Mittwoch, 16. April 2025

Schleswig-HolsteinVereinbarung für Westküstenleitung

[12.03.2013] Mit einer Realisierungsvereinbarung wollen das schleswig-holsteinische Energiewendeministerium, Netzbetreiber TenneT und die Kreise Dithmarschen und Nordfriesland den Bau der Westküstenleitung voranbringen.
Stromleitungsbau: In Schleswig-Holstein soll eine Westküstenleitung entstehen.

Stromleitungsbau: In Schleswig-Holstein soll eine Westküstenleitung entstehen.

(Bildquelle: TenneT TSO GmbH)

Das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein, der Netzbetreiber TenneT sowie die Kreise Dithmarschen und Nordfriesland wollen mit einer gemeinsamen Realisierungsvereinbarung den Bau der Westküstenleitung weiter vorantreiben. Wie das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein mitteilt, sind dabei ein Zeitplan für die Planung sowie ein Dialogprozess mit Bürgern und Verbänden die Kernpunkte. „In der Region ist der Netzausbau an sich weitgehend anerkannt, aber es gibt noch viele Fragen und vor allem den Wunsch die Trasse verträglich zu gestalten“, sagt Jörn Klimant, Landrat in Dithmarschen. „Die Menschen haben Anspruch auf eine gute Planung. Wir rufen unsere Bürgerinnen und Bürger deshalb auf, sich aktiv im Dialogprozess einzubringen, um für die Region die beste Lösung zu finden.“
Wie das Ministerium mitteilt, strebt TenneT laut dem mit dem Energiewendeminisierium und den Kreisen vereinbarten Zeitplan, die Planfeststellungsunterlagen für den ersten Abschnitt Ende des ersten Quartals 2013 und für den letzten Abschnitt im Quartal 2015 einzureichen. Jeweils abschnittsweise werde dann über die Anträge auf Planfeststellung entschieden. Gemeinsames Ziel sei es, dass sich die Westküstenleitung Ende 2017 auf allen Abschnitten im Bau befinde. „Wir setzen darauf, das erste Teilstück 2015 und die gesamte Leitung von Brunsbüttel nach Niebüll 2018 in Betrieb nehmen zu können“, sagt Lex Hartmann, Mitglied der Geschäftsführung von TenneT.
Laut Ministerium haben das Land, die Kreise und der Netzbetreiber zudem einen gemeinsamen Dialogprozess unter der Federführung Schleswig-Holsteins vereinbart. Ziel sei es, betroffene Bürger sowie Träger öffentlicher Belange und Verbände frühzeitig zu informieren und einzubeziehen. Vor diesem Hintergrund werde es in der Region ab April 2013 ein knappes Dutzend kommunaler Veranstaltungen geben. Träger öffentlicher Belange, Initiativen und Verbände werden sich zudem im Rahmen so genannter Facharbeitsgruppen einbringen können. Erste Ergebnisse der Diskussionen sollen bei einer Konferenz Mitte Juni präsentiert werden, so das Energiewendeministerium. „Bei einem derartig großen Infrastrukturprojekt werden wir nicht alle glücklich machen können, aber jeder soll eine faire Chance haben, sich zu informieren, unsere Entscheidungsprozesse transparent nachzuvollziehen und seine Sicht der Dinge einzubringen“, sagt Robert Habeck, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein.
Wie der Pressemitteilung weiter zu entnehmen ist, werden 2020 rund acht bis zehn Prozent des deutschen Strombedarfs durch Windenergie aus Schleswig-Holstein gedeckt, von dem nahezu die Hälfte an der Westküste produziert wird. Der Bau der Leitung von Brunsbüttel nach Niebüll sei daher eines der zentralen Infrastrukturprojekte, um die Energiewende in dem Bundesland zu realisieren. Die Leitung sei zudem im Netzentwicklungsplan als notwendige Ausbaumaßnahme von der Bundesnetzagentur bestätigt und habe Eingang in das Bundesbedarfsplangesetz der Bundesregierung gefunden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

Stadtwerke Bochum: Verteilnetz wird digital

[16.04.2025] Die Stadtwerke Bochum wollen in Netztransparenz und Versorgungssicherheit investieren. Dazu werden die Ortsnetzstationen umgerüstet. mehr...

EIB: 400 Millionen für Ostsachsens Netze

[04.04.2025] Die EIB investiert 400 Millionen Euro in die Energiezukunft Ostsachsens. SachsenEnergie stärkt damit seine Stromnetze. mehr...

Mitnetz Strom: Weniger Netzeingriffe

[31.03.2025] Die Zahl der Eingriffe ins Stromnetz der Mitnetz Strom ist 2024 trotz eines neuen Rekordhochs bei den erneuerbaren Energien gesunken. Gründe dafür sind der fortschreitende Netzausbau sowie gezielte Maßnahmen zur Netzsteuerung. mehr...

procilon: Webservices für Marktkommunikation

[27.03.2025] Ab Juni 2025 müssen Marktteilnehmer im Strombereich die MaLo-Identifikation über APIs abwickeln. procilon bietet dafür eine Lösung. mehr...

Amprion: Bau von Gleichstromverbindung startet

[21.03.2025] Die Bauarbeiten für die Gleichstromverbindung A-Nord zwischen der Landesgrenze Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen und der Kreisgrenze Borken/Wesel beginnen in Kürze. Die Erdkabeltrasse soll Windstrom aus dem Nordseeraum aufnehmen und in Richtung Rheinland transportieren. mehr...

Netze BW: Erprobung neuer Technologien bei Leitungskontrolle

[11.03.2025] Netze BW testet jetzt innovative Technologien zur Inspektion von Hochspannungsleitungen. Zum Einsatz kommen unter anderem Drohnen, ein autonomes Luftschiff sowie KI-gestützte Bildanalyse, um die Effizienz und Sicherheit der Netzüberwachung zu verbessern. mehr...

SmartGridsBW: Monitoring gestartet

[17.02.2025] Die Umsetzung der Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0 wird ab sofort systematisch analysiert. Ein breit angelegter Monitoring-Prozess soll den aktuellen Stand erfassen, Herausforderungen identifizieren und Lösungsvorschläge entwickeln. mehr...

Kisters: Meilenstein zur §14a EnWG-Umsetzung

[11.02.2025] Die netzorientierte Ad-hoc-Steuerung in der Kisters-IT-Plattform ist bereits vier Monate vor Stichtag mit BDEW-API durchführbar. mehr...

Voltaris: Endspurt beim Forschungsprojekt AI-flex

[05.02.2025] Das Forschungsprojekt AI-flex entwickelt eine autonome KI zur Steuerung dezentraler Energiezellen, um erneuerbare Energien effizienter in die Stromnetze zu integrieren. Es befindet sich jetzt in der finalen Phase. mehr...

InnoCharge/ene’t: Infoportal zu Netzentgelten gestartet

[05.02.2025] InnoCharge und ene't haben ein neues Infoportal entwickelt, das Transparenz über die neuen Tarifstrukturen der Netzentgelte schaffen und Akteuren der Energiewirtschaft bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle unterstützen soll. mehr...

SachsenEnergie: HKW-Leitwarte wird modern

[31.01.2025] SachsenEnergie macht die Leitwarte im Heizkraftwerk Dresden fit für die Zukunft. Das soll eine bessere Versorgungssicherheit und Reaktionszeiten durch flexible Systemintegration und Großbildvisualisierung ermöglichen. mehr...

Stadtwerke Neuburg an der Donau: Modernisierung der Netzführung

[29.01.2025] Die Stadtwerke Neuburg an der Donau modernisieren jetzt ihre Netzführung mit der Smart Grid Operation Platform von Vivavis. mehr...

Reutlingen: EIB unterstützt Netzausbau

[17.01.2025] Die EIB stellt den Stadtwerken Reutlingen jetzt einen Kredit von 70 Millionen Euro zur Verfügung. Damit sollen Strom- und Wärmenetze in der Region modernisiert und ausgebaut werden. mehr...

WEMAG: Digi-Ortsnetzstation läuft

[14.01.2025] WEMAG Netz hat die erste digitale Ortsnetzstation mit Niederspannungsabgangsmessung im eigenen Netzgebiet in Betrieb genommen. Das soll die Versorgungssicherheit erhöhen. mehr...

Zukünftige Stromnetze: Transformation der Energieinfrastruktur

[10.12.2024] Am 29. und 30. Januar 2025 diskutieren Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Netzbetrieb auf der Tagung Zukünftige Stromnetze in Berlin über Strategien und Innovationen für die Transformation der Energieinfrastruktur. mehr...