Donnerstag, 14. November 2024

BoschWachstum mit Energie- und Gebäudetechnik

[06.06.2014] Das Unternehmen Bosch will weltweit führender Anbieter für intelligente Energie- und Gebäudetechnik werden. Der Umsatz im entsprechenden Unternehmensbereich soll bis zum Jahr 2020 fast verdoppelt werden.
Dr. Stefan Hartung

Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH: „Energie-Management ist Chefsache geworden.“

(Bildquelle: Robert Bosch GmbH)

Im Markt für Energie- und Gebäudetechnik sieht der Technologiekonzern Bosch weltweit große Wachstumschancen. Auf einer Presseveranstaltung am Dienstag dieser Woche (3. Juni 2014) in Stuttgart stellte der Konzern Lösungen von Bosch für energieeffiziente, komfortable und sichere Gebäude vor. Das Unternehmen habe ein umfassendes wärme- und sicherheitstechnisches System-Know-how sowie Kompetenzen in Software-, Sensorik- und Speicher-Technologien. Damit sieht sich Bosch gut aufgestellt, um ein weltweit führender Anbieter für intelligente Energie- und Gebäudetechnik zu werden. Das Unternehmen will den Umsatz im Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik von heute 4,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 auf acht Milliarden Euro steigern.

Energie-Management ist Chefsache

Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und zuständig für den Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik, sagte vor den Journalisten: „Steigende Energiekosten und höhere rechtliche Anforderungen sind wesentliche Gründe für das weltweit starke Marktwachstum für Energie- und Gebäudetechnik. Energie-Management ist Chefsache geworden.“ Gleichzeitig steige der Anspruch an den Komfort und die Sicherheit von Gebäuden. Das führe zu einer steigenden Nachfrage nach Energieeffizienz- und Sicherheitstechnik sowie Dienstleistungen. Sensorik und Vernetzung böten hier ganz neue technische Möglichkeiten.
Laut Hartung entfallen 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs auf den Gebäudebestand. Damit böten Gebäude das größte Energieeinsparpotenzial und seien der wichtigste Ansatzpunkt, um die Klima- und Energieeffizienzziele zu erreichen. Dabei habe der Wärmemarkt den größten Anteil am Energiemarkt: 75 Prozent aller installierten Heizanlagen seien nicht energieeffizient. Die energetische Optimierung eines Gebäudes durch neue, effiziente Brennwerttechnik unter Einbindung von erneuerbaren Energien, ist heute einfach möglich, so Hartung. Es gebe noch enorme, ungenutzte Möglichkeiten, die Energieeffizienz in bestehenden Gebäuden durch verfügbare Technik deutlich zu verbessern. Gerade die energetische Optimierung eines Gebäudes sei heute einfach und zügig möglich, etwa bei der Erneuerung alter Heiztechnik.

Kernkompetenz Energieumwandlung

Eine Kernkompetenz von Bosch seit Gründung des Unternehmens sei die Energieumwandlung. Besitzern von Wohn- und gewerblichen Gebäuden biete Bosch die Kombination aus Technik und Service. Hartung: „Bosch-Lösungen verknüpfen und steuern Erzeugung und Verbrauch von Strom und Wärme intelligent. Die Energieversorgung wird damit noch effizienter, intelligenter und zugleich dezentraler.“ Gute Wachstumschancen sieht Bosch auch aus den technischen Möglichkeiten durch den Einsatz von Sensorik, IP-Anbindung und Vernetzung von Geräten in der Energie- und Gebäudetechnik. Bosch erwartet, dass schon bis 2015 rund 75 Prozent der Menschen Zugang zum Internet haben und mehr als sechs Milliarden Dinge mit dem Internet verbunden sind. Diese Entwicklung werde auch den Markt für Energie- und Gebäudetechnik in den kommenden Jahren stark verändern und neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ermöglichen. Bosch habe in diesem Bereich bereits einige Erfahrung, zum Beispiel mit mehr als 25.000 vernetzten Heizungsprodukten im Markt, 2014 werde Bosch voraussichtlich 50.000 internetfähige Heizthermen verkaufen.

