MVV EnergieUmsatz unter Druck
Der börsennotierte Energiekonzern MVV Energie spürt auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 die Auswirkungen des Umbaus des Energiesystems im Zuge der Energiewende. Auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz, die gestern (11. Dezember 2014) in Frankfurt am Main stattfand, meldete MVV Energie einen Umsatzrückgang um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern (Adjusted EBIT) lag bei 173 Millionen Euro, ein Minus von 17 Prozent. Stabil blieb hingegen der Gewinn nach Steuern und Abgaben. Wie im Vorjahr konnte der MVV-Vorstandsvorsitzende Georg Müller einen Jahresüberschuss in Höhe von 85 Millionen Euro vermelden. Auch die Anteilseigner können wieder mit einer Dividende von 90 Cent je Aktie rechnen. MVV Energie gehört mehrheitlich der Stadt Mannheim (50,1 Prozent), bedeutende Anteile halten die Unternehmen EnBW (22,5 Prozent), RheinEnergie (16,3 Prozent) und der französische Versorger GDF Suez (6,3 Prozent). Im Streubesitz befinden sich lediglich 4,8 Prozent der Anteile.
Gründe für den Umsatzrückgang
Als Begründung für den Umsatzrückgang nannte MVV-Chef Georg Müller insbesondere die niedrigen bis negativen Preise an den Strombörsen und den milden Winter. Der Konzern fahre bei den konventionellen Stromerzeugungsanlagen Verluste ein, sagte Müller. Der Vorstand ist aber überzeugt, dass sich die Investitionen in erneuerbare Energien auszahlen werden. MVV Energie habe inzwischen eine Erzeugungskapazität bei erneuerbaren Energien von 344 Megawatt (MW) am Netz, davon 174 MW aus Windkraft an Land. Die so erzeugte Strommenge lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 872 Millionen Kilowattstunden Strom (plus 16 Prozent gegenüber 2013/14), damit könne der Bedarf von 250.000 Drei-Personen-Haushalten gedeckt werden. Insgesamt liege der Anteil der Erneuerbaren- und KWK-Anlagen an der Stromerzeugung der MVV bei 51 Prozent. Müller sagte: „Andere reden von der Energiewende. Wir machen sie.“
Der MVV-Chef wies darauf hin, dass erneuerbare Energien längst die Leitfunktion auf dem deutschen Strommarkt inne haben. Die Unternehmensgruppe wolle deshalb weiter in den Ausbau der regenerativen Erzeugung investieren. Dazu diene auch die angestrebte Beteiligung an der juwi AG (20001+wir berichteten) und der Kauf des Projektentwicklers Windwärts (19848+wir berichteten). Allerdings ist der juwi-Deal noch nicht in trockenen Tüchern. Müller sagte, das Bundeskartellamt habe der Beteiligung bereits zugestimmt, aber die abschließenden Verträge mit den juwi-Eignern seien noch nicht unterzeichnet.
Stärkung der Kraft-Wärme-Kopplung
Der MVV-Vorstand zeigte sich überzeugt, dass auch künftig hocheffiziente konventionelle Kraftwerke benötigt werden, um die schwankende Stromeinspeisung aus Wind- und Sonnenkraft auszugleichen. MVV Energie setze dabei vor allem auf die weitere Stärkung der Kraft-Wärme-Kopplung, wie sie auch im Großkraftwerk Mannheim eingesetzt wird, an dem MVV Energie mit 28 Prozent beteiligt ist. Nach Angaben von MVV-Technik-Vorstand Werner Dub soll mit dem neuen Block 9 im Mai kommenden Jahres eine der modernsten und effizientesten Steinkohleanlagen in Europa in Betrieb gehen. Georg Müller bekräftigte deshalb die Forderung nach einer Reform des Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetzes als unverzichtbaren Baustein der energiepolitischen Rahmenbedingungen: „Ohne eine Novellierung wird das auch aus Klimaschutzgründen so wichtige Ziel der Bundesregierung eines Anteils von 25 Prozent der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung nicht zu erreichen sein.“
Positiver Ausblick
Im bereits laufenden Geschäftsjahr 2014/15 erwartet Müller wieder steigende Umsätze und ein Ergebnis vor Steuern zwischen 180 und 195 Millionen Euro. Grund für den positiven Ausblick seien die getätigten Investitionen, etwa der Kauf des Windparks Hungerberg in der Nähe des pfälzischen Kirchheimbolanden durch das Beteiligungsunternehmen Energieversorgung Offenbach oder die Inbetriebnahme des neuen Blocks im Großkraftwerk Mannheim. Auch die beiden neuen Anlagen in Großbritannien – das abfallgefeuerte Heizkraftwerk in Plymouth sowie das Biomasse-Kraftwerk in Ridham Dock, die in den nächsten Monaten ans Netz gehen – und eine neue Biomethananlage in Staßfurt in Sachsen-Anhalt (19170+wir berichteten) werden nach Angaben von Müller zum Umsatz- und Ergebnisanstieg beitragen. Zudem würden sich die Kosteneinsparungen in der Bilanz bemerkbar machen. Die Beschäftigten der MVV Energie AG habe das schon zu spüren bekommen: Die traditionelle Betriebsfeier des Unternehmens wurde abgesagt.
ITC AG: Barrierefreier Onlinezugang
[29.10.2024] Ab Mitte 2025 werden gesetzlich geregelte Mindeststandards für die Barrierefreiheit digitaler Services verpflichtend. Die ITC AG hat ihre Selfservice-Lösungen für Stadtwerke und Energieversorger bereits umfassend optimiert, um barrierefreie Onlinezugänge für Menschen mit Einschränkungen zu ermöglichen. mehr...
Trianel: Drei Hybridkraftwerke verkauft
[25.10.2024] Die Beteiligungsgesellschaft LHI Gruppe erwirbt drei Hybridkraftwerke von Trianel Energieprojekte. Die Anlagen, bestehend aus Solaranlagen und Batteriespeichern, können 14.200 Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgen. mehr...
Beschaffung: Win-win-Modell für alle Beteiligten
[09.10.2024] Der Energiekonzern Uniper unterstützt seine Kunden bei der Beschaffung grüner Energie. Instrumente wie Power Purchase Agreements und Herkunftsnachweise sichern die Versorgung mit sauberer Energie, schützen vor Preisschwankungen, fördern Innovationen und reduzieren Emissionen. mehr...
EnBW: Neue Beteiligungsrunde für Kommunen
[09.10.2024] EnBW startet im Juli 2025 die zweite Runde des Beteiligungsmodells „EnBW vernetzt“. Antragsberechtigte Kommunen in Baden-Württemberg können Anteile an Netze BW erwerben und so die Energieinfrastruktur aktiv mitgestalten. mehr...
Studie: Den digitalen Puls fühlen
[24.09.2024] Die aktuelle Studie Utility 4.0 von prego services und den Energieforen Leipzig hat untersucht, wie gut Energieversorger im digitalen Zeitalter aufgestellt sind. Ein Ergebnis: Zwischen den einzelnen Unternehmen bestehen zum Teil eklatante Unterschiede im Digitalisierungsgrad. mehr...
badenova: Dirk Sattur wird neuer Vorstand
[23.09.2024] Der Aufsichtsrat der badenova hat Dirk Sattur zum neuen Vorstand für Infrastruktur, Erzeugung, Personal und kommunales Engagement berufen. Der bisherige Alleinvorstand Hans-Martin Hellebrand wird Vorstandsvorsitzender. mehr...
WEMAG: Strompreise sinken ab 2025
[13.09.2024] Die Bundesnetzagentur sorgt ab Januar 2025 für eine gerechtere Verteilung der Kosten für den Netzausbau. Insbesondere Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden entlastet. mehr...
STADTWERKE AWARD 2024: Haßfurt, München und Worms siegen
[05.09.2024] Die Siegerprojekte des STADTWERKE AWARD 2024 kommen aus Haßfurt, München und Worms. mehr...
VKU-Stadtwerkekongress: Zu Gast in Hannover
[04.09.2024] Seit 25 Jahren ist der VKU-Stadtwerkekongress Branchen-Seismograf. In diesem Jahr findet er in Hannover statt. mehr...
Hamburg: Fusion der Netzgesellschaften
[30.08.2024] Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg fusionieren zur Hamburger Energienetze. Das neue Unternehmen steht im Zentrum der Weiterentwicklung der Hamburger Energie-Infrastruktur und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimaziele der Freien und Hansestadt. mehr...
Stadtwerk am See: Weichen für die Zukunft gestellt
[30.08.2024] Mit einem guten Jahresergebnis und umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien, Nahwärme und ÖPNV sieht sich das Stadtwerk am See für die Energie- und Mobilitätszukunft gut aufgestellt. mehr...
Stadtwerke Gießen: Neuer kaufmännischer Vorstand
[23.08.2024] Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Gießen hat Andreas Hergaß zum neuen kaufmännischen Vorstand bestellt. Der 57-jährige Diplom-Volkswirt tritt zum 1. September 2024 die Nachfolge von Jens Schmidt an und bringt umfangreiche Erfahrungen aus der Energiewirtschaft mit. mehr...
Landwärme: Insolvenz durch THG-Quoten-Verfall
[15.08.2024] Der Biomethanversorger Landwärme musste Insolvenz anmelden. Nach Angaben des Unternehmens ist der Preisverfall der THG-Werte dafür verantwortlich. Das Insolvenzverfahren soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. mehr...
EnBW: Gewinn schrumpft im ersten Halbjahr
[12.08.2024] EnBW legt ein gutes Halbjahresergebnis vor und will Investitionen in die Energiewende erhöhen. Das Ergebnis lag mit 2,6 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen. mehr...
Stadtwerke Bayreuth: Erfolgreiches Geschäftsjahr 2023
[06.08.2024] Trotz der Energiekrise konnten die Stadtwerke Bayreuth das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gewinn von 600.000 Euro abschließen. Der Umsatz belief sich auf 212 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert Geschäftsführer Jürgen Bayer ebenfalls ein positives Ergebnis. mehr...