Mittwoch, 16. April 2025

IqonyWärmewende für Schalke

[19.01.2024] In Gelsenkirchen entsteht ein Fernwärmespeicher, der das lokale Fernwärmenetz etwa ein Wochenende lang versorgen kann. Gebaut wird er von Iqony.
Der neue Fernwärmespeicher an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke wird ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Liter Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 MWh haben.

Der neue Fernwärmespeicher an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke wird ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Liter Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 MWh haben.

(Bildquelle: Iqony)

An der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke baut die Iqony Fernwärme ab Ende Februar 2024 einen Fernwärmespeicher. Dieser hat ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Litern Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 Megawattstunden (MWh). Damit könnte er bei Bedarf das lokale Fernwärmenetz von Iqony etwa ein Wochenende lang mit der benötigten Heizwärme versorgen.
„Wärmespeicher sind eines der Kernelemente unserer Transformation auf dem Weg zur Klimaneutralität. Der Baubeginn des Speicherprojekts in Gelsenkirchen ist daher ein wichtiger Baustein in unserer Strategie, die Wärmewende vor Ort zu gestalten“, sagt Matthias Ohl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Iqony Fernwärme GmbH.
Darüber hinaus trägt der neue Wärmespeicher von Iqony dazu bei, die Wärmeversorgung insgesamt flexibler zu gestalten und damit besser auf die unterschiedlichsten Schwankungen reagieren zu können, sei es im Hinblick auf das Wetter, die technische Verfügbarkeit oder die Energiemärkte.
Baubeginn für die 57 Meter hohe Anlage mit einem Durchmesser von 28 Metern ist bereits in den kommenden Wochen: „Die Bauarbeiten werden je nach Witterung Ende Februar, Anfang März beginnen und etwa zwei Jahre dauern. Der Wärmespeicher soll im Januar 2026 in Betrieb gehen“, sagt Gregor Krampe, der bei Iqony Fernwärme für das Projekt verantwortlich ist.

Leuchtturmprojekt und Landmarke

„Mit seiner Größe ist der Speicher im wahrsten Sinne des Wortes ein Leuchtturmprojekt und eine Landmarke für den Umbau der lokalen Wärmeversorgung hin zur angestrebten Klimaneutralität. Für den Bau haben wir mit Bilfinger Industrial Services aus Österreich einen erfahrenen Partner beauftragt, der bereits mehrere Speicherprojekte realisiert hat“, so Projektleiter Gregor Krampe. Die wesentliche Herausforderung des Projekts sei es, die Anlage im laufenden Betrieb in das bestehende Fernwärmenetz zu integrieren.

Förderung durch das Land NRW

Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro wird vom Land Nordrhein-Westfalen aus Mitteln des „Programms für rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen“ – kurz progres.nrw – mit rund 7,1 Millionen Euro gefördert.
Der Arnsberger Regierungspräsident Heinrich Böckelühr (CDU), dessen Behörde das Förderprogramm für das Land NRW betreut, begrüßt das Projekt als wichtigen Baustein im Bemühen, die Wärmeversorgung in der Metropolregion Ruhr für die Zukunft ebenso sicher und zuverlässig wie klimaneutral aufzustellen: „Das Projekt zeigt: Die Energieunternehmen in NRW haben sich bereits auf den Weg gemacht, die Herausforderungen von Klimawandel und Energiewende zu meistern. Diese Anstrengungen unterstützen wir im Namen des Landes NRW gerne.“

Beitrag zur lokalen Wärmewende

Auch die Stadt Gelsenkirchen sieht in dem Vorhaben einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der kommunalen Wärmewende: „Der Bau des Wärmespeichers ist eine gute Nachricht für die Menschen in Gelsenkirchen, denn er macht die Wärmeversorgung für die Bezieherinnen und Bezieher von Fernwärme noch sicherer und hilft zugleich dabei, die gesteckten Klimaziele für die Stadt zu erreichen“, so Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD).
Zugleich schafft der neue Wärmespeicher auch Potenziale, die für einen möglichen Ausbau des Fernwärmenetzes in den kommenden Jahren benötigt werden: „Je größer ein Wärmenetz wird, desto mehr Wärmequellen werden benötigt, die dann wieder in das Gesamtsystem integriert und gesteuert werden müssen. Insofern ist der nun beginnende Bau des Wärmespeichers auch mit Blick auf die zahlreichen Wünsche nach neuen Fernwärmehausanschlüssen, die uns in den zurückliegenden Monaten erreicht haben, ein wichtiger Schritt, um die erforderlichen Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung unseres Fernwärmenetzes in Gelsenkirchen zu schaffen“, so Ohl weiter.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energiespeicher

Tauber Energy: Batteriespeicher in Thüringen in Betrieb genommen

[14.04.2025] Mit dem Batteriespeicher BESS Waltershausen nimmt Tauber Energy erstmals einen Großspeicher in Thüringen in Betrieb. Das Projekt mit zehn Megawatt Leistung markiert den Startschuss für eine weitreichende Speicherstrategie des Unternehmens. mehr...

