserstofftechnologien im Schienenverkehr und zeigt, wie eine nachhaltige, unabhängige Energieversorgung im Verkehrssektor gelingen kann.“

Die Gesamtinvestitionen für das Vorhaben belaufen sich auf rund 116 Millionen Euro. Neben der nun aufgestockten Landesförderung in Höhe von etwa 21,4 Millionen Euro fließen rund 25,3 Millionen Euro aus Bundesmitteln in das Projekt. Wissenschaftlich begleitet wird H2BAR unter anderem von der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Zu den Partnern zählen neben der NEB unter anderem Enertrag, Kreiswerke Barnim sowie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wasserstoff

Saarland: Wasserstoffstrategie vorgestellt

[11.04.2025] Das Saarland will in der Wasserstoffwirtschaft international Maßstäbe setzen. Wirtschaftsminister Jürgen Barke hat dazu eine umfassende Strategie vorgestellt, die den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft bis 2032 systematisch vorantreiben soll. mehr...

Regionalverkehr Köln: Wasserstofftankstelle erhält zwei Elektrolyseure

[11.04.2025] Der Elektrolysespezialist Quest One liefert zwei PEM-Elektrolyseure an das Ingenieurbüro Ingenion für eine neue Wasserstofftankstelle von Regionalverkehr Köln. Die Anlage soll grünen Wasserstoff für den ÖPNV bereitstellen und ist Teil eines regionalen Innovationsprojekts für emissionsfreie Mobilität. mehr...

Stadtwerke Nienburg/Weser: Eigene Anlage für Wasserstoffproduktion

[04.04.2025] Die Stadtwerke Nienburg/Weser setzen auf klimafreundliche Mobilität und produzieren Wasserstoff für ihre Busse selbst. Die neue Anlage nutzt Solarstrom zur Wasserstofferzeugung und versorgt künftig den öffentlichen Nahverkehr vor Ort. mehr...

Hamburg: Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz

[02.04.2025] Das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz (HH-WIN) wird mit einer bestehenden Hochdruck-Gasleitung an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz angeschlossen. Durch die Nutzung der Bestandsleitung spart das Projekt rund 18 Millionen Euro, verringert den Bauaufwand erheblich und reduziert Eingriffe in Verkehr und Natur. mehr...

Brunsbüttel: Terminal für grünen Ammoniak geplant

[26.03.2025] RWE plant in Brunsbüttel den Bau eines Terminals für den Import von grünem Ammoniak, das einen wichtigen Beitrag zur deutschen Wasserstoffversorgung leisten soll. Das Projekt soll nicht nur die Dekarbonisierung der Industrie unterstützen, sondern auch den Standort langfristig auf eine vollständig grüne Energieversorgung vorbereiten. mehr...

Rheinland-Pfalz: H2-Netz im Norden geplant

[25.03.2025] Die zukünftige Nutzung von Wasserstoff im nördlichen Rheinland-Pfalz nimmt konkrete Formen an. Die Energienetze Mittelrhein treibt die Planungen dafür voran. mehr...

Baden-Württemberg: Studie zu Wasserstoffimporten

[12.03.2025] Baden-Württemberg wird langfristig auf Wasserstoffimporte angewiesen sein. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer ISE analysiert mögliche Versorgungswege und zeigt, dass der Pipelinetransport die kostengünstigste Option darstellt. mehr...

BMDV: Investition in Wasserstoffzentren

[10.03.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert mit 154 Millionen Euro den Aufbau von Innovations- und Technologiezentren Wasserstoff in Chemnitz sowie in Norddeutschland. Die Zentren sollen Forschung, Entwicklung und die Marktreife von Wasserstofftechnologien vorantreiben, insbesondere für Industrie, Luft- und Schifffahrt. mehr...

Bundesnetzagentur: SuedLink macht Fortschritte

[28.02.2025] Der Ausbau des SuedLinks macht Fortschritte: Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Abschnitt der Höchstspannungsleitung genehmigt, der vollständig auf dem Gebiet der Region Hannover verläuft. mehr...

Baden-Württemberg: 100 Millionen Euro für Wasserstoffprojekte

[27.02.2025] Baden-Württemberg stellt im Rahmen des Förderprogramms ELY jetzt über 100 Millionen Euro für die regionale Erzeugung von grünem Wasserstoff bereit. Ziel ist es, die lokale Produktion durch Elektrolyseure auszubauen und die Versorgung der Region sicherzustellen. mehr...

Bremerhaven: Wasserstofftankstelle eröffnet

[21.02.2025] Bundeskanzler Olaf Scholz hat jetzt die neue Anlage von HY.City.Bremerhaven gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft eröffnet. Nach einer kurzen Testphase soll die Tankstelle ab März für die Allgemeinheit zugänglich sein. mehr...

Krefeld: Erste Wasserstoffbusse im Linienbetrieb

[18.02.2025] In Krefeld fahren jetzt erstmals Wasserstoffbusse im regulären Linienbetrieb durch die Stadt. mehr...

Niedersachsen: Wasserstoff Campus Salzgitter erhält Förderung

[10.02.2025] Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur unterstützt den Wasserstoff Campus Salzgitter mit 2,5 Millionen Euro. Die Mittel fließen in Forschungsarbeiten des Fraunhofer-IST und sollen die Entwicklung innovativer Wasserstofftechnologien vorantreiben. mehr...

Westfalen Weser: Wasserstoff-Gesellschaft gegründet

[10.02.2025] Mit der Gründung von Wasserstoff Lichtenau haben mehrere Partner den Grundstein für die Produktion von grünen Wasserstoff in Ostwestfalen-Lippe gelegt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines Zehn-Megawatt-Elektrolyseurs Wasserstoff aus Windenergie herzustellen und in bestehende Infrastrukturen zu integrieren. mehr...