Montag, 23. Dezember 2024

BoschWachstum mit Energie- und Gebäudetechnik

[06.06.2014] Das Unternehmen Bosch will weltweit führender Anbieter für intelligente Energie- und Gebäudetechnik werden. Der Umsatz im entsprechenden Unternehmensbereich soll bis zum Jahr 2020 fast verdoppelt werden.
Dr. Stefan Hartung

Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH: „Energie-Management ist Chefsache geworden.“

(Bildquelle: Robert Bosch GmbH)

Im Markt für Energie- und Gebäudetechnik sieht der Technologiekonzern Bosch weltweit große Wachstumschancen. Auf einer Presseveranstaltung am Dienstag dieser Woche (3. Juni 2014) in Stuttgart stellte der Konzern Lösungen von Bosch für energieeffiziente, komfortable und sichere Gebäude vor. Das Unternehmen habe ein umfassendes wärme- und sicherheitstechnisches System-Know-how sowie Kompetenzen in Software-, Sensorik- und Speicher-Technologien. Damit sieht sich Bosch gut aufgestellt, um ein weltweit führender Anbieter für intelligente Energie- und Gebäudetechnik zu werden. Das Unternehmen will den Umsatz im Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik von heute 4,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 auf acht Milliarden Euro steigern.

Energie-Management ist Chefsache

Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und zuständig für den Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik, sagte vor den Journalisten: „Steigende Energiekosten und höhere rechtliche Anforderungen sind wesentliche Gründe für das weltweit starke Marktwachstum für Energie- und Gebäudetechnik. Energie-Management ist Chefsache geworden.“ Gleichzeitig steige der Anspruch an den Komfort und die Sicherheit von Gebäuden. Das führe zu einer steigenden Nachfrage nach Energieeffizienz- und Sicherheitstechnik sowie Dienstleistungen. Sensorik und Vernetzung böten hier ganz neue technische Möglichkeiten.
Laut Hartung entfallen 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs auf den Gebäudebestand. Damit böten Gebäude das größte Energieeinsparpotenzial und seien der wichtigste Ansatzpunkt, um die Klima- und Energieeffizienzziele zu erreichen. Dabei habe der Wärmemarkt den größten Anteil am Energiemarkt: 75 Prozent aller installierten Heizanlagen seien nicht energieeffizient. Die energetische Optimierung eines Gebäudes durch neue, effiziente Brennwerttechnik unter Einbindung von erneuerbaren Energien, ist heute einfach möglich, so Hartung. Es gebe noch enorme, ungenutzte Möglichkeiten, die Energieeffizienz in bestehenden Gebäuden durch verfügbare Technik deutlich zu verbessern. Gerade die energetische Optimierung eines Gebäudes sei heute einfach und zügig möglich, etwa bei der Erneuerung alter Heiztechnik.

Kernkompetenz Energieumwandlung

Eine Kernkompetenz von Bosch seit Gründung des Unternehmens sei die Energieumwandlung. Besitzern von Wohn- und gewerblichen Gebäuden biete Bosch die Kombination aus Technik und Service. Hartung: „Bosch-Lösungen verknüpfen und steuern Erzeugung und Verbrauch von Strom und Wärme intelligent. Die Energieversorgung wird damit noch effizienter, intelligenter und zugleich dezentraler.“ Gute Wachstumschancen sieht Bosch auch aus den technischen Möglichkeiten durch den Einsatz von Sensorik, IP-Anbindung und Vernetzung von Geräten in der Energie- und Gebäudetechnik. Bosch erwartet, dass schon bis 2015 rund 75 Prozent der Menschen Zugang zum Internet haben und mehr als sechs Milliarden Dinge mit dem Internet verbunden sind. Diese Entwicklung werde auch den Markt für Energie- und Gebäudetechnik in den kommenden Jahren stark verändern und neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ermöglichen. Bosch habe in diesem Bereich bereits einige Erfahrung, zum Beispiel mit mehr als 25.000 vernetzten Heizungsprodukten im Markt, 2014 werde Bosch voraussichtlich 50.000 internetfähige Heizthermen verkaufen.

Intelligente Vernetzung von Energiesystemen

Zusätzliche Möglichkeiten, um Heizungssysteme in Gebäuden zu optimieren, biete Smart Heating. Damit sei die intelligente Vernetzung von Heizungsanlagen gemeint, die beispielsweise über ein Smartphone oder einen Tablet-Computer gesteuert werden können. Bosch habe in diesem Bereich bereits zahlreiche Produkte im Angebot, welche die spezifischen Anforderungen der einzelnen Ländermärkte erfüllen: Heizkessel der Bosch Thermotechnik-Marke Buderus seien in Gebäudesteuerungssysteme wie RWE Smart Home oder MyGekko integrierbar. In Schweden biete Bosch Thermotechnik eine App an, die für den Betrieb von Elektro-Wärmepumpen den jeweils günstigsten Stromtarif ermittelt.
#bild2 In gewerblichen Gebäuden sei die intelligente Vernetzung von Energiesystemen schon heute bedeutend. Bosch biete Lösungen für intelligent vernetzte Warmwasser- und Heizsysteme, hocheffiziente Anlagen für Kraft-Wärme-Kopplung und zur Verstromung von Abwärme (ORC-Systeme), Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie Stromspeicherlösungen und professionelle Energieeffizienzberatung. Die Bosch-Ingenieure würden auch verborgene Effizienzpotenziale heben: Die Lüftung nach dem tatsächlichen Bedarf steuern, die Abwärme aus der Produktion für die Heizung der Verwaltung nutzen – mit solchen Maßnahmen erreichten die Bosch-Experten in gewerblichen Gebäuden im Schnitt eine Energieersparnis von 20 Prozent.





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