Smart SCADAÜberspannungsschäden vermeiden
Netzbetreiber haften für Schäden an Haushaltsgeräten, die durch eine Überspannung nach einer Störung der Stromversorgung entstanden sind. So hat der Bundesgerichtshof in einem aktuellen Fall entschieden (18397+wir berichteten). Um solche Haftungsschäden zu vermeiden, entwickelt jetzt das Verbundprojekt Smart SCADA für Mittel- und Niederspannungsnetze eine Lösung. Wie die Firma IDS meldet, soll ein Verfahren entwickelt werden, das zuverlässige Aussagen über den Zustand eines Mittel- oder Niederspannungsnetzes erlaubt. Ziel sei es, die Überwachungs- und Steuerungslücke zu schließen, die zwischen den SCADA-Systemen im Höchst- und Hochspannungsbereich und den Daten aus Smart-Meter-Systemen in den Niederspannungsnetzen vorliegen. Während sich Höchst- und Hochspannungsnetze durch vorhandene Messtechnik bereits vollständig beobachten lassen, ist dies auf Verteilnetzebene aufgrund der Größe und der Topologie des Netzes vergleichsweise teuer und aufwendig. Mithilfe des neuen Verfahrens soll sich ohne den Einsatz neuer Messtechnik der Zustand des Nieder- und Mittelspannungsnetzes abschätzen lassen. Dafür werden Daten aus der vorhandenen Smart-Meter-Infrastruktur für Verbrauchsdaten mit prognostizierten Leistungsdaten für die Einspeisung erneuerbarer Energien sowie mit SCADA Systemen intelligent gekoppelt. Wie IDS meldet, ist damit künftig eine kosteneffiziente Überwachung und Steuerung des elektrischen Energiesystems auf Verteilnetzebene möglich. An dem Projekt sind neben IDS auch die Firma Meteocontrol, der Lehrstuhl für Energiesysteme und Energie-Management der Technischen Universität Kaiserslautern sowie die Stadtwerke Kaiserslautern beteiligt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert Smart SCADA mit rund 1,3 Millionen Euro.
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