DänemarkVon den Nachbarn lernen

Im Offshore-Windpark Burbo Bank Extension bei Liverpool setzt Dong Energy auf die Turbinen V164-8.0 MW des Herstellers MHI- Vestas.
(Bildquelle: obs/Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH/DONG Energy)
Bis 2020 will Deutschland den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch auf 18 Prozent steigern. Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster) empfiehlt hierfür einen Blick zu den dänischen Nachbarn. Bereits in den 80er Jahren habe Dänemark damit begonnen, seine Energiepolitik zu revolutionieren und auch heute noch gelte es als Vorbild für Deutschland.
So hatte Dänemark bereits im Jahr 2015 Windparks mit einer Gesamtleistung von über fünf Gigawatt installiert und konnte damit 42 Prozent seines Strombedarfs decken. Auch im windärmeren Jahr 2016 haben die dänischen Windräder noch 37 Prozent der Elektrizität produziert.
Aber auch im Bereich Wärmeversorgung gelten die Dänen als Vorbild. Ihr Ziel ist es, bis zum Jahr 2035 Fernwärme zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, habe der Staat bereits den Einbau von Öl- und Gaskesseln sowohl in Neubauten als auch im Gebäudebestand verboten. Außerdem verfügen die meisten Städte über ein ausgeklügeltes Wärmeversorgungssystem. Der Ballungsraum Kopenhagen ist dabei besonders gut aufgestellt, meldet das EEHH-Cluster. Über eine Million Menschen seien hier an die Fernwärme angeschlossen, die außerdem zur Hälfte aus Biomasse erzeugt werde. Jan Rispens, Geschäftsführer vom Cluster EEHH, sagt: „Für die künftige Wärmeversorgung in Deutschland mit hohem Anteil erneuerbare Energien kann viel von den dänischen Erfahrungen gelernt werden, auch wenn nicht alles eins-zu-eins übertragbar sein wird. Vor allem die sehr langfristige und konsequente Festlegung der politischen Rahmenbedingungen ist für Unternehmen und Investitionen entscheidend.“
Dänische Vorbilder
Auch macht das Cluster auf Leuchtturmprojekte dänischer EEHH-Mitglieder aufmerksam. So habe das Unternehmen Danfoss im vergangenen Jahr ein umfassendes CO2-Heiz-Kühlsystem in einem dänischen Supermarkt installiert. Durch eine intelligente Vernetzung aller Kühlgeräte könne die erzeugte Abwärme abgeleitet werden und insgesamt 20 Haushalte in der Umgebung mit Wärme versorgen. Auch im Bereich der thermischen Energiespeicherung sei Danfoss aktiv. So speicherten in einem Quartier Tanks mehrere Tage lang heißes Wasser. Danfoss-Chef Niels B. Christiansen erläutert: „Während einer windigen Nacht, in der man Windstromüberschuss hat, kann man Strom einfach in Wärme umwandeln und als heißes Wasser speichern. Wenn wir morgens heiß duschen wollen, bekommen wir die Wärme aus dem Quartierssystem.“
Cluster-Mitglied Dong Energy sei hingegen der größte Entwickler und Betreiber von Offshore-Windparks. Vor über 25 Jahren habe das Unternehmen in Dänemark mit Vindeby den ersten Offshore-Windpark der Welt gebaut. Inzwischen hat das Unternehmen mehr als 1.000 Windkraftanlagen auf See installiert. Das ehrgeizige Ziel von Dong Energy laute, bis 2020 mehr Megawatt zu installieren als in den vergangenen 25 Jahren zusammen. Zuletzt nahm Dong Energy den Offshore-Windpark Burbo Bank Extension in der Nähe von Liverpool in Betrieb. Jede einzelne der eingesetzten Turbinen V164-8.0 MW des Herstellers MHI- Vestas produzierten mehr Energie als ganz Vindeby zusammen. Derselbe Turbinentyp werde auch beim deutschen Windpark Borkum Riffgrund 2 eingesetzt. Zuletzt baute Dong Energy in Deutschland Gode Wind 1 und 2.
Das EEHH-Mitglied Vestas produziert seit 1979 Windräder und sei heute Weltmarktführer. Insgesamt habe Vestas weltweit mehr als 83 GW in 75 Ländern installiert. Künftig will das Unternehmen die V164 in der dänischen Hafenstadt Esbjerg produzieren. Die Windenergieanlage hat eine Leistung von 9,5 MW und 80 Meter lange Rotorblätter. Ende vergangenen Jahres habe ein Prototyp innerhalb von 24 Stunden 216.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit halte die Turbine den Weltrekord.
Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation
[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...
VKU: Neustart der Energiewende gefordert
[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...
Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung
[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie
[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...
EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal
[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...
BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik
[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...
dena: Klare Regeln für die Energiewende
[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...
Schleswig-Holstein: Zentrum für Energiewendeforschung gegründet
[14.02.2025] Schleswig-Holstein hat zum Jahresbeginn 2025 ein Landeskompetenzzentrum Energiewendeforschung eingerichtet. Es soll die Energiewendeforschung im Land bündeln, Innovationen vorantreiben und eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Begleitung der Transformation zur Klimaneutralität spielen. mehr...
BDEW: „Energie, die Zukunft schafft“
[12.02.2025] Der BDEW gibt Handlungsempfehlungen zur Bundestagswahl und für die neue Bundesregierung. Wichtige Punkte sind: das Gesamtsystem in den Blick nehmen, Effizienzpotenziale heben, Weichen für neue steuerbare Leistung jetzt stellen und Versorgungssicherheit gewährleisten. mehr...
Rheinland-Pfalz: Erneuerbare gewinnen an Fahrt
[29.01.2025] Beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat Rheinland-Pfalz seine Ziele für 2024 übertroffen. Mit deutlichen Zuwächsen bei Wind- und Solarenergie sieht sich das Land auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040. mehr...
Bundestag: Einigung über einige Energiegesetze
[27.01.2025] Der BDEW begrüßt die fraktionsübergreifende Einigung bei zentralen Energiegesetzen durch SPD, Bündnis 90/Die Grünen und CDU/CSU. mehr...
Wolfsburg: Entwurf zur Ausweisung neuer Windenergieflächen liegt vor
[21.01.2025] Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat einen ersten Entwurf zur Ausweisung neuer Windenergieflächen vorgelegt. In Wolfsburg stehen dabei drei mögliche Erweiterungsgebiete im Fokus, deren Bewertung nun durch Stadtverwaltung und Politik erfolgt. mehr...
DVGW: Klare politische Weichenstellungen gefordert
[20.01.2025] Der DVGW hat zum Jahresauftakt klare politische Weichenstellungen für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und die Energiewende gefordert. In Berlin präsentierte der Verband seine energie- und wasserpolitischen Forderungen, darunter die Schaffung regulatorischer Sicherheit und Investitionen in eine flächendeckende Wasserstoffversorgung. mehr...
CO2-Emissionen: Historischer Tiefstand
[08.01.2025] Deutschland hat im Jahr 2024 seine Treibhausgasemissionen um 18 Millionen Tonnen gesenkt und damit das nationale Klimaziel erreicht. Das zeigen aktuelle Zahlen von Agora Energiewende. Haupttreiber der Emissionsminderung war der Energiesektor. mehr...
ZSW/BDEW: Rekordjahr für Erneuerbare
[16.12.2024] Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen von ZSW und BDEW lieferten Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms. mehr...