Intelligente Vernetzung von Energiesystemen

Zusätzliche Möglichkeiten, um Heizungssysteme in Gebäuden zu optimieren, biete Smart Heating. Damit sei die intelligente Vernetzung von Heizungsanlagen gemeint, die beispielsweise über ein Smartphone oder einen Tablet-Computer gesteuert werden können. Bosch habe in diesem Bereich bereits zahlreiche Produkte im Angebot, welche die spezifischen Anforderungen der einzelnen Ländermärkte erfüllen: Heizkessel der Bosch Thermotechnik-Marke Buderus seien in Gebäudesteuerungssysteme wie RWE Smart Home oder MyGekko integrierbar. In Schweden biete Bosch Thermotechnik eine App an, die für den Betrieb von Elektro-Wärmepumpen den jeweils günstigsten Stromtarif ermittelt.
#bild2 In gewerblichen Gebäuden sei die intelligente Vernetzung von Energiesystemen schon heute bedeutend. Bosch biete Lösungen für intelligent vernetzte Warmwasser- und Heizsysteme, hocheffiziente Anlagen für Kraft-Wärme-Kopplung und zur Verstromung von Abwärme (ORC-Systeme), Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie Stromspeicherlösungen und professionelle Energieeffizienzberatung. Die Bosch-Ingenieure würden auch verborgene Effizienzpotenziale heben: Die Lüftung nach dem tatsächlichen Bedarf steuern, die Abwärme aus der Produktion für die Heizung der Verwaltung nutzen – mit solchen Maßnahmen erreichten die Bosch-Experten in gewerblichen Gebäuden im Schnitt eine Energieersparnis von 20 Prozent.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen
Zu sehen sind eine Freiflächen-PV-Anlage und im Hintergrund Windräder.

EnBW: Mit Investitionen auf Wachstumskurs

[13.11.2024] EnBW Energie Baden-Württemberg setzt auf nachhaltige Energieprojekte und meldet für die ersten neun Monate 2024 Investitionen von fast vier Milliarden Euro. Trotz eines Rückgangs beim operativen Ergebnis ist das Unternehmen für das Gesamtjahr zuversichtlich. mehr...

Das Bild zeigt das Firmengebäude von msu solutions in Halle (Saale).

Kraftwerk Software Holding: Von Regensburg nach Halle

[12.11.2024] Die Kraftwerk Software Holding zieht von Regensburg nach Halle (Saale) um. Am neuen Standort, an dem sich auch der Sitz der größten Konzerngesellschaft msu solutions befindet, verspricht sich das Unternehmen zahlreiche Synergieeffekte. mehr...

ITC AG: Barrierefreier Onlinezugang

[29.10.2024] Ab Mitte 2025 werden gesetzlich geregelte Mindeststandards für die Barrierefreiheit digitaler Services verpflichtend. Die ITC AG hat ihre Selfservice-Lösungen für Stadtwerke und Energieversorger bereits umfassend optimiert, um barrierefreie Onlinezugänge für Menschen mit Einschränkungen zu ermöglichen. mehr...

Das Bild zeigt das Hybridkraftwerk Letschin, zu sehen ist eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit Batteriespeicher.

Trianel: Drei Hybridkraftwerke verkauft

[25.10.2024] Die Beteiligungsgesellschaft LHI Gruppe erwirbt drei Hybridkraftwerke von Trianel Energieprojekte. Die Anlagen, bestehend aus Solaranlagen und Batteriespeichern, können 14.200 Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgen. mehr...

Uniper ist einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.

Beschaffung: Win-win-Modell für alle Beteiligten

[09.10.2024] Der Energiekonzern Uniper unterstützt seine Kunden bei der Beschaffung grüner Energie. Instrumente wie Power Purchase Agreements und Herkunftsnachweise sichern die Versorgung mit sauberer Energie, schützen vor Preisschwankungen, fördern Innovationen und reduzieren Emissionen. mehr...

