Montag, 23. Dezember 2024

DLR KölnWärmespeicherung in flüssigem Salz

[20.07.2016] Die Technologie der Wärmespeicherung in geschmolzenem Salz kommt bereits in solarthermischen Kraftwerken zum Einsatz. Künftig soll sie auch die Energiewende in Deutschland voranbringen.
Die Testanlage für Wärmespeicherung in geschmolzenem Salz ist Teil des Energieforschungsgebäudes CeraStorE am DLR-Standort Köln.

Die Testanlage für Wärmespeicherung in geschmolzenem Salz ist Teil des Energieforschungsgebäudes CeraStorE am DLR-Standort Köln.

(Bildquelle: DLR(CC-BY 3.0))

Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln hat jetzt der Aufbau einer Testanlage für Wärmespeicherung in geschmolzenem Salz (TESIS) begonnen. Dass sich Energie in Form von Wärme in Flüssigkeiten speichern lässt, veranschaulichen beispielsweise Thermoskannen, die als Speichermedium Wasser bei Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius nutzen. Wie das DLR-Institut für Technische Thermodynamik mitteilt, wird das gleiche Prinzip auch in der TESIS-Versuchsanlage in Köln ausgenutzt. Der Anwendungsbereich der Anlagen liegt hier allerdings im Bereich der Kraftwerkstechnik und Stromerzeugung. Entsprechend werden als Speichermedien flüssige Salzmischungen bei wesentlich höheren Temperaturen im Bereich 180 bis 560 Grad Celsius eingesetzt. Laut den Forschern handelt es sich bei der Salzschmelze um eine nicht unter Druck stehende, ungiftige Flüssigkeit, die sich gut pumpen lässt und nicht brennbar ist. Im Vergleich zu Batterien böten Flüssigwasserspeicher die Möglichkeit, kostengünstig große Mengen an Energie zu speichern. Auch die Anschaffungskosten für das Speichermedium blieben kalkulierbar, da die Salzschmelze ihre Eigenschaften über viele Zyklen beibehalte. Schon seit einigen Jahren werden Flüssigsalzspeicher kommerziell in solarthermischen Kraftwerken an Standorten mit hoher Solareinstrahlung – beispielsweise in Spanien – eingesetzt. In einem solchen kommerziellen Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 50 Megawatt (MW) kämen etwa 30.000 Tonnen flüssiges Salz zum Einsatz. Die Speichertechnologie biete aber auch hohe Potenziale für die Energiewende in Deutschland, so die Forscher. Als Beispiele nennen sie die bessere Nutzung von Abwärme, eine höhere Flexibilität von Kraftwerken und der Kraft-Wärme-Kopplung sowie die Umwandlung und Speicherung von schwankenden Stromüberschüssen aus erneuerbaren Energien. Das DLR will die Flüssigsalztechnologie jetzt weiterentwickeln. Ziel sei es, die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Kostengünstige Füllstoffe sollen etwa helfen, die Salzmenge zu reduzieren. Außerdem soll die Technik zur Marktreife gebracht werden. Die Testanlage wird deshalb auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und ist Teil des interdisziplinären Forschungsgebäudes CeraStorE.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energiespeicher
Stadtwerke Münster und Verbund planen ein gemeinsames Batteriespeicher-Projekt. Foto: Stadtwerke Münster

Stadtwerke Münster: Großbatterie für mehr Flexibilität

[13.12.2024] Die Stadtwerke Münster und der österreichische Versorger Verbund planen einen Batteriespeicher für mehr Flexibilität im Stromnetz. mehr...

Der Batteriespeicher in Untersteinach wird eine Leistung von 10,35 Megawatt und eine Kapazität von 22 Megawattstunden haben. Foto: terralayr

Terralayr: Großbatterie für Oberfranken

[27.11.2024] terralayr errichtet einen neuen Batteriespeicher in Bayern. Die Anlage wird eine Leistung von 10,35 MW und eine Kapazität von 22 MWh haben. mehr...

Iqony: Batteriespeicher für Bahn

[15.11.2024] Ab 2026 wird die Deutsche Bahn den Iqony-Batteriespeicher „Steady Green Energy“ in Duisburg-Walsum nutzen, um ihr Ökostromportfolio zu flexibilisieren. Der 200-Megawattstunden-Speicher wird von Fluence, einem Joint Venture von Siemens und AES, gebaut. mehr...

Einer der größten Batteriespeicher Deutschlands wurde am 8. November in Arzberg eingeweiht Der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft bei der Einweihung. Foto: C. Fröhlich

Landkreis Wunsiedel: Mega-Batteriespeicher startet

[11.11.2024] Im Landkreis Wunsiedel wurde einer der größten Batteriespeicher Deutschlands eingeweiht. Es ist ein weiteres Projekt des WUNsiedler Wegs Energie. mehr...

Luftansicht eines Solarparks mit Batteriespeicher

ABO Energy: Zuschlag für Hybridprojekt

[18.10.2024] Das Unternehmen ABO Energy hat von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für ein Hybridprojekt im baden-württembergischen Großrinderfeld erhalten, das eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher kombiniert. mehr...

Grafik zum Speicherpotenzial bidirektional-fähiger E-Autos

E.ON: Speicherpotenzial von E-Autos nutzen

[15.10.2024] Eine Schwarmbatterie aus Elektroautos, die vorbereitet sind für das bidirektionale Laden, könnte rechnerisch die Stromproduktion von mehreren Gaskraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse von E.ON Deutschland. mehr...

Zehn Jahre Batteriekraftwerk: Jubiläumsveranstaltung in Schwerin.

WEMAG: Pionier bei Batteriespeichern

[18.07.2024] Vor zehn Jahren hat die WEMAG ein Batteriekraftwerk in Betrieb genommen. Jetzt feierte der Schweriner Energieversorger das Jubiläum der Anlage. mehr...

Speichertechnologien ermöglichen Energieeffizienz
bericht

Energiespeicherung: Die Rolle von Großspeichern

[15.07.2024] So vielschichtig das Energiesystem ist, so vielschichtig sind auch die Speichertechnologien, die für die Energiewende benötigt werden. Sie ermöglichen Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Flexibilität auf allen Ebenen. Ein Überblick. mehr...

Ein Batteriespeicherkraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt will das Wormser Unternehmen EWE bauen.

EWR: Batteriespeicher für Worms

[04.07.2024] Ein Batteriespeicherkraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt will das Wormser Unternehmen EWR bauen und betreiben. Die Batteriemodule kommen von Tesvolt. mehr...

Blick in einen geöffneten Batteriespeicher-Container am Standort Schwabmünchen (Bayern

VERBUND: Großspeicher für Bayern und Hessen

[13.06.2024] Drei weitere VERBUND-Batteriegroßspeicher wurden in Bayern und Hessen in Betrieb genommen. mehr...

Blick von oben auf den Flensburger Wärmespeicher.

Stadtwerke Flensburg: Zweiter Speicher mit Elektrodenkessel

[07.06.2024] Die Stadtwerke Flensburg haben jetzt den zweiten Wärmespeicher und den zweiten Elektrodenkessel in Betrieb genommen. mehr...

Die Unternehmen Uniper und NGEN haben eine Partnerschaft zum Bau eines Batteriespeichers am Kraftwerksstandort Heyden in Nordrhein-Westfalen vereinbart.

Uniper: Batteriespeicher am Kraftwerk Heyden

[29.05.2024] Der Energiekonzern Uniper plant am Kraftwerksstandort Heyden in Petershagen den Bau eines Batteriespeichers mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Speicherspezialisten NGEN umgesetzt. mehr...

In Münster hat die Deutsche Telekom jetzt zwei Batteriegroßspeicher in Betrieb genommen.

Deutsche Telekom: Batteriegroßspeicher in Betrieb

[07.05.2024] Im Münster hat die Deutsche Telekom jetzt mit seiner Tochtergesellschaft PASM die ersten Batteriegroßspeicher für die Integration erneuerbarer Energien in Betrieb genommen. mehr...

Die Optimierungssoftware von Kisters unterstützt Betreiber von Solar- und Windparks bei der Auswahl der richtigen Batterie und deren Einsatz.

Kisters: Batteriespeicher optimal vermarkten

[20.03.2024] Zusätzliche Erlöse durch die Optimierung von Batteriespeichern an Erzeugungsparks und Energiesystemen jeder Größe sind mit der Kisters-Optimierungssoftware möglich. mehr...

Trianel-Solarpark: Mit Batteriespeichern kann die zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch gesteuert werden.
bericht

Hybridkraftwerke: Die kommunale Kraft der Energiewende

[28.02.2024] Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnen Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen an Bedeutung. Trianel stellt sich dieser Herausforderung mit Hybridkraftwerken und dem Bau eigener Umspannwerke. mehr...