EUPD Research/Anker SOLIX: Studie zu Balkonkraftwerken

[09.04.2025] Eine aktuelle Studie von EUPD Research und Anker SOLIX zeigt: Speicherlösungen steigern die Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken erheblich. Haushalte können ihre Stromkosten damit um bis zu 64 Prozent senken – und die Investition amortisiert sich teils bereits nach vier Jahren. mehr...

Gersthofen: Transformatoren für Wasserkraftwerk angeliefert

[08.04.2025] In Gersthofen schreitet der Aufbau eines neuartigen Hybridsystems zur Netzstabilisierung voran: Zwei Transformatoren bilden künftig das technische Herzstück für die Kombination aus Wasserkraft und Batteriespeicher. mehr...

terralayr: Neuer Batteriespeicher für Celle

[01.04.2025] Das Unternehmen terralayr errichtet in Altencelle bei Celle einen neuen Batteriespeicher mit einer Leistung von 15 Megawatt und einer Kapazität von 30 Megawattstunden. Die Anlage soll ab Ende 2025 das Stromnetz stabilisieren und Schwankungen in der erneuerbaren Energieerzeugung ausgleichen. mehr...

RheinEnergie/SMA: Partnerschaft für Batterien

[27.03.2025] Der Kölner Energieversorger RheinEnergie und der Systemintegrator SMA Altenso bündeln ihre Kräfte, um gemeinsam Batteriespeicherlösungen in Deutschland voranzutreiben. mehr...

Hamm: RWE baut drei neue Batteriespeicher

[26.03.2025] RWE errichtet am Standort des ehemaligen Steinkohlekraftwerks Westfalen in Hamm drei neue Batteriespeicher mit einer Leistung von insgesamt 600 Megawatt und einer Kapazität von 1,2 Gigawattstunden. mehr...

Intilion: Neue Batteriespeicherlösung

[11.03.2025] Intilion erweitert jetzt sein Großspeicherportfolio mit dem neuen All-in-One Batteriespeicher INTILION | scalepac. Das modular erweiterbare System ist für den Einsatz in der Industrie, bei Energieversorgern und in erneuerbaren Energien konzipiert. mehr...

ASEW: Arbeitsgemeinschaft empfiehlt Großbatteriespeicher

[05.03.2025] Großbatteriespeicher eröffnen Stadtwerken neue Geschäftsmöglichkeiten im sich wandelnden Energiemarkt. Die ASEW sieht darin eine Chance, um von der steigenden Volatilität der Strompreise zu profitieren und Flexibilitätslücken im Netz zu schließen. mehr...

bericht

Energiespeicher: Treiber der kommunalen Energiewende

[20.02.2025] Stationäre Großbatteriespeicher haben die Fähigkeit, die lokale Energieautonomie zu fördern, Kosten zu senken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Das macht sie auf kommunaler Ebene zu einem Schlüsselinstrument der Energiewende. mehr...

Uniper: Kooperation bei Batteriespeicherlösung

[11.02.2025] Uniper SE und STABL Energy haben jetzt eine Zusammenarbeit im Rahmen des M5BAT-4.0-Projekts der RWTH Aachen University vereinbart. Ab dem zweiten Halbjahr 2025 wird ein Batteriespeichersystem von STABL am Forschungsstandort in Aachen installiert und getestet. mehr...

Rupp/Sunbit: Partner für Batteriegroßspeicher

[07.02.2025] Die Rupp Gruppe und Sunbit gründen eine Partnerschaft für Batteriegroßspeicher. Aktuell ist der Startschuss für ein Großspeicherprojekt in Immenstadt im Allgäu gefallen. mehr...

N-ERGIE: Zehn Jahre Wärmespeicher in Nürnberg-Sandreuth

[03.02.2025] Seit zehn Jahren trägt der Wärmespeicher von N-ERGIE am Kraftwerksstandort Nürnberg-Sandreuth zur Flexibilisierung der Energieversorgung und zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. mehr...

Trianel/ANVO Energy: Kooperation für dezentrale Speicher

[21.01.2025] Trianel und ANVO Energy starteten 2025 eine Kooperation mit ganzheitlichem Dienstleistungsangebot für dezentrale Batteriespeicher. mehr...

DIN: Neuer Standard für Batteriepass

[17.01.2025] Ein neuer Standard soll Unternehmen Unterstützung bei der Umsetzung der EU-Batterieverordnung unterstützen: Die DIN DKE SPEC 99100 liefert eine Anleitung zur Entwicklung des digitalen Batteriepasses, der ab 2027 verpflichtend wird. mehr...

Stadtwerke Münster und Verbund planen ein gemeinsames Batteriespeicher-Projekt. Foto: Stadtwerke Münster

Stadtwerke Münster: Großbatterie für mehr Flexibilität

[13.12.2024] Die Stadtwerke Münster und der österreichische Versorger Verbund planen einen Batteriespeicher für mehr Flexibilität im Stromnetz. mehr...