EnBW: Neue Beteiligungsrunde für Kommunen

[09.10.2024] EnBW startet im Juli 2025 die zweite Runde des Beteiligungsmodells „EnBW vernetzt“. Antragsberechtigte Kommunen in Baden-Württemberg können Anteile an Netze BW erwerben und so die Energieinfrastruktur aktiv mitgestalten. mehr...

Der Fachkräftemangel ist eines der Themen

Studie: Den digitalen Puls fühlen

[24.09.2024] Die aktuelle Studie Utility 4.0 von prego services und den Energieforen Leipzig hat untersucht, wie gut Energieversorger im digitalen Zeitalter aufgestellt sind. Ein Ergebnis: Zwischen den einzelnen Unternehmen bestehen zum Teil eklatante Unterschiede im Digitalisierungsgrad. mehr...

Zukünftiger badenova Vorstand: Dirk Sattur.

badenova: Dirk Sattur wird neuer Vorstand

[23.09.2024] Der Aufsichtsrat der badenova hat Dirk Sattur zum neuen Vorstand für Infrastruktur, Erzeugung, Personal und kommunales Engagement berufen. Der bisherige Alleinvorstand Hans-Martin Hellebrand wird Vorstandsvorsitzender. mehr...

WEMAG-Vorstände Thomas Murche und Caspar Baumgart blicken optimistisch auf die Entwicklung der Netzentgelte im WEMAG Netzgebiet.

WEMAG: Strompreise sinken ab 2025

[13.09.2024] Die Bundesnetzagentur sorgt ab Januar 2025 für eine gerechtere Verteilung der Kosten für den Netzausbau. Insbesondere Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden entlastet. mehr...

Die Gewinner des diesjährigen STADTWERKE AWARD.

STADTWERKE AWARD 2024: Haßfurt, München und Worms siegen

[05.09.2024] Die Siegerprojekte des STADTWERKE AWARD 2024 kommen aus Haßfurt, München und Worms. mehr...

VKU-Stadtwerkekongress: Zu Gast in Hannover

[04.09.2024] Seit 25 Jahren ist der VKU-Stadtwerkekongress Branchen-Seismograf. In diesem Jahr findet er in Hannover statt. mehr...

Geschäftsführung der neuen Gesellschaft Hamburger Energienetze.

Hamburg: Fusion der Netzgesellschaften

[30.08.2024] Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg fusionieren zur Hamburger Energienetze. Das neue Unternehmen steht im Zentrum der Weiterentwicklung der Hamburger Energie-Infrastruktur und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimaziele der Freien und Hansestadt. mehr...

Solarthermieanlage am Bodensee: Die Umstellung der Wärmeversorgung ist für das Stadtwerk am See ein wichtiges Zukunftsthema.

Stadtwerk am See: Weichen für die Zukunft gestellt

[30.08.2024] Mit einem guten Jahresergebnis und umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien, Nahwärme und ÖPNV sieht sich das Stadtwerk am See für die Energie- und Mobilitätszukunft gut aufgestellt. mehr...

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gießen hat Andreas Hergaß zum neuen kaufmännischen Geschäftsführer bestellt.

Stadtwerke Gießen: Neuer kaufmännischer Vorstand

[23.08.2024] Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gießen hat Andreas Hergaß zum neuen kaufmännischen Vorstand bestellt. Der 57-jährige Diplom-Volkswirt tritt zum 1. September 2024 die Nachfolge von Jens Schmidt an und bringt umfangreiche Erfahrungen aus der Energiewirtschaft mit. mehr...

Landwärme: Insolvenz durch THG-Quoten-Verfall

[15.08.2024] Der Biomethanversorger Landwärme musste Insolvenz anmelden. Nach Angaben des Unternehmens ist der Preisverfall der THG-Werte dafür verantwortlich. Das Insolvenzverfahren soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. mehr...