Sonntag, 14. Dezember 2025

BoschWachstum mit Energie- und Gebäudetechnik

[06.06.2014] Das Unternehmen Bosch will weltweit führender Anbieter für intelligente Energie- und Gebäudetechnik werden. Der Umsatz im entsprechenden Unternehmensbereich soll bis zum Jahr 2020 fast verdoppelt werden.
Dr. Stefan Hartung

Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH: „Energie-Management ist Chefsache geworden.“

(Bildquelle: Robert Bosch GmbH)

Im Markt für Energie- und Gebäudetechnik sieht der Technologiekonzern Bosch weltweit große Wachstumschancen. Auf einer Presseveranstaltung am Dienstag dieser Woche (3. Juni 2014) in Stuttgart stellte der Konzern Lösungen von Bosch für energieeffiziente, komfortable und sichere Gebäude vor. Das Unternehmen habe ein umfassendes wärme- und sicherheitstechnisches System-Know-how sowie Kompetenzen in Software-, Sensorik- und Speicher-Technologien. Damit sieht sich Bosch gut aufgestellt, um ein weltweit führender Anbieter für intelligente Energie- und Gebäudetechnik zu werden. Das Unternehmen will den Umsatz im Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik von heute 4,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 auf acht Milliarden Euro steigern.

Energie-Management ist Chefsache

Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und zuständig für den Unternehmensbereich Energie- und Gebäudetechnik, sagte vor den Journalisten: „Steigende Energiekosten und höhere rechtliche Anforderungen sind wesentliche Gründe für das weltweit starke Marktwachstum für Energie- und Gebäudetechnik. Energie-Management ist Chefsache geworden.“ Gleichzeitig steige der Anspruch an den Komfort und die Sicherheit von Gebäuden. Das führe zu einer steigenden Nachfrage nach Energieeffizienz- und Sicherheitstechnik sowie Dienstleistungen. Sensorik und Vernetzung böten hier ganz neue technische Möglichkeiten.
Laut Hartung entfallen 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs auf den Gebäudebestand. Damit böten Gebäude das größte Energieeinsparpotenzial und seien der wichtigste Ansatzpunkt, um die Klima- und Energieeffizienzziele zu erreichen. Dabei habe der Wärmemarkt den größten Anteil am Energiemarkt: 75 Prozent aller installierten Heizanlagen seien nicht energieeffizient. Die energetische Optimierung eines Gebäudes durch neue, effiziente Brennwerttechnik unter Einbindung von erneuerbaren Energien, ist heute einfach möglich, so Hartung. Es gebe noch enorme, ungenutzte Möglichkeiten, die Energieeffizienz in bestehenden Gebäuden durch verfügbare Technik deutlich zu verbessern. Gerade die energetische Optimierung eines Gebäudes sei heute einfach und zügig möglich, etwa bei der Erneuerung alter Heiztechnik.

Kernkompetenz Energieumwandlung

Eine Kernkompetenz von Bosch seit Gründung des Unternehmens sei die Energieumwandlung. Besitzern von Wohn- und gewerblichen Gebäuden biete Bosch die Kombination aus Technik und Service. Hartung: „Bosch-Lösungen verknüpfen und steuern Erzeugung und Verbrauch von Strom und Wärme intelligent. Die Energieversorgung wird damit noch effizienter, intelligenter und zugleich dezentraler.“ Gute Wachstumschancen sieht Bosch auch aus den technischen Möglichkeiten durch den Einsatz von Sensorik, IP-Anbindung und Vernetzung von Geräten in der Energie- und Gebäudetechnik. Bosch erwartet, dass schon bis 2015 rund 75 Prozent der Menschen Zugang zum Internet haben und mehr als sechs Milliarden Dinge mit dem Internet verbunden sind. Diese Entwicklung werde auch den Markt für Energie- und Gebäudetechnik in den kommenden Jahren stark verändern und neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ermöglichen. Bosch habe in diesem Bereich bereits einige Erfahrung, zum Beispiel mit mehr als 25.000 vernetzten Heizungsprodukten im Markt, 2014 werde Bosch voraussichtlich 50.000 internetfähige Heizthermen verkaufen.

Intelligente Vernetzung von Energiesystemen

Zusätzliche Möglichkeiten, um Heizungssysteme in Gebäuden zu optimieren, biete Smart Heating. Damit sei die intelligente Vernetzung von Heizungsanlagen gemeint, die beispielsweise über ein Smartphone oder einen Tablet-Computer gesteuert werden können. Bosch habe in diesem Bereich bereits zahlreiche Produkte im Angebot, welche die spezifischen Anforderungen der einzelnen Ländermärkte erfüllen: Heizkessel der Bosch Thermotechnik-Marke Buderus seien in Gebäudesteuerungssysteme wie RWE Smart Home oder MyGekko integrierbar. In Schweden biete Bosch Thermotechnik eine App an, die für den Betrieb von Elektro-Wärmepumpen den jeweils günstigsten Stromtarif ermittelt.
#bild2 In gewerblichen Gebäuden sei die intelligente Vernetzung von Energiesystemen schon heute bedeutend. Bosch biete Lösungen für intelligent vernetzte Warmwasser- und Heizsysteme, hocheffiziente Anlagen für Kraft-Wärme-Kopplung und zur Verstromung von Abwärme (ORC-Systeme), Blockheizkraftwerke (BHKW) sowie Stromspeicherlösungen und professionelle Energieeffizienzberatung. Die Bosch-Ingenieure würden auch verborgene Effizienzpotenziale heben: Die Lüftung nach dem tatsächlichen Bedarf steuern, die Abwärme aus der Produktion für die Heizung der Verwaltung nutzen – mit solchen Maßnahmen erreichten die Bosch-Experten in gewerblichen Gebäuden im Schnitt eine Energieersparnis von 20 Prozent.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

Stadtwerke Lübeck: Kommunale Partnerschaft erweitert

[08.12.2025] Stadtwerke Lübeck Solutions hat drei neue kommunale Partner gewonnen, die sich als Kommanditisten an der Digitaleinheit beteiligen. Mit der Stadt Mölln, dem Kreis Segeberg und der IT-Allianz Nord soll die Entwicklung skalierbarer Lösungen für die öffentliche Verwaltung vorangetrieben werden. mehr...

Trianel: Award für Nachhaltigkeitsbericht

[03.12.2025] Trianel hat für seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht nach dem ESRS VSME Standard den Exzellenz Status der ESG Transparency Awards 2025 erreicht. mehr...

Kreis Dingolfing-Landau: Bezug von Ökostrom verlängert

[03.12.2025] Der Landkreis Dingolfing-Landau bezieht auch in den kommenden drei Jahren zertifizierten Ökostrom der Stadtwerke Dingolfing. Die Stadtwerke gingen erneut als wirtschaftlichster Anbieter einer bundesweiten Ausschreibung hervor. mehr...

Konstanz: Gründung von Wärmeverbund

[27.11.2025] Die Stadtwerke Konstanz gründen gemeinsam mit Solarcomplex eine Gesellschaft für den Aufbau eines regenerativen Wärmeverbunds im neuen Stadtteil Hafner. Der Entscheidung des Gemeinderats zufolge soll Wärmeversorgung Hafner Wärmepumpen und eine eigene Photovoltaikanlage bündeln. mehr...

Stadtwerke Fürstenfeldbruck: Digitaler Assistent im Kundenservice

[26.11.2025] Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck setzen seit Mitte November auf einen KI-basierten Telefonassistenten, um ihre Erreichbarkeit zu verbessern. Der digitale Mitarbeiter namens Oskar beantwortet Anrufe rund um die Uhr und übernimmt erste Kundenanliegen selbstständig. mehr...

JUWI: Grüner Strom für Stahlproduktion

[19.11.2025] Feralpi Stahl und der Projektentwickler JUWI wollen prüfen, ob Wind- und Solarkraft aus Sachsen künftig grünen Strom für die Stahlproduktion in Riesa liefern kann. Die Unternehmen sehen darin einen möglichen Schritt zu klimafreundlicherem Stahl und zu mehr regionaler Wertschöpfung. mehr...

sewikom/BeSte Stadtwerke: Start von kombinierten Tarifen

[18.11.2025] sewikom und BeSte Stadtwerke starten kombinierte Tarife für Glasfaserinternet, Ökostrom und Gas in mehreren Kommunen des Kreises Höxter. Die Kooperation soll Haushalten günstigere Konditionen und einen einfacheren Einstieg in die nachhaltige Energieversorgung bieten. mehr...

Stadtwerke Bocholt Gruppe: Übernahme der Stadtwerke Rhede

[07.11.2025] Die Stadtwerke Rhede schließen sich Anfang November 2025 der Stadtwerke Bocholt Gruppe an, um die Energie- und Wasserversorgung in der Region zukunftssicher zu stärken. Für Kundinnen und Kunden sollen sich dabei weder Tarife noch bestehende Angebote ändern. mehr...

dena: Energy Efficiency Awards 2025 vergeben

[06.11.2025] Auf dem dena-Energiewende-Kongress in Berlin sind fünf Unternehmen mit dem Energy Efficiency Award 2025 geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt innovative Projekte, die zeigen, wie Energiewende und Klimaschutz in der Wirtschaft vorankommen. mehr...

Steag Iqony: Übernahme von Uniper Wärme abgeschlossen

[04.11.2025] Die Steag Iqony Group hat die Übernahme von Uniper Wärme abgeschlossen und stärkt damit ihre Position im Fernwärmemarkt im Ruhrgebiet. Laut Unternehmensangaben soll die Wärmeversorgung in der Region sicherer und klimafreundlicher werden. mehr...

Frankfurt am Main: Mainova bleibt Energiepartnerin

[04.11.2025] Die Stadt Frankfurt am Main bezieht auch ab 2026 weiter Strom und Erdgas von Mainova. Der regionale Energiedienstleister versorgt tausende kommunale Gebäude und stellt vollständig Ökostrom bereit. mehr...

EnBW: Gründung des Energy Launchpad

[28.10.2025] Mit dem Energy Launchpad haben EnBW und Partner aus Wissenschaft, Industrie und Start-up-Szene eine neue europäische Plattform für Energieinnovation ins Leben gerufen. Ziel ist es, grenzüberschreitend Lösungen für ein widerstandsfähiges und nachhaltiges Energiesystem zu entwickeln. mehr...

MVV Energie/Stadtwerke Offenbach: Partnerschaft verlängert

[14.10.2025] MVV Energie und die Stadtwerke Offenbach Holding haben ihre Partnerschaft bei der Energieversorgung Offenbach (EVO) vorzeitig bis Ende 2040 verlängert. Damit wollen die Partner die Eigenständigkeit der EVO sichern und den Ausbau der Energieinfrastruktur in Offenbach langfristig absichern. mehr...

Trianel Erneuerbare Energien: Zehnjähriges Jubiläum

[13.10.2025] Trianel Erneuerbare Energien feiert sein zehnjähriges Bestehen. Das kommunale Unternehmen blickt auf den Aufbau eines der größten Stadtwerke-Portfolios für Wind- und Solarenergie in Deutschland zurück. mehr...

STADTWERKE AWARD 2025: Vier Projekte ausgezeichnet

[09.10.2025] Vier Projekte aus Deutschland und Österreich sind mit dem STADTWERKE AWARD 2025 ausgezeichnet worden. Die Preisträger zeigen, wie Stadtwerke mit Künstlicher Intelligenz, Digitalisierung, Wasserstofftechnologien und gesellschaftlichem Engagement die Energiewende vorantreiben. mehr...