Dienstag, 8. Oktober 2024

EWEWasserstoffkaverne wird ausgesolt

[17.11.2022] Der Energiedienstleister EWE baut unter Tage einen Wasserstoffspeicher. Jetzt hat die dreimonatige Aussolung für einen hausgroßen Hohlraum begonnen.
Wettergeschützt: Obertage-Solanlage auf dem Kavernenplatz von EWE in Rüdersdorf.

Wettergeschützt: Obertage-Solanlage auf dem Kavernenplatz von EWE in Rüdersdorf.

(Bildquelle: Jörg Schattling)

Beim Bau der ersten EWE-Wasserstoffkaverne im brandenburgischen Rüdersdorf geht es weiter: Energiedienstleister EWE hat mit der Aussolung begonnen. Der unterirdische Hohlraum wird etwa 500 Kubikmeter und damit hausgroß sein. Vorausgegangen waren umfangreiche, erfolgreiche Dichtheitstests der Zuleitung zur Kaverne bis auf 1.000 Meter Tiefe. Dabei hatte das Unternehmen die Verbindung zwischen dem eingebauten Rohr-in-Rohr-System und dem Gebirge auf Dichtheit getestet und den Nachweis erbracht, dass die Bohrung bei den notwendigen Drücken dicht ist.
Bis etwa Anfang Februar 2023 wird EWE den Hohlraum im unterirdischen Salzstock aussolen. Diese Steinsalzschicht unter dem Speichergelände in Rüdersdorf, in der EWE bereits zwei große Kavernenspeicher gebaut hat, beginnt in circa 600 Metern Tiefe und reicht bis auf 3.200 Meter unter die Erdoberfläche. Das Salz stammt aus einem Meer, das es in Rüdersdorf vor 250 Millionen Jahren gab. „Zum Solen des Hohlraums unserer Test-Kaverne werden wir über einen Zeitraum von drei Monaten 5.000 Kubikmeter Wasser nutzen. Das Wasser entnehmen wir unserem eigenen Teich und dem nahe gelegenen Mühlenfließ“, sagt EWE-Projektleiter Hayo Seeba. Nach Fertigstellung des unterirdischen Hohlraums wird EWE eine temporäre Obertageanlage für die Wasserstoffspeicherung errichten. Die Erstbefüllung mit Wasserstoff und der Start umfangreicher Tests des Speicherbetriebs mit Ein- und Ausspeicherungsszenarien sind ab Mitte 2023 geplant.
Ziel des Forschungsvorhabens mit dem Namen HyCAVmobil sei es, neben dem Betrieb der Anlage auch die Qualität des Wasserstoffs nach dem Ausspeichern zu testen. Eine Reinheit von nahezu 100 Prozent sei Seeba zufolge wichtig für zukünftige Anwendungen, vor allem im Mobilitätsbereich. Die Erkenntnisse, welche die kleine Forschungskaverne liefert, sollen problemlos auf Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen übertragbar sein. Zukünftig könnten damit Kavernen mit Volumina von 500.000 Kubikmetern zur großtechnischen Wasserstoffspeicherung genutzt werden.
EWE verfügt mit 37 Salzkavernen über 15 Prozent aller deutschen Kavernenspeicher, die perspektivisch zur Speicherung von Wasserstoff geeignet wären. Das Investitionsvolumen für das Projekt HyCAVmobil beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro – vier Millionen davon sind EWE-eigene Mittel. Die restliche Summe erhalten EWE und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie als Förderung vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.





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