Stadtwerke BochumWärme für den Campus
Das neue Heizkraftwerk der Firma unique Wärme, an der die Ruhr-Universität Bochum und die Stadtwerke Bochum mit je 50 Prozent beteiligt sind (wir berichteten), hat Mitte September die Wärmeproduktion aufgenommen. Nach Abschaltung des RWE-Kraftwerks Bochum versorgt das Heizkraftwerk ab Oktober den gesamten Campus der Ruhr-Universität Bochum mit rund 5.600 Beschäftigten und 43.000 Studierenden sowie die Stadtwerke-Tochter FUW, die fortan Wärme für rund 4.800 Mietwohnungen, 760 Eigenheime sowie 115 weitere Kunden in Bochum-Querenburg von der unique Wärme bezieht.
Neue Fernwärmeleitungen gelegt
Damit die umweltfreundliche Wärme vom neuen Heizkraftwerk alle Haushalte in Querenburg erreicht, mussten laut Stadtwerke Bochum zunächst rund 1.500 Meter neue Fernwärmeversorgungsleitungen gelegt und mit dem Netz der Ruhr-Universität sowie dem bestehenden Fernwärmenetz der FUW verbunden werden. Parallel zur Einbindung des neuen Heizkraftwerks wurde die Versorgung über die RWE-Fernwärmeleitung eingestellt. Pumpen, Druckhaltung und Sicherheitseinrichtungen mussten im Vorfeld auf Basis der Ergebnisse aufwendiger Netzberechnungen an den neuen Einspeisepunkt angepasst werden.
Nach Angaben der Stadtwerke Bochum ist das Heizkraftwerk vollautomatisiert und wird von der Leitwarte des Stadtwerke-Heizkraftwerks in Bochum-Hiltrop gesteuert. Zum Start der Wärmeproduktion nehmen zunächst die drei Erdgaskessel ihre Arbeit auf. Im Laufe der Heizperiode werden die zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), die das Herzstück der Anlage bilden, zugeschaltet. Mit einer thermischen Leistung von insgesamt etwa neun Megawatt erzeugen diese umweltfreundliche Wärme mittels Kraft-Wärme-Kopplung. Der in den BHKW-Aggregaten erzeugte Strom wird zur Deckung eines Teils des Strombedarfs der Ruhr-Universität Bochum genutzt werden. Die elektrische Leistung liegt in Summe ebenfalls bei rund neun Megawatt.
Stadtwerke und Ruhr-Uni investieren 30 Millionen Euro
Stadtwerke-Geschäftsführer Dietmar Spohn erklärt: „Gemeinsam mit der Ruhr-Universität haben wir am Standort in Querenburg ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro in die dezentrale Wärmeerzeugung mittels Kraft-Wärme-Kopplung geschultert. Wir als kommunale Energieversorger leisten damit einen zentralen und kosteneffizienten Beitrag zum Klimaschutz vor Ort.“ Christina Reinhardt, Kanzlerin der Universität, ergänzt: „Das Projekt ist von herausragender Bedeutung für die Ruhr-Universität Bochum. Dadurch werden wir vom reinen Energieverbraucher zum Energieproduzenten, erlangen ein Stück mehr Unabhängigkeit im Energiebezug und leisten gemeinsam mit den Stadtwerken einen Beitrag zu Klimaschutz und Energieeffizienz.“
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