EssenTreibhausgasbilanz liegt vor
Die Treibhausgasbilanz für den Zeitraum von 1990 bis 2019 der Stadt Essen liegt jetzt vor. Wie die Stadt mitteilt, zeigt der Gesamtverlauf über die Jahre eine deutliche Emissionsminderung und lässt sich im Zeitraum von 1990 bis 2019 auf rund 39 Prozent beziffern.
Die Treibhausgas-Emissionen würden basierend auf dem Energieverbrauch, der über lokale Daten und Bundeskenngrößen für alle Energieträger ermittelt wird, bilanziert. Die Energieverbräuche und Emissionen würden den Verbrauchssektoren Haushalte, Wirtschaft, Kommunalverwaltung und Verkehr zugeordnet. Aus Gründen der Datenverfügbarkeit sei es üblich, auf kommunaler Ebene keine Bilanzierung nicht-energiebedingter Emissionen aus Industrieprozessen, Landwirtschaft oder Abfallwirtschaft vorzunehmen. Da die benötigten Daten immer erst mit mehr als zwei Jahren Verzögerung zur Verfügung stehen, beziehe sich die vorgelegte Bilanz auf die Jahre 1990 bis 2019.
Genauere Zahlen
Habe der der kommunale Energieverbrauch der Stadt Essen im Jahr 1990 noch bei 11.998 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr gelegen, so sei er im Jahr 2019 auf 10.197 GWh pro Jahr gesunken – eine Reduktion um rund 15 Prozent.
Die Treibhausgas-Emissionen hätten sich im selben Zeitraum um rund 39 Prozent reduziert: Von rund 5,52 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e) im Jahr 1990 auf circa 3,36 Millionen Tonnen CO2e im Jahr 2019. Dabei verteilten sich die Treibhausgas-Emissionen prozentual wie auf die bilanzierten Bereiche Verkehr (1990: 13,4 Prozent / 2019: 23,4 Prozent), Wirtschaft (1990: 38,9 Prozent / 2019: 37,2 Prozent), Haushalte (1990: 45,0 Prozent / 2019: 37,5 Prozent) und kommunale Verwaltung (1990: 2,7 Prozent / 2019: 1,9 Prozent)
Die energiebezogenen Treibhausgasemissionen pro Einwohner seien von 8,8 Tonnen CO2e im Jahr 1990 auf 5,8 Tonnen CO2e im Jahr 2019 gesunken. Das entspreche einer Minderung um 34,4 Prozent.
Neue Bilanzierungsmethode
Bislang habe die Stadt Essen die kommunale Treibhausgasbilanz nach dem Ansatz des Verursacherprinzips erstellt, sprich die Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen berücksichtigt, die ein Verursacher (etwa Einwohner, Unternehmen) verursacht, unabhängig davon, ob diese innerhalb oder außerhalb einer Kommune anfiellen. Die nun vorgelegte Bilanz hingegen sei durch die Anwendung der so genannten „Bilanzierungs-Systematik Kommunal“ (BISKO) erfolgt, die im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) entwickelt wurde und der aktuellen Empfehlung für die Erstellung von kommunalen Treibhausgasbilanzen entspricht. Dieser einheitliche Standard setze sich bundesweit zunehmend durch und erhöhe die Vergleichbarkeit kommunaler Treibhausgasbilanzen. Der methodische Ansatz beruhe, anders als das Verursacherprinzip, auf der Betrachtung aller anfallenden Energieverbräuche in einem bestimmten Territorium.
Hier finden Sie weitere Daten der Treibhausgasbilanz im Ratsinformationssystem.
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