Montag, 14. April 2025

PotsdamVorreiter für grüne Wärmeversorgung

[10.07.2023] Der Potsdamer Stadtteil Krampnitz gilt als Vorzeigeprojekt für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Das geht jetzt aus dem überarbeiteten EnergiekonzeptPLUS des Energieversorgers Energie und Wasser Potsdam hervor.
Das Potsdamer Quartier Krampnitz ist in Sachen klimaneutraler Wärmeversorgung Vorreiter.

Das Potsdamer Quartier Krampnitz ist in Sachen klimaneutraler Wärmeversorgung Vorreiter.

(Bildquelle: Landeshauptstadt Potsdam/Olaf Gutowski)

Der Energieversorger Energie und Wasser Potsdam (EWP) hat jetzt das neue EnergiekonzeptPLUS vorgestellt. Daraus geht hervor, dass der neue Stadtteil Potsdam-Krampnitz Vorreiter bei der Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung ist. Wie die Stadt Potsdam mitteilt, gelingt in Krampnitz durch die konsequente Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung für das geplante Nahwärmenetz ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität.
„Wir nutzen in Krampnitz die große Chance, ein neues Stadtquartier nahezu vollständig mit Wärme aus erneuerbaren Energien zu versorgen und damit Vorreiter der Energiewende zu werden“, sagt Thomas Niemeyer, Projektleiter Quartierslösungen der EWP. „Die durchgängig sanierte und neue Gebäudestruktur ermöglicht es uns, ein Wärmenetz aufzubauen, in dem wir mit verschiedenen Wärmepumpentechnologien den Großteil der Wärme aus lokaler Umweltenergie gewinnen können. Damit erreichen wir auf jeden Fall den Standard der CO2-Neutralität gemäß Masterplan Klimaschutz. Selbst der deutlich strengeren Definition von Klimaneutralität nach BISKO, wonach der Ausstoß klimaschädlicher Gase gleich sein muss, können wir uns deutlich annähern“, so Niemeyer weiter.

Energiekonzept bereits 2018 vorgelegt

Nach Angaben der Stadt Potsdam hatte die EWP bereits 2018 ein Energiekonzept für Krampnitz vorgelegt. Dieses Konzept haben die EWP und der Entwicklungsträger Potsdam (ETP) weiterentwickelt, weil veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen einen deutlich stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien ermöglichen. „Die Weiterentwicklung seit November 2021 hat einen echten Schub gebracht“, sagt Andreas Dietrich, technischer Geschäftsführer der Krampnitz Energie (KE), einer Tochtergesellschaft der EWP. „Wir werden die CO2-Emissionen im Laufe der Zeit kontinuierlich senken. So wird die neue Wärmeerzeugung perspektivisch bis zu 96 Prozent weniger CO2 ausstoßen, als wir in unserem bisherigen Konzept angenommen haben.“
Dies resultiere vor allem aus dem Einsatz unterschiedlichster Wärmepumpentechnologien wie Großluftwärmepumpen, Grundwassergeothermie und Abwasserwärmerückgewinnung, so die Stadt Potsdam. Auch die Wärme des Krampnitzsees werde genutzt. Der Strom für den Betrieb dieser Anlagen soll möglichst vor Ort erzeugt werden. So planen die EWP, neben einer Freiflächen-Solaranlage auch die Dachflächen der Quartiersgaragen in die Stromerzeugung einzubeziehen.

Hohes Geothermie-Potenzial

Eckard Veil, Geschäftsführer der EWP, richtet sein Augenmerk insbesondere auf die Geothermie: „Wir haben in Krampnitz von September 2022 bis Mai 2023 eine Probebohrung für Grundwasser-Geothermie durchgeführt. Die Ergebnisse waren besser als erwartet. Die Grundwassergeothermie wird also einen erheblichen Teil der Wärme liefern, die wir in Krampnitz benötigen. Perspektivisch werden wir diese oberflächennahe Geothermie durch Tiefengeothermie ergänzen. Darüber hinaus werden wir unter verschiedenen Gebäuden großflächige Erdwärmesondenfelder in den Boden bringen, die uns ebenfalls mit Wärme versorgen. Geothermie ist eindeutig die Schlüsseltechnologie für Krampnitz.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

DStGB/PD: Praxisleitfaden für kommunale Wärmeplanung

[11.04.2025] Ein neuer Praxisleitfaden soll Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Entwickelt wurde er aus den Erfahrungen von zehn Kommunen, die bereits erste Schritte in Richtung Wärmewende gegangen sind. mehr...

rhenag: Eisspeicherprojekt in Rommerskirchen-Widdeshoven

[09.04.2025] Im nordrhein-westfälischen Rommerskirchen-Widdeshoven hat rhenag Energie ein innovatives Eisspeicherprojekt gestartet, das ein ganzes Neubaugebiet mit klimaneutraler Wärme versorgen soll. mehr...

Scharbeutz: Konzept für Wärmeplanung zugestimmt

[09.04.2025] Die Gemeinde Scharbeutz hat den von Green Planet Energy entwickelten Wärmeplan beschlossen und sich damit frühzeitig zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bekannt. mehr...

NTT DATA: Wärmekonzept für Berlin-Spandau

[07.04.2025] Ein neues Wärmekonzept in Berlin-Spandau nutzt die Abwärme eines Bestandsrechenzentrums von NTT DATA zur Versorgung des Neubaugebiets Das Neue Gartenfeld. Quartierswerk Gartenfeld setzt dabei auf eine nachhaltige Lösung, die CO2-freie Wärme für mehr als 10.000 Menschen bereitstellt. mehr...

Dillingen: Weiterer Ausbau des Wärmenetzes

[03.04.2025] Die Stadt Dillingen und die energie schwaben Gruppe bauen jetzt das Wärmenetz in der historischen Altstadt weiter aus. mehr...

Stadtwerke Hattingen: Potenzialanalyse abgeschlossen

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärme-Institut Essen haben ihre Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung abgeschlossen. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. mehr...

Nürnberg: Zwei Studien zur Wärmespeicherung

[31.03.2025] Saisonale Wärmespeicher könnten eine zentrale Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen. Zwei Studien der FAU Erlangen-Nürnberg und der TH Nürnberg Georg Simon Ohm analysieren, welche Technologien und Speichergrößen für den Energieversorger N‑ERGIE wirtschaftlich und technisch sinnvoll sind. mehr...

MVV: Flusswärmepumpe in Planung

[24.03.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant eine der größten Flusswärmepumpen Europas. Die neue Anlage soll ab 2028 bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und durch einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer ergänzt werden. mehr...

Rheinland-Pfalz: Stand zur Wärmeplanung

[24.03.2025] Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Kommunen haben bereits mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. mehr...

GISA: Nutzung von Abwärme aus Rechenzentrum

[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger. mehr...

Ibbenbüren: Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen

[20.03.2025] Die Stadt Ibbenbüren hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und stellt damit die Weichen für die lokale Wärmewende. mehr...

Borkum: Wärmeplanung gestartet

[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt. mehr...

KEA-BW: Wärmeatlas BW ist online

[19.03.2025] Der neue Wärmeatlas Baden-Württemberg bietet Kommunen eine detaillierte Übersicht über den Wärmebedarf von Gebäuden und unterstützt sie bei der Planung ihrer zukünftigen Wärmeversorgung. mehr...

Frankfurt am Main: Wärmeplan soll 2026 vorliegen

[17.03.2025] Die Stadt Frankfurt hat den Energieversorger Mainova, das Fraunhofer-Institut IFAM, e-think-energy research und IREES mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans beauftragt. Die Unternehmen sollen eine zukunftsweisende Strategie für eine klimaneutrale Wärmeversorgung der Mainmetropole entwickeln. mehr...

Schleswig-Holstein: Wärmekompetenzzentrum und -potenzialkarten gehen an den Start

[14.03.2025] Mit dem neuen Wärmekompetenzzentrum und den Wärmepotenzialkarten erhalten die Kommunen in Schleswig-Holstein gezielte Unterstützung bei der kommunalen Wärmeplanung. Während das Wärmekompetenzzentrum die Gemeinden beratend begleitet, bieten die Wärmepotenzialkarten eine wichtige Entscheidungsgrundlage für wirtschaftlich tragfähige Wärmenetze. mehr...