RWEUnverzichtbar für die Energiewende
Die RWE baut einen der größten Batteriespeicher Deutschlands. Wie das Energieunternehmen mitteilt, entsteht an den Kraftwerksstandorten in Lingen (Niedersachsen) und Werne (Nordrhein-Westfalen) ein Batteriesystem mit einer Gesamtleistung von insgesamt 117 Megawatt (MW). Das Besondere daran sei, dass die Batterien virtuell mit den RWE-Laufwasserkraftwerken entlang der Mosel gekoppelt werden. Durch das Hoch- beziehungsweise Herunterregeln der Durchflussmenge an diesen Anlagen könne RWE so zusätzliche Leistung ebenfalls als Regelenergie bereitstellen. Durch die Kopplung lasse sich die Gesamtleistung der Batterien nochmal um gut 15 Prozent steigern. So arbeiten Batterien und Wasserkraftwerke quasi Hand in Hand, um zu Netzstabilität beizutragen. Das Investitionsvolumen für das Vorhaben betrage rund 50 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme werde für Ende 2022 angestrebt.
„Batteriespeicher sind unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende. Sie helfen dabei, die Schwankungen im Stromnetz auszugleichen, die mit dem wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien zunehmen. Unser Projekt setzt neue Maßstäbe und zeigt, wie wir dem Markt durch die intelligente Verknüpfung von Batterieleistung mit Laufwasserkraftwerken noch mehr Flexibilität zur Verfügung stellen können“, erklärt Roger Miesen, Vorstandsvorsitzender der RWE Generation.
NRW Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart (FDP) ergänzt: „Große Batteriespeicher der Megawattklasse leisten einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität in der neuen Energiewelt. Die Realisierung des Projekts an einem traditionsreichen Kraftwerkstandort wie Werne zeigt eindrucksvoll, wie mit Kompetenz und innovativen Technologien die sichere Energieversorgung der Zukunft gestaltet werden kann. RWE setzt mit seinen Batteriespeichern in Werne und Lingen neue Maßstäbe und kann ein Vorbild für viele weitere Vorhaben bei der Transformation unseres Energiesystems werden.“
Olaf Lies (SPD), Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, fügt dem hinzu: „Der Kraftwerksstandort Lingen ist ein Musterbeispiel für die Energiewende. Es ist beeindruckend, wie schnell hier die Transformation von einer herkömmlichen Stromproduktion hin zu einer modernen, klimafreundlichen Energiewelt vorangetrieben wird. In Lingen kommen Klimaschutz und Industrie zusammen. Das sichert Arbeitsplätze und Wohlstand in der Region. Industrie folgt Energie. Denn diese Investitionen in die Energieinfrastruktur entfalten Magnetwirkung für andere Industrieansiedlungen. Klimaschutz ist so viel mehr als bloße CO2-Einsparung. Klimaschutz führt so unseren Industriestandort in ein neues Zeitalter.“
Laut RWE umfasst das geplante System 420 Lithium-Ionen-Batterieracks, eingehaust in 47 Übersee-Containern, die sich auf zwei RWE Kraftwerksstandorte verteilen. Die Anlage am Gersteinwerk in Werne werde über eine Leistung von 72 MW verfügen, die am Standort Emsland in Lingen werde auf 45 MW kommen. Als Basis für die Entwicklung der Lösung diente exzellente Expertise im Umgang mit Batterien, tiefes Marktverständnis und große Erfahrungen mit dem Anlagenbetrieb, über welche die RWE allesamt verfüge. Das Unternehmen betreibe schon heute Batteriespeicher in den USA, in Deutschland und Irland. Weitere Großprojekte seien aktuell in der Umsetzung. Zeitgleich arbeite RWE an Projekten mit innovativen Technologien wie Redox-Flow-Speichern oder so genannten Second-Life-Batterien, bei denen ausgemusterte Elektroauto-Batterien stationär eingesetzt werden.
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