Samstag, 23. November 2024

BWETrotz Havarien sind Windräder sicher

[10.01.2017] Der Bundesverband Windenergie reagiert auf die Vorwürfe wegen mangelnder Sicherheit von Windkraftanlagen: Herstellerstandards und Wartung seien extrem hoch und professionell. Anlass für den Wirbel waren vier Havarien binnen vier Wochen.

Nahe Hamburg und im mecklenburg-vorpommerschen Süderholz stürzen ein knapp 100 Meter hohes Windrad und ein 70 Meter hoher Windradturm um. In Zichow in der Uckermark bricht ein 40 Meter langer Flügel ab, in Leisning in Sachsen knickt ein 95 Meter hohes Windrad wie ein Strohhalm ein. Vier Havarien binnen vier Wochen, das befindet auch der Bundesverband Windenergie (BWE) für ungewöhnlich. Gegenüber dem Nachrichten-Portal Spiegel Online spricht ein BWE-Sprecher von durchschnittlich sechs bis sieben Zwischenfällen pro Jahr, meist durch einen Blitzschlag ausgelöst. Unter Berücksichtigung der rund 26.560 betriebenen Anlagen in Deutschland eine Zahl, die kaum der Rede wert ist. In Anbetracht der Schlagzeilen hat der Bundesverband Windenergie jetzt auf die Vorwürfe wegen mangelnder Sicherheit reagiert. So gehören Windkraftanlagen laut einer BWE-Mitteilung an die Presse zu den sichersten Bauwerken. Sie werden in Deutschland auf Basis der Richtlinie des Deutschen Insituts für Bautechnik (DIBt) typengeprüft und genehmigt. Ohne Typenprüfung keine Baugenehmigung. Während der Aufstellung findet eine Bauüberwachung statt. Und mit der Inbetriebnahme werden alle Komponenten, die Betrieb und Sicherheit beeinflussen können, abgenommen. Nach Angaben des BWE findet außerdem während des Betriebs alle zwei bis vier Jahre die Wiederkehrende Prüfung statt, bei der erneut der Anlagenzustand auf Sicherheit und ordnungsgemäße Wartung untersucht wird. Aufgrund des hohen Standards bei der Herstellung und professionellem Service und Wartung gibt der Verband die technische Verfügbarkeit von Windkraftanlagen mit 98 Prozent an. Die Schadenquote sei hingegen absolut gering. Hierfür sprächen auch die niedrigen Versicherungsprämien für Haftplicht von rund 60 Euro im Jahr und die Tatsache, dass die Versicherung für Maschinenbruch- und Ertragsausfall in der Regel in die Service- und Wartungsverträge einkalkuliert sei. Die Auswertung der wenigen Schadensereignisse trage hingegen dazu bei, die Anlagensicherheit weiter zu verbessern. Egal ob es sich um einen Brand, ein Problem mit dem Rotorblatt oder der gesamten Anlage handelt: Gutachter sollen im Auftrag der Betreiber und von Versicherungen jeden einzelnen Fall untersuchen. Werden dabei einzelne Bauteile als ursächlich anerkannt, würden in nachfolgenden Wartungen sämtliche baugleiche Anlagen überprüft. Auch im Falle der vier Havarien sei es nun angezeigt zu untersuchen, an welchem Bauteil der Unfall gelegen haben könnte, sagt der BWE-Sprecher gegenüber Spiegel Online. So viel wüsste man bereits: In Sachsen habe ein defektes Rotorblatt eine Kettenreaktion ausgelöst.



Stichwörter: Windenergie, BWE, Sicherheit


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Windenergie

Stadtwerke Amberg/VSB Deutschland: Gemeinsames Windenergieprojekt bei Köfering

[21.11.2024] Die Stadtwerke Amberg und VSB Deutschland haben jetzt den Startschuss für ein Windenergieprojekt südlich von Köfering nahe der A6 gegeben. mehr...

Das Bild zeigt eine Windkraftanlage im Bau. Der Turm steht bereits, im Vordergrund liegen die Rotoren auf dem Boden.

BWE: Ausschreibungen auf Rekordniveau

[05.11.2024] Der Ausbau der Windenergie an Land erreicht neue Höhen. Mit einem Ausschreibungsvolumen von über 4.000 Megawatt und einer robusten Genehmigungslage nähert sich Deutschland seinem Ziel von 10.000 Megawatt Windenergiezubau pro Jahr. mehr...

Rheinland-Pfalz: Neues Onlineportal für Windkraftausbau

[31.10.2024] Ab dem 1. November 2024 können interessierte Nutzer in Rheinland-Pfalz auf ein neues Flächenportal zugreifen, das den Ausbau der Windenergie im Land voranbringen soll. Das von Innenminister Michael Ebling und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) entwickelte Tool stellt umfangreiche Daten zu potenziellen Windkraftflächen bereit und ermöglicht eine detaillierte Planung. mehr...

Stadtwerke Tübingen: Neuer Solarpark in Bayern

[28.10.2024] Die Stadtwerke Tübingen beliefern die Universität und das Universitätsklinikum künftig direkt mit selbst erzeugtem Ökostrom aus ihrem neuen Solarpark in Bayern. Die langfristige Zusammenarbeit im Rahmen eines zehnjährigen Power-Purchase-Agreements soll die regionale Energiewende stärken und bei den beteiligten Partnern für Preisstabilität und Klimaschutz sorgen. mehr...

WindGISKI: Standorte für Windkraft mit KI identifizieren

[25.10.2024] Das Forschungsprojekt WindGISKI der Leibniz Universität Hannover hat erste Ergebnisse zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Planung von Windenergieanlagen vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines KI-gestützten Geo-Informationssystems Standorte für Windkraft effizienter und konfliktfreier zu identifizieren. mehr...

Windpark im Schwarzwald: Baden-Württemberg will erneuerbare Energien dynamisch ausbauen.

Baden-Württemberg: Vorranggebiete für Windenergie in Planung

[17.10.2024] Der Ausbau der Windenergie geht in Baden-Württemberg nur langsam voran – beschleunigen soll ihn die Windenergieregionalplanung. Ende September 2025 soll die Planung abgeschlossen sein und dann die Vorranggebiete für Windkraft feststehen. mehr...

Windrad mit Blick auf den Soonwald© Doris Becker

Rhein-Hunsrück-Kreis: Grüne Stromproduktion auf neuem Höchststand

[15.10.2024] 
Die erneuerbare Stromproduktion hat im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Insbesondere bei der Windkraft konnte der Stromertrag durch Repowering deutlich gesteigert werden. mehr...

Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch und Hanno Brühl, Prokurist der Stadtwerke Tübingen, beim Unterzeichnen des Pachtvertrags.

Stadtwerke Tübingen / Dußlingen: Pachtvertrag für Windpark unterzeichnet

[11.10.2024] Auf der Gemarkung Dußlingen sollen sich künftig Windräder drehen. Der Gestattung kommunaler Flächen für den interkommunalen Windpark hat die Gemeinde bereits im Mai zugestimmt. Nun wurde auch der Pachtvertrag mit den Stadtwerken Tübingen unterzeichnet. mehr...

Die kommunale Beteiligung an Windenergieprojekten bringt Schwung in den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Windenergie: Kommunen finanziell beteiligen

[07.10.2024] Das Erneuerbare-Energien-Gesetz beteiligt Kommunen seit dem Jahr 2023 an Windenergieprojekten. Dadurch werden die Vorteile der Energiewende vor Ort erfahrbar. Auch die Projektentwickler begrüßen die neue Möglichkeit der finanziellen Beteiligung und wenden sie konsequent an. mehr...

Saarland: Neue Förderrichtlinie für Windkraft

[25.09.2024] Das Saarland führt eine neue Förderrichtlinie ein, um den Ausbau der Windenergie zu beschleunigen. Kommunen können ab sofort finanzielle Unterstützung für die Flächenplanung erhalten. mehr...

Der Windpark Olsberg-Mannstein im nordrheinwestfälischen Hochsauerlandkreis wird von MVV betrieben.

MVV: Windpark im Hochsauerland startet

[25.09.2024] MVV nimmt den Windpark Olsberg-Mannstein im Hochsauerland in Betrieb. Sieben Windenergieanlagen mit Gesamtleistung von über 24 Megawatt können Strom für 25.000 Haushalte liefern. mehr...

JUWI: Mehr als 3.000 MW Windkraft

[19.09.2024] Mit dem Bau von zwei Windparks im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen überschreitet JUWI die 3.000 Megawatt-Schwelle. mehr...

Das Bild zeigt einen Windpark in Nordfriesland.

Bundesnetzagentur: Windkraft mit Rekordzuschlägen

[18.09.2024] Die Bundesnetzagentur hat die aktuellen Ausschreibungsergebnisse für Windenergie an Land veröffentlicht. Mit einem Volumen von knapp drei Gigawatt wurde das jährliche Ausbauziel deutlich übertroffen. Die meisten Zuschläge gingen nach Nordrhein-Westfalen. mehr...

WindEurope-Bericht für das erste Halbjahr 2024

WindEurope-Bericht: Deutschland treibt Ausbau voran

[13.09.2024] Der europäische Windenergieverband WindEurope hat seinen Bericht für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Vor allem Deutschland sticht mit einem Rekordwachstum hervor. mehr...

eno energy: Thüringer Wind für Heidenheim

[13.09.2024] eno energy verkauft einen schlüsselfertigen Windpark in Thüringen an die Stadtwerke Heidenheim. mehr...