TeningenWachsendes Wärmenetz
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Das Teninger Wärmenetz wächst auch im Jahr 2024.
(Bildquelle: endura kommunal)
In der baden-württembergischen Gemeinde Teningen sollen noch mehr Haushalte an das lokale Wärmenetz angeschlossen werden. Wie das Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner mitteilt, hat der Netzbetreiber – die Nahwärmeversorgung Teningen (NWT) – nun grünes Licht für den mittlerweile vierten Bauabschnitt gegeben. Es werde nicht nur das Wärmenetz im Quartier Oberdorf erweitert. Auch die Anbindung des Neubaugebiets Gereut sei jetzt fest eingeplant. Insgesamt soll das Netz um rund 3,4 Trassenkilometer erweitert werden. Bis Ende 2024 sollen rund 100 weitere Haushalte angeschlossen werden. Ingesamt nutzen dann 350 Haushalte im Ort das Wärmenetz.
Dieses soll außerdem effizienter werden, wie Sterr-Kölln und Partner mitteilt. Ein neuer Pelletkessel erhöhe die Wärmemenge von derzeit rund 4.000 Megawattstunden (MWh) pro Jahr auf rund 7.800 MWh. In den kommenden Jahren werde zudem der alte Holzhackschnitzelkessel in der Heizzentrale ersetzt.
Hoher Anteil Erneuerbarer
In einem zweiten Schritt wird laut Sterr-Kölln & Partner in den Jahren 2025 bis 2027 eine Machbarkeitsstudie zur klimafreundlichen Transformation des Wärmenetzes umgesetzt. „Künftig sollen der Pelletkessel, der Holzhackschnitzelkessel, eine Grundwasserwärmepumpe, eine Solarthermieanlage und ein Gas-Spitzenlastkessel klimaneutral Wärme erzeugen“, erklärt Christian Schmidt von Sterr-Kölln & Partner. Aktuell liegt der Anteil der erneuerbaren Energien inklusive der Abwärme im Teninger Wärmenetz bei 84 Prozent, heißt es in der Meldung weiter. Im Landesdurchschnitt seien es 16 Prozent.
Neben den Heizkesseln nutze das Netz auch die Abwärme aus einer Biogasanlage mit 250 Kilowatt thermischer Leistung. Drei Pufferspeicher mit insgesamt 54 Kubikmeter Fassungsvermögen speichern Wärme zwischen, bis diese von den Haushalten oder dem Freibad benötigt werde. In Gebäuden mit hohen Verbräuchen seien spezielle Übergabestationen mit Wärmerückgewinnung im Rücklauf eingebaut. Derzeit werde geprüft, ob künftig noch mehr Abwärme der Biogasanlage vor Ort genutzt werden kann, oder ob eine Großwärmepumpe in den Erzeugermix aufgenommen werden soll.
Wärmepreis konkurrenzfähig
Die Teninger Nahwärme ist im Vollkostenvergleich konkurrenzfähig mit Wärmepumpen und Pelletkesseln, erklärt Sterr-Kölln & Partner. Ein Grund dafür sei, dass die Gemeinde 75,1 Prozent der Anteile an der NWT halte. Der Rest entfalle auf eine regionale Beteiligungsgesellschaft. Die Verbraucherinnen und Verbraucher seien zudem weniger stark von Preissteigerungen betroffen, da der zentrale Einkauf die Brennstoffkosten verringert und der CO2-Anteil kontinuierlich sinke.
Die 12.000-Einwohner-Gemeinde Teningen hat schon vor zehn Jahren die Weichen für eine kostengünstige und umweltfreundliche Wärmeversorgung gestellt. Denn mit eben diesen Zielen wurde 2014 die NWT gegründet. Der erste Abschnitt des Wärmenetzes wurde 2015 im Quartier Oberdorf errichtet. 2018 erfolgte dort laut Sterr-Kölln & Partner der zweite Bauabschnitt. 2019 kam ein zweites Wärmenetz im Ortsteil Heimbach hinzu, ab 2020 der dritte Bauabschnitt im Oberdorf. 2022 und 2023 baute die NWT ein drittes Wärmenetz im Ortsteil Köndringen.
Sterr-Kölln & Partner steht dem kommunalen Versorger sowie der Kommune laut eigenen Angaben seit der ersten Stunde kompetent zur Seite. Das Beratungsunternehmen unterstütze bei der kaufmännischen Betreuung des Netzes, der rechtlichen Ausgestaltung von Wärmelieferverträgen, berate in Wirtschaftlichkeits- und Finanzierungsfragen und zeige auf, wie der Versorger sein Netz über die Jahre hinweg erfolgreich ausbauen kann.
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