Montag, 23. Dezember 2024

Serie: Startklar für den Klimaschutz (Teil 6)Wärmenetze steigern Effizienz

[27.08.2020] Im letzten Teil der Serie „Startklar für den Klimaschutz“ rücken Wärmenetze in den Fokus. Die Serie in Zusammenarbeit mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) beschäftigt sich mit den wichtigsten Handlungsmöglichkeiten für einen erfolgreichen kommunalen Klimaschutz.
Die Heizzentrale für Solarthermie in Ry in Dänemark hat laut der KEA-BW Vorbildcharakter.

Die Heizzentrale für Solarthermie in Ry in Dänemark hat laut der KEA-BW Vorbildcharakter.

(Bildquelle: KEA-BW)

Energie- und Wärmewende sind zentrale Bausteine zur Bewältigung der Klimakrise. In Anbetracht der Corona-Pandemie ist in der öffentlichen Wahrnehmung die Wärmewende ein wenig in den Hintergrund geraten. Dem Arbeitsaufkommen in der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) tat das allerdings keinen Abbruch: Das Kompetenzzentrum Wärmenetze hatte mit seinen Bemühungen zur Erreichung der Klimaschutzziele und dem Umrüsten auf nachhaltige Energie alle Hände voll zu tun. Es berät und unterstützt Kommunen bei der Planung mit Initialberatungen im Bereich Wärmenetze, Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmeplanung und bietet auch einen Überblick über verschiedene Fördermöglichkeiten an.
Mehr als die Hälfte des deutschen Energieverbrauchs entfällt auf die Wärmeversorgung. Wärmenetze sind ein zentraler Bestandteil von zukunftsfähiger, kommunaler Infrastruktur. Werden Nah- und Fernwärme sinnvoll geplant, lassen sich die Potenziale an erneuerbarer Energie und industrieller Abwärme bestmöglich ausschöpfen. Das ist einer der Gründe, weshalb die baden-württembergische Landesregierung energieeffiziente Wärmenetze auch in Zukunft fördert. Allein in der vergangenen Antragsrunde stellte sie 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Flexibilität des Gesamtsystems erhöhen

Vor allem die Vernetzung mit dem Stromsektor sorgt neben der nachhaltigen Nutzung industrieller Abwärme und erneuerbarer Energien für wirksamen Klimaschutz. „Im Stromsektor ist der Anteil erneuerbarer Energien schon sehr erfreulich gestiegen“, berichtet Max Peters, Leiter des Kompetenzzentrums Wärmewende der KEA-BW. „Sonne und Wind richten sich dagegen nicht nach dem Strombedarf im Netz und den #bild2 Verbrauchsspitzen. Stromspeicher für den Ausgleich von Erzeugung und Bedarf sind jedoch teuer und können nur relativ bescheidene Mengen zwischenspeichern. Im Gegensatz dazu gibt es im Bereich Wärme sehr kostengünstige Speicher, die eine deutlich längere Speicherung ermöglichen. Koppeln wir also die Erzeugung von Strom und Wärme, nutzen wir zum einen die erneuerbaren Energien optimal aus und zum anderen erhöhen wir die Flexibilität des Gesamtsystems.“
Große Bedeutung hat laut Peters die Kommunale Wärmeplanung: „Kommunen haben damit ein Instrument an der Hand, das es ihnen ermöglicht, die Wärmewende strategisch und zukunftssicher vorzubereiten. Es lohnt sich dabei zu prüfen, in welchen Gebieten der Aufbau eines Wärmenetzes möglich ist.“ Im Vergleich zu einzelnen, privaten Heizanlagen arbeitet ein gut geplantes Wärmenetz deutlich effizienter – und damit letztlich kostengünstiger und emissionsärmer